Kommentar: Vuskovic verklagen? Die HSV-Bosse stehen vor einem Dilemma

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Die Situation, sie ist surreal. Auf der einen Seite werden die Fans und der Verein das HSV-Heimspiel gegen Preußen Münster an diesem Samstag zur großen Solidaritäts-Kundgebung für Mario Vuskovic nutzen, auf der anderen Seite können die Bosse gar nicht anders, als den Vertrag mit dem wegen EPO-Dopings verurteilten Verteidiger zu kündigen. Aus juristischen Gründen könnten sie sogar dazu angehalten sein, den 22-Jährigen auf Schadenersatz für die seit November 2022 gezahlten Gehälter zu verklagen.

Es ist dabei völlig klar, dass niemand ein Interesse daran haben wird, gegen den Mann, von dessen Unschuld man intern überzeugt ist, vor Gericht zu prozessieren. Die Vorstände Stefan Kuntz und Eric Huwer haben daher einen Drahtseilakt zu bewältigen. Entsprechend ist wenig verwunderlich, dass sich das Duo erst am Donnerstag mit einem Interview auf der HSV-Homepage zu Wort meldete. „Wir werden Mario nicht fallen lassen“, verkündet Kuntz dort. Volle Rückendeckung also. Mitgefühl. Futter für die Fans. Einerseits. „Und wir werden uns ebenso wenig drängen lassen, was die nächsten Schritte betrifft“, teilt Kuntz direkt im nächsten Satz mit. Die juristische Absicherung. Die Pflicht, um nicht persönlich haftbar gemacht zu werden. Andererseits.

Fall Vuskovic: HSV-Bosse stehen vor einem Drahtseilakt

Über diesem Dilemma steht die menschliche Tragödie. Die Frage, ob hier die Karriere eines der größten Talente Kroatiens zerstört worden ist oder ob es dies selbst getan hat, sie wird wohl für immer unbeantwortet bleiben, weil es nicht möglich ist, die Unschuld zu beweisen und der Beweis der Schuld in diesem Fall von Experten angezweifelt wird.

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Letztlich zeigt diese Unsicherheit nach dem Urteil die ganze Krux des Anti-Doping-Systems, in dem die WADA und ihre Labore dafür kämpfen, jeden Zweifel über ihre Verfahren abzuwehren. Wenn aber der Kampf um den Erhalt der eigenen Macht wichtiger erscheint als eine erkennbare Weiterentwicklung, um Verfahren fairer und transparenter zu machen, dann wäre das eine Bankrotterklärung für den Anti-Doping-Kampf.

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