Kein Platz mehr im Kader? HSV-Stürmer sucht schon nach neuem Verein

Kein Platz mehr im Kader? HSV-Stürmer sucht schon nach neuem Verein

Wenn einer gar nicht fit ist, der andere noch nicht bereit für die Startelf, und wenn der dritte nominelle Mittelstürmer dann auch noch aus dem Kader gestrichen wird, dann freut sich eben Ransford Königsdörffer. Der 22-Jährige traf in Köln doppelt, von der Traum-Doppelspitze Glatzel/Selke oder von András Németh sprach niemand. Die stürmischen Zeiten beim HSV geben Fragezeichen auf. Ein Angreifer prüft nun sogar schon andere Optionen – und sucht nach einem neuen Verein.

Eines der Fragezeichen löste Steffen Baumgart am Donnerstag auf. „Bobby wird nicht im Kader sein“, sagte der Coach, nachdem Robert Glatzel vormittags erstmals seit fünf Wochen wieder am Teamtraining teilgenommen hatte. Der 31-Jährige könnte nach seiner Sehnenreizung schon nächste Woche im DFB-Pokal beim SV Meppen sein Comeback feiern – muss gegen Hertha BSC am Samstagabend aber noch vertreten werden.

HSV-Profi Davie Selke liebt Tore gegen seine Ex-Vereine

Wie gut, dass der HSV für solche Fälle Davie Selke holte. Wie blöd allerdings, dass der Ex-Kölner mit einer langen Verletzungsakte nach Hamburg kam. Deshalb hat Baumgart Recht, wenn er zur Vorsicht mahnt bei Selke, der beim 2:1-Auftaktspiel sein Mini-Debüt feierte und dann versprach: „Ich werde nächste Woche schon deutlich fitter sein.“ Es klang wie eine Drohung an die Hertha, den ersten Heimgegner des HSV. Zumal Selke es liebt, seine Ex-Vereine mit Treffern zu ärgern.

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Werder Bremen, RB Leipzig und Hertha – gegen jeden dieser drei Ex-Klubs hat der 29-Jährige schon jeweils dreimal getroffen. Den 1. FC Köln verschonte Selke als Kurzzeit-Joker – er kündigte aber mit Blick aufs nächste Duell mit einem Ex an: „Gegen Hertha kann ich ein paar Minuten mehr spielen.“ Und auch erstmals für den HSV einnetzen?

Selkes ärgster Konkurrent ist nicht mehr der eigene, lange verletzte, aber jetzt verheilte Mittelfuß. Sondern fürs Erste: Königsdörffer. Der Deutsch-Ghanaer blieb abseits seines Doppelpacks meist blass, was auch Baumgart erkannte. Das defensive 5-4-1-System mit dem lauffreudigen Stürmer ganz vorne ging aber auf. Und Baumgart sagt: „Die Aufstellung wird sich jetzt nicht groß ändern.“ Selke könnte beginnen, „würde aber keine 90 Minuten durchhalten“.

Königsdörffer spielt sich fest – Németh vor HSV-Leihe

Daher ist Königsdörffer der Startelf-Favorit, er hat schon jetzt genauso viele Liga-Tore wie in der gesamten Vorsaison – und will gegen die Hertha, es ist auch sein Ex-Klub, erneut jubeln. Vor fünf Jahren wurde er in der Berliner Jugend gnadenlos aussortiert, niemand traute ihm nach zwei Knie-OPs den Sprung zu den Profis zu.

Hat András Németh im Test gegen Aris Limassol vorerst zum letzten Mal für den HSV gespielt?
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Königsdörffer musste Umwege gehen, startete bei Dynamo Dresden durch und kam im Sommer 2022 zum HSV. Er dachte aber schon im letzten Winter an einen Abschied, weil Tim Walter ihn kaum mehr aufstellte. Doch Baumgart tut es wieder, in Köln überraschend sogar in der Spitze, obwohl Németh – ein gelernter Neuner – zur Verfügung stand.

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Dass Baumgart den 21-Jährigen aus dem Kader strich, wurde in Némeths Umfeld mit Verwunderung aufgenommen – und als deutliche Botschaft vom Klub aufgefasst. Weil Spielpraxis das Wichtigste für den Ungarn ist, prüft sein Management nach MOPO-Informationen Optionen. Der HSV ist gesprächsbereit und eine Leihe denkbar. Und so könnten die stürmischen Zeiten bald ohne Németh weitergehen.

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