Kommentar: Geldgierige „Geier“? Daran hakt die Fan-Kritik an den HSV-Bossen

Kommentar: Geldgierige „Geier“? Daran hakt die Fan-Kritik an den HSV-Bossen

Donezk, EM-Spiele, Football, Taylor Swift und nun Phönix Lübeck im Pokal gegen den BVB – der HSV „verleiht“ sein Volksparkstadion immer öfter, was bei Fans auf Kritik stößt. Was diese dabei aber bedenken sollten, schreibt Lars Albrecht, stellvertretender MOPO-Sportchef, in seinem Kommentar.

Wer den Hype um HSV-Tickets spüren möchte, sollte mal versuchen, an Auswärtskarten zu kommen. Auch bei Heimspielen, die fast immer ausverkauft sind, ist es mittlerweile eine Herausforderung, gerade, wenn man kein Mitglied ist. Der Gang ins Volksparkstadion ist beliebter als je zuvor – das gilt auch für Veranstaltungen, an denen der HSV gar nicht teilnimmt.

Europapokal-„Heimspiele“ von Ukraine-Meister Donezk, fünf EM-Partien, American Football, zwei Taylor-Swift-Konzerte und nun auch noch Amateurklub Phönix Lübeck im DFB-Pokal gegen den BVB – der HSV „verleiht“ sein Stadion immer öfter, was bei Fans auf Kritik stößt.

Millionen-Einnahmen für Infrastruktur und Kader

Als geldgierige „Geier“ wurden die Bosse jüngst auf einem Banner bezeichnet, der Volkspark sei „kein Airbnb“ für zahlungswillige Mieter. Dazu muss man wissen, dass gerade die Nordtribüne für die Ultras heilig ist, es nicht gerne gesehen wird, wenn dort Nicht-HSV-Fans sitzen oder stehen. Aus Protest nehmen viele Mitglieder ihr Vorkaufsrecht für das Dortmund-Gastspiel nicht wahr, bleiben daheim.

HSV-Fans auf der Nordtribüne haben die Vereinsführung mit diesem Banner kritisiert.
WITTERS

HSV-Fans auf der Nordtribüne haben die Vereinsführung mit diesem Banner kritisiert.

Nun, auch wenn der Unmut von Fußball-Traditionalisten nicht ganz unverständlich ist, so sollte man doch das große Ganze betrachten. Der HSV besitzt ein wunderschönes und frisch aufgehübschtes Stadion, das gerade bei der EM Tausende Fans aus ganz Europa zum Schwärmen veranlasst hat. Warum sollte man es nur für eigene Spiele nutzen?

Während der FC St. Pauli sein Millerntor nur in wenigen Ausnahmefällen für Sport oder auch Konzerte zur Verfügung stellt, stehen beim Stadtrivalen die Stadiontore offen – wenn der Preis stimmt und das Konzept passt.

HSV-Fans verursachten Kosten in Höhe von über 500.000 Euro

Es ist nur professionell, dies als zusätzliche Einnahmequelle zu nutzen, der HSV verdient dadurch Millionen, die in Infrastruktur und den Zweitliga-Kader gesteckt werden können.

Apropos Kosten: Wegen des nach Ansicht des DFB-Sportgerichtes Fehlverhaltens der eigenen Fans wurde der HSV in der letzten Saison zu Geldstrafen in Höhe von über 500.000 Euro verurteilt. Der Verein hat alles für seine Anhänger bezahlt. Anstandslos.

Kommentar: Geldgierige „Geier“? Daran hakt die Fan-Kritik an den HSV-Bossen wurde gefunden bei mopo.de

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