„Keine Geschenke“: Sie sind das Luxusproblem von Horst Hrubesch

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Bevor Ann-Katrin Berger von New York zu den DFB-Frauen nach Frankfurt flog, hatte die Nationaltorhüterin noch etwas Wichtiges zu erledigen. Stolz präsentierte sie in den sozialen Medien das Foto von ihrer Verlobung mit der englischen Nationalspielerin Jess Carter, im Hintergrund die Freiheitsstatue, darunter die Zeile: „Meine beste Trophäe bislang.“

Neben dem privaten Glück darf sich die jüngst in die USA zu Gotham FC gewechselte 33-Jährige auf sportlich äußerst spannende Wochen freuen.

Zwei Monate vor den Olympischen Spielen (25. Juli bis 11. August) hat Horst Hrubesch die „T-Frage“ weiter offengelassen.

„Geschenke gibt es keine bei mir“, hatte der Interimsbundestrainer lapidar erklärt, ehe er das Nationalteam am Dienstagvormittag zum ersten Training auf dem DFB-Campus bat: „Morgen ist die eine verletzt, dann ist die andere die Eins. Also warum sollte ich mich da festlegen?“

Hrubesch möchte sich erstmal nicht festlegen

Heißt: Merle Frohms (28) vom DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg ist nach zwei großen Turnieren als Stammtorhüterin nicht mehr gesetzt. Schon im April hatte Hrubesch beim Olympia-Casting rotiert – beide kamen jeweils bei den EM-Qualifikationsspielen in Österreich (3:2/Frohms) und gegen Island (3:1/Berger) zum Einsatz.

Die dritte und jüngste im Bunde ist Stina Johannes (24/Eintracht Frankfurt), noch ohne Länderspiel ist sie allerdings im Hintertreffen. Bei den anstehenden Quali-Spielen gegen Polen am Freitag (20.30 Uhr/ZDF) in Rostock oder vier Tage später in Gdynia darf sie auf ihr Debüt hoffen.

Zwei Torhüterinnen im kleinen Olympia-Kader

Nach den jüngsten Eindrücken will Hrubesch dann entscheiden, „wen nehme ich nachher mit zu Olympia. Ich kann nur zwei mitnehmen, die andere steht auf Abruf“, sagte der 73-Jährige über sein Luxusproblem bei einem mickrigen 18er-Kader für die Medaillenjagd in Frankreich: „Ich bin froh und glücklich, dass ich drei super Torhüterinnen habe.“

Für Frohms spricht ihre Turniererfahrung und die Eingespieltheit, Schnitzer hat sie sich im DFB-Team nicht geleistet. Doch Berger war schon immer eine überaus hochwertige Alternative, die sich einen Ruf als Elfmeterkillerin und in der US-Liga sofort den Stammplatz beim aktuellen Meister erarbeitet hat.

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Nun also eröffnet sich ihr nach neun Länderspielen die Chance auf das DFB-Tor. Und dass sie eine Kämpfernatur ist, hat die Schwäbin ja längst eindrucksvoll bewiesen. Zweimal musste sie es bereits mit einer Krebserkrankung an der Schilddrüse aufnehmen. (sid/fs)

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