Kommentar: In diesem Transfer-Sommer kommt der HSV um seine eigene Jugend nicht herum

Kommentar: In diesem Transfer-Sommer kommt der HSV um seine eigene Jugend nicht herum

186 Minuten für Nicolas Oliveira (20), 100 Minuten für Elijah Krahn (20) und eine Minute für Omar Megeed (18). Ende der Aufzählung. Wer auf die Einsatz-Chancen von HSV-Talenten aus der eigenen Jugend in den Pflichtspielen der abgelaufenen Saison schaut, der muss keine Excel-Liste aufmachen. Und ehrlicherweise sehen die Zahlen für Spieler, die hier ausgebildet werden und ihr 23. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, eigentlich noch schlechter aus, wenn man den Trend berücksichtigt.

In diesem Jahr nämlich kam einzig Oliveira zum Einsatz. Einmal. Für 30 Minuten. Gegen Wehen Wiesbaden. Otto Stange (17), Luis Seifert (20) und U17-Weltmeister Bilal Yalcinkaya (18) warten seit November 2023 auf eine Kader-Nominierung. Tom Sanne (20), der in der Regionalliga mit 24 Treffern Torschützenkönig wurde, durfte kein einziges Mal auf der Bank der Profis Platz nehmen. Die Durchlässigkeit von den Junioren zu den Profis, sie ist seit Jahren das propagierte Ziel des HSV. Dieses Ziel aber gilt es auch in der Realität abzubilden.

HSV muss verstärkt auf seinen eigenen Nachwuchs setzen

Natürlich sind in erster Linie die jungen Spieler gefragt. Wer nicht liefert, der darf nicht belohnt werden. Aber auch die Umkehr dieses Satzes muss gelten. Schließlich hat es schon viele Youngster gegeben, die mit ihren Aufgaben gewachsen sind, die das Schwimmen blitzschnell lernten, als sie ins kalte Wasser geworfen wurden, Vertrauen bekamen.


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Mit der Installierung des innovativen Loïc Favé als Sportlichem Leiter in der Jugend und Trainer der U21 erhofft sich der HSV neue Impulse in der Jugendarbeit. Es ist eine Personalie, die als Erkenntnis der Unzufriedenheit im Volkspark gedeutet werden darf. Der 31-Jährige aber kann schwerlich allein für einen Umschwung sorgen.

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Dass Trainer Steffen Baumgart, Sportvorstand Stefan Kuntz und Sportdirektor Claus Costa einhellig betonen, dass sie die Tür für die Jugend weiter öffnen wollen, macht ein wenig Hoffnung. An diesen Worten aber wird sich das Trio messen lassen müssen. Auch aus finanzieller Sicht wird der HSV schließlich nicht umhinkommen, eigene Talente nach oben zu bringen. Und am besten mit ihnen nach oben zu kommen.

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