Ist St. Paulis Kader schwächer geworden? Der Blick zurück könnte helfen

Ist St. Paulis Kader schwächer geworden? Der Blick zurück könnte helfen

Das war es dann also. Seit 20 Uhr am vergangenen Freitagabend steht final fest, mit welchem Kader der FC St. Pauli zumindest die ersten 15 Partien in der Bundesliga bis zur kurzen Pause rund um Weihnachten und den Jahreswechsel bestreiten wird. In der Summe wirkt das derzeitige Aufgebot zumindest nicht besser als das aus der Aufstiegssaison 2023/24, aber mit solchen Voraussetzungen geht es nicht zum ersten Mal in eine neue Spielzeit.

Der Ärger war groß auf braun-weißer Seite. Dass man nicht mehr viel machen wollen würde in den letzten Stunden der Transferperiode, war klar. Aber eine Verstärkung hatte es dann doch noch sein sollen – pikanterweise von dem Klub, der am Freitag Gastgeber des Punkte-Duells gewesen ist. Dennoch schien eine erneute Leihe von Aljoscha Kemlein eingetütet, ehe bei Union Berlin Vetos eingelegt wurden, die die Personalie schließlich kurzfristig verhinderten.

St. Pauli-Kandidat Malick Yalcouyé wechselte nach Graz

Wäre der Deal über die Bühne gegangen, St. Pauli wäre im Soll gewesen. Nach den frühzeitigen Bekanntgaben der Transfers von Ben Voll und Robert Wagner, der festen Verpflichtung des zuvor ausgeliehenen Scott Banks sowie dem Doppelpack Morgan Guilavogui/Fin Stevens Ende Juli war noch Raum, Zeit und Geld da für eine weitere Verstärkung. Und das Mittelfeldzentrum war als Mannschaftsteil auserkoren, noch optimiert zu werden.

Malick Yalcouyé, 18-jähriges Wunderkind von Fabian Hürzelers Brighton & Hove Albion, war zeitweise Gegenstand der Diskussionen, ehe der Afrikaner kürzlich zum Meister Österreichs verliehen wurde. Mit Sturm Graz kickt Yalcouyé fortan international, sicher ein Vorteil gegenüber St. Pauli. Der Kiezklub aber hatte, je näher der 30. August rückte, mehr als nur losen Fühlerkontakt nach Köpenick aufgenommen, durfte sich für knapp eine Stunde der Rückkehr Kemleins sicher sein, ehe Unvorhersehbares geschah.

Kein gleichwertiger Ersatz für Marcel Hartel

Aber ob nun mit oder ohne „Josch“: Das Gesamtbild des Erstliga-Aufgebots ist für einige Menschen vor allem deswegen weniger ansehnlich, weil Marcel Hartel erstens fehlt und zweitens nicht positionsgetreu ersetzt wurde. Das allerdings mit Ankündigung. Schon nach Scheitern der Vertragsverlängerungsgespräche mit dem Topscorer der vergangenen Saison hatte Sportchef Andreas Bornemann klargestellt, dass es keinen Eins-zu-eins-Ersatz geben werde.

Weder für Leart Paqarada (r.) noch für Marcel Hartel gab beziehungsweise gibt es einen Eins-zu-eins-Ersatz im St. Pauli-Kader.
WITTERS

Weder für Leart Paqarada (r.) noch für Marcel Hartel gab beziehungsweise gibt es einen Eins-zu-eins-Ersatz im St. Pauli-Kader.

Bei der Gelegenheit bietet sich ein Sprung ein Jahr zurück an. Damals war es Leart Paqarada, der zum 1. FC Köln abwanderte, vermeintlich unersetzbar war auf dem Kiez und dessen Profil – wie im Fall Hartel von Bornemann angesagt – nicht wieder auf dem Einkaufszettel stand. Über den weiteren Verlauf der dann folgenden Saison ohne Paqarada müssen hier keine Ausführungen mehr gemacht werden.

Auch Paqarada hatte beim Kiezklub keinen Nachfolger

So fühlt es sich für manch einen Fan sicherlich so an, als ginge St. Pauli eher geschwächt denn verbessert die Hürde Bundesliga an. Die zwei unglücklichen Niederlagen zum Auftakt und die Null auf der Habenseite in Sachen geschossene Tore tun ihr Übriges. Und weil sich die Welt mit jedem neuen Tag immer schneller zu drehen scheint, gibt es tatsächlich schon Menschen, die dem Kiezklub nach gerade einmal 180 gespielten Saisonminuten eine völlige Chancenlosigkeit attestieren.

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Es wäre nicht das erste Mal, würden sich solche vorschnellen Urteile am Ende als falsch erweisen.

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