Kommentar: Suche nach Glatzel-Nachfolger – worauf der HSV achten sollte

Kommentar: Suche nach Glatzel-Nachfolger – worauf der HSV achten sollte

Die Uhr, sie tickt herunter. Bis zum 14. Juni können interessierte Vereine von der Ausstiegsklausel in Robert Glatzels Vertrag Gebrauch machen. Für 2,3 Millionen Euro ist der Stürmer zu haben. Nur wenn niemand bis zum kommenden Freitag zugreift, hielte der HSV die Zügel des Handelns wieder in der Hand. Die Hamburger dürften dabei durchaus optimistisch zur Kenntnis nehmen, dass der Transfermarkt noch keine Fahrt aufgenommen hat. Völlig klar aber ist, dass der HSV vorbereitet sein muss auf einen Abgang des Torschützenkönigs der 2. Bundesliga. Es wäre dabei vermessen, einen Eins-zu-eins-Ersatz zu fordern – und vielleicht auch nicht zielführend.

Die abgelaufene Saison hat gezeigt, dass nicht die Mannschaften mit den besten Torjägern aufsteigen, sondern die Teams, die am schwer­sten auszurechnen sind. Sowohl der FC St. Pauli als auch Holstein Kiel hatten im Sturmzen­trum keinen Spieler, der zweistellig getroffen hat. Das kann man als Momentaufnahme abtun oder auch als Vorbild.

HSV-Stürmer wie Glatzel oder Terodde haben ihren Preis

Ein Stürmer mit der Klasse eines Robert Glatzel oder seines Vorgängers Simon Terodde haben ihren Preis. Und sie haben zurückgezahlt. 87 Zweitliga-Tore bescherten beide zusammen dem HSV in den vergangenen vier Spielzeiten. Nie waren es weniger als 19 pro Saison. Zum großen Ziel, dem Aufstieg, aber führte das nicht, weil es an anderer Stelle mangelte.


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Der HSV könnte daher gut beraten sein, im Falle eines Glatzel-Abgangs über eine Abkehr vom etwas eindimensionalen Offensivspiel nachzudenken. Es könnte wichtiger sein, einen Teil der frei werdenden finanziellen Mittel in eine Stärkung der Abwehr zu investieren und im Sturm auf atypische Lösungen zu setzen.

Sportdirektor Claus Costa hatte in der vergangenen Woche im Interview mit der MOPO bereits die Möglichkeit angedeutet, dass Trainer Steffen Baumgart auf ein System mit zwei Spitzen umstellt. Das könnte bedeuten, dass die Hamburger keinen großen Namen präsentieren und der Beifall ausbleibt. Darum aber geht es nicht, es geht einzig um Erfolg – und die Frage, ob der wirklich nur mit dem einen Top-Stürmer zu erreichen ist.

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