„Kann man ja kaum glauben“: Ex-Kapitän Djourou spricht bei der EM über den HSV

„Kann man ja kaum glauben“: Ex-Kapitän Djourou spricht bei der EM über den HSV

Er ist bei dieser EM voll im Einsatz, auch wenn er die Fußballschuhe längst gegen ein Mikrofon eingetauscht hat. Ex-HSV-Kapitän Johan Djourou verfolgt das Schweizer Nationalteam, für das er selbst 76 Mal spielte, bei der EM auf Schritt und Tritt, war auch beim 1:1 der Eidgenossen gegen das DFB-Team dabei. Nebenbei machte er sich auch ein paar Gedanken zum HSV.

Die Haare sind etwas länger und wilder geworden, ansonsten aber hat sich nichts verändert. Djourou, mittlerweile 37 Jahre alt, trägt jetzt Rastazöpfe statt Kurzhaar, strahlt aber noch immer eine enorme Ruhe aus. Auch in Frankfurt, als immer wieder Fans und Experten nach seiner Meinung fragen oder Fans Selfies mit ihm machen wollen. „Ich mache das gern, das ist Teil meiner neuen Aufgaben“, sagt der frühere Abwehrspieler, der seine Karriere vor drei Jahren beendete.

Djourou gibt bei der EM Vollgas. Als Experte ist er für den Schweizer TV-Sender RTS im Einsatz, zudem gründete er auf Instagram den „Canal Djourou EURO 2024“, auf dem er täglich mehrere Videos postet und seine Meinung zum Besten gibt. Sehr zur Freude seiner knapp 120.000 Follower.

Ex-HSV-Profi Djourou reist mit der Schweizer „Nati“ durch Deutschland

Am Sonntag verließ Djourou Frankfurt gut gelaunt. „Die Schweiz hat es geschafft, einer Top-Mannschaft wie Deutschland Probleme zu bereiten“, sagte er der MOPO. „Das zeigt, wozu sie in der Lage ist. Im Achtelfinale gegen Italien oder Kroatien wird es zwar sehr schwer. Aber ich denke: Wir können jedem Gegner in die Augen schauen. Bei der letzten EM haben wir ja auch Frankreich ausgeschaltet.“

Für Djourou, der mit seiner Familie in Genf wohnt, ist die Reise zur EM nach Deutschland auch eine Rückkehr in seine Vergangenheit. Nachdem er Anfang 2013 von Arsenal London zu Hannover 96 wechselte, kickte er anschließend vier Jahre lang für den HSV, auch an der Seite des heutigen DFB-Stars Jonathan Tah, den er nach dem Länderspiel in Frankfurt überschwänglich begrüßte.

104 Pflichtspiele absolvierte Djourou für die Hamburger, war sogar eineinhalb Jahre lang Kapitän, ehe Trainer Markus Gisdol ihn Ende 2016 absägte. Das Kapitel endete unschön: Zuletzt trainierte Djourou nur noch mit der zweiten Mannschaft, wechselte im Sommer 2017 zu Antalyaspor.

Djourou stieg mit dem HSV niemals ab

„Ich habe trotzdem insgesamt gute Erinnerungen an die Zeit“, sagt Djourou nun mit etwas Abstand. „Ich habe immer gekämpft und alles für den HSV gegeben. Und wir sind ja auch nie abgestiegen …“

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Tatsächlich trat der HSV erst in der Saison nach Djourous Abgang den bitteren Gang in die Zweite Liga an und stieg seitdem nie wieder auf. Im Sommer startet der Verein in seine siebte Zweitligasaison.

Der HSV verpasste bereits sechs Mal den Aufstieg

„Es ist so schade, dass es wieder nicht für den Aufstieg gereicht hat“, meint Djourou. „Jedes Jahr aufs Neue ist es so knapp. Irgendetwas fehlt immer. Das kann man ja eigentlich kaum glauben.“

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Und dennoch: Der Schweizer glaubt an ein Happy End für seinen früheren Verein. „Von außen wirkt der HSV auf mich so, dass er deutlich stabiler geworden ist, als es vielleicht zu meiner Zeit der Fall war. Um aufzusteigen, brauchst du aber auch immer ein bisschen Glück im richtigen Moment. Ich hoffe, sie haben es in der nächsten Saison.“

Djourou reist mit den Schweizern zum Achtelfinale nach Berlin

Für Djourou geht die EM-Reise weiter. Zwar nicht nach Hamburg, aber zumindest ein wenig in die Nähe. Am Samstag steigt das Schweizer Achtelfinale in Berlin. Mit Djourou am Mikrofon und vor der Kamera. „Der Fußball lässt mich nicht los“, verspricht er. Der HSV ganz offenkundig auch nicht.

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