Kommentar: Kein Walter-Ball mehr – darum ist der HSV jetzt noch gefährlicher

Kommentar: Kein Walter-Ball mehr – darum ist der HSV jetzt noch gefährlicher

Heimspiel-Auftakt – vergangene Saison gab es da für den HSV ein vogelwildes 5:3 gegen Schalke, das den Volkspark zum Erbeben brachte. Typischer Walter-Ball, könnte man auch sagen. Unter dem ehemaligen Trainer war eine Sache nahezu garantiert: Es wird nie langweilig, weder vor des Gegners Tor noch vor dem eigenen Kasten. Motto: Lieber 6:5 als 1:0. Das hat die Fans lange begeistert, sie aber auch gerne mal zur Verzweiflung gebracht. Die 3:4-Heimpleiten gegen Karlsruhe und Hannover haben dann auch Walters Aus besiegelt.

Werden sich die Zuschauer mit dem ersten Saison-Heimspiel gegen Hertha nun komplett umgewöhnen müssen? Mehr 1:0-Siege, weniger Spektakel? Nun, Ex-Stürmer Steffen Baumgart ist einerseits keineswegs dafür bekannt, abwartenden Fußball spielen zu lassen. Anderseits hat die auch für den Gegner überraschende Taktik beim 2:1-Auftaktsieg gezeigt, dass der neue Coach dazulernen kann. Unter anderem von der EM habe er sich inspirieren lassen und so einiges abgeschaut, sagte Baumgart. Dabei wird ihm vor allem die Flexibilität vieler Teams aufgefallen sein, die Abkehr von starren Systemen.

HSV spielte beim Auftakt in Köln taktisch variabel

Und so trat sein HSV zum Start in Köln ungewohnt defensiv auf sowie taktisch variabel. In der Abwehr wird beim Spielaufbau aus der Vierer- eine Dreierkette. Ein Außenverteidiger schaltet sich dann nach Möglichkeit als „Schienenspieler“ in die Offensive ein. Und im Angriff will Baumgart auch mal auf zwei Stürmer setzen, aber nicht ausschließlich. Je nach Gegner und vorhandenem Personal.

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Dass bei diesem komplexen Vorgehen noch lange nicht jedes Rädchen ins andere greift, ist ganz logisch und war auch in Köln zu sehen. Ein starker Daniel Heuer Fernandes und die Abschlussschwäche des FC waren mitentscheidend, der Verlust der Kontrolle in der zweiten Halbzeit bedenklich. Das weiß Baumgart. Für den nächsten Gegner Hertha ist es indes umso schwerer, sich auf diesen ob seiner Vielseitigkeit gefährlichen HSV einzustellen. Und auch für die Fans gilt: Lassen wir uns mal überraschen!

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