Machen Sie mal Hamburg-Urlaub! Wo man sich wie auf Sylt fühlt – und 18 weitere Tipps

Machen Sie mal Hamburg-Urlaub! Wo man sich wie auf Sylt fühlt – und 18 weitere Tipps

Strände, Wälder, Seen, Heide, Moore: Auf gut 30 Kilometern Durchmesser bietet Hamburg eine gigantische Vielfalt an Naturlandschaften – jede Menge Auswahl für Ihren Urlaub in der Stadt. Die MOPO verrät 19 Tipps für die Sommerzeit – von Hamburgs letztem Naturstran über versteckte Paradiese bis zu dem Ort, an dem man sich wie auf Sylt fühlt.

Hier macht baden richtig Spaß

Dove Elbe und Gose Elbe: Besuchen Sie doch mal die idyllischen Geschwister von Hamburgs größtem Fluss! Die Seitenarme Dove und Gose Elbe winden sich durch die Vier- und Marschlande. Man paddelt an reetgedeckten Häusern, Mühlen und knorrigen Bäumen vorbei, sieht Libellen über das Wasser tanzen und Vögel wie Haubentaucher vorbeiziehen. Perfekt für einen Ausflug im Kanu oder mit dem SUP! Wer ein eigenes Board hat, kann es in Allermöhe in Höhe des Allermöher Deichs 41 in die Dove Elbe lassen. Nahe der Bushaltestelle Pumpwerk Allermöhe (Linie 321) gibt es Parkplätze. Auch in Höhe des Allermöher Deichs 406 gibt es eine Einsatzstelle. Wen es auf die Gose Elbe zieht: Bei „Paddel Meier“ (Heinrich-Osterath-Straße 256/Kirchwerder) kann man gegen Gebühr sein Gefährt zu Wasser lassen und SUPs sowie Boote mieten. Bus: Linie 122/222 bis Heinrich-Osterath-Straße 241. 

Hohendeicher See: Die einen sagen Oortkatener See, die anderen Hohendeicher See – gemeint ist ein und dasselbe Gewässer in Ochsenwerder. Der See ist 2260 Meter lang und bis zu 440 Meter breit. An schönen Tagen kann es voll werden. Man kann hier surfen, es gibt zwei Sandstrände mit Badestelle, einen Campingplatz, Kioske und einen Parkplatz. Anfahrt: S21 bis Tiefstack, Bus 120 bis Overwerder. Wem das zu trubelig ist: etwa 16 Kilometer weiter nördlich ist der See Hinterm Horn (Allermöhe), hier geht es deutlich ruhiger zu. Am nordwestlichen Ufer gibt es Badestelle mit Sandstrand und eine breite Liegewiese. Achtung: an beiden Seen gibt es tiefe Abbruchkanten keine Badeaufsicht. Anfahrt: S21, Haltestelle Mittlerer Landweg, Bus 321 bis zur Haltestelle See Hinterm Horn. Adresse: Allermöher Deich 274. Einen offiziellen Parkplatz gibt es nicht.

An dem langgestreckten Hohendeicher See gibt es viele Rasenflächen – aber auch kleine Sandstrände. Surfen kann man hier auch.
picture alliance / CHROMORANGE | Christian Ohde

An dem langgestreckten Hohendeicher See gibt es viele Rasenflächen – aber auch kleine Sandstrände. Surfen kann man hier auch.

Naturbad Kiwittsmoor: Das idyllische Naturbad in Langenhorn gibt es seit 1934 – schon der junge Helmut Schmidt soll hier gebadet haben. Es liegt inmitten einer Parkanlage mit alten Bäumen und Liegewiesen. Es gibt Spielplätze, einen Sandstrand, Beachvolleyball, Minigolf und einen Kiosk. Öffnungszeiten: täglich 11 bis 19 Uhr. Achtung, sie können je nach Wetter abweichen. Unbedingt vor der Anreise auf der Homepage nachschauen, ob geöffnet ist. Adresse: Hohe Liedt 9. Anfahrt: mit der U1 bis Kiwittsmoor, dann sieben Minuten Fußweg. Parkplätze vorhanden. Eintritt: Erwachsene 5 Euro, Kinder bis 14 Jahre 3 Euro. 

Einfach ein Traum: Der Tonteich in Wohltorf
Florian Quandt

Einfach ein Traum: Der Tonteich in Wohltorf

Tonteich: Zu den schönsten Freibädern im Norden gehört der Tonteich in Wohltorf im Kreis Herzogtum Lauenburg. Umgeben vom Sachsenwald ist die Wasserqualität in der ehemaligen Tongrube top. Wenige Parkplätze sind vorhanden, deshalb lieber mit der Bahn anreisen! Es gibt dort einen Kiosk. Eintritt: fünf Euro für Erwachsene, Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre zahlen 3,50 Euro. Adresse: Am Tonteich 35. Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags von 9 bis 20 Uhr. Öffis: mit der S2 bis Wohltorf, dann 15 Minuten Fußweg.

Strand in Hamburg: Ein Stück Urlaub unter den Füßen

Övelgönne: Schneller schafft man es kaum an den Strand. Eben noch am trubeligen Bahnhof Altona, hat man kurze Zeit später die Füße im Sand, in der Hand ein kaltes Getränk, im Bauch das sanfte Wummern des Hafens gegenüber und vor der Nase vorbeiziehende Schiffe. Herrlich! Hier gibt es alles, was man braucht: Gastronomie, Toiletten, Sand. Nur Ruhe gibt es keine, denn dieses Fleckchen ist höchst beliebt. Und Parken kann man oben an der Elbchaussee auch eher schlecht. Also: mit dem Rad oder den Öffis hin, am besten vom Bahnhof Altona aus mit der Linie 113.

Wittenbergen: Der letzte Naturstrand Hamburgs: Hier in Rissen sind Familien und Naturliebhaber unterwegs, die sich über den feinen Sand und den angrenzenden Wald mit seinen schattigen Bäumen freuen. Ein öffentliches WC gibt es auch, in der Straße Rissener Ufer 23 gibt es ein Café. Anreise per Pkw: Am Rissener Ufer 27 befindet sich ein Parkplatz. ÖPNV: S1 bis Blankenese, dann Bus 189 bis Tinsdaler Kirchenweg.

Am Strand von Wittenbergen in Rissen gibt es feinen, weichen Sand.
dpa

Am Strand von Wittenbergen in Rissen gibt es feinen, weichen Sand.

Finkenriek: Ja, liebe Hamburger nördlich der Elbe, auch südlich davon gibt es Strand! Zum Beispiel den am Finkenrieker Hauptdeich in Wilhelmsburg. Etwa 300 Meter lang und feinsandig. Das Naturschutzgebiet Schweenssand liegt direkt nebenan. Richtig voll ist es hier fast nie. Anfahrt: ab S-Bahnhof Wilhelmsburg mit dem Bus 152 bis Friedhof Finkenriek (Finkenrieker Hauptdeich/Ecke König-Georg-Weg). Parken eher schwierig. 

Bassenfleth: ein Strandparadies im Alten Land! Der Elbstrand von Bassenfleth ist ein Naherholungsgebiet in Hollern-Twielenfleth im Landkreis Stade. Vor allem am Morgen hat man hier seine Ruhe. Beliebt bei Hundebesitzern. Parkplatz an der Straße Bassenfleth. Kleiner Spaziergang über den Deich und dann ist man schnell da. WC vorhanden, kein Kiosk.

An der Hetlinger Schanze ist richtig viel Platz – hier gibt es kein Gedränge.
Florian Quandt

An der Hetlinger Schanze ist richtig viel Platz – hier gibt es kein Gedränge.

Hetlinger Schanze: An diesem Abschnitt der Elbe im Kreis Pinneberg gibt es viel Grün, viel Sand – und sehr wenige Menschen. Hier gibt es viele kleine Buchten und Nischen. Neben dem schönen Strand gibt es hier auch wunderschöne Wanderrouten und Fahrradwege. Nachteil: Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Anreise nach Hellingen sehr beschwerlich, lieber mit dem Rad oder dem Auto kommen. Sie kann man an der Straße Hetlinger Schanze am Wegesrand abstellen.

Dünen: Wo Hamburg wie Sylt aussieht

Boberger Dünen: Ein Stück Sylt mitten in Hamburg. Noch nie dort gewesen? Nachholen! Die Landschaft, die sich über die Stadtteile Lohbrügge und Billwerder erstreckt, entstand durch die Winde am Nordufer des früheren Elburstromtals im Übergangsbereich von Marsch zu Geest. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden die Dünen nach und nach abgetragen, unter anderem für Bauzwecke. Im Naturschutzgebiet Boberger Niederung zwischen Bille und Bergedorfer Straße befindet sich heute Hamburgs letzte Wanderdüne. Früher erstreckte sich das Gebiet ganz bis zum heutigen Berliner Tor. Hier gibt es seltene Insekten, Kleintiere und Pflanzen, unter anderem fünf verschiedene Orchideenarten. Auch Vogelarten wie Wachtelkönig und die Heidelerche kann man hier beobachten. Einen Badesee gibt es auch. Anreise mit dem Auto: An der Straße Boberger Furt gibt es einen Parkplatz. Mit Öffis: mit der U-Bahn-Linie U2 oder U4 bis Haltestelle Mümmelmannsberg, anschließend mit der Buslinie 609 oder M12 bis Haltestelle Schulredder oder Boberg. 

Sylt? Nein, das sind die Boberger Dünen in Hamburg.
picture alliance / rtn – radio tele nord | rtn, frank bründel

Sylt? Nein, das sind die Boberger Dünen in Hamburg.

Holmer Sandberge: Noch mehr Nordsee-Gefühl: Zwischen Appen, Holm und Wedel im Kreis Pinneberg liegen die größten Binnendünen Schleswig-Holsteins. In dem Landschaftsschutzgebiet gibt es mehrere Wanderwege, prima zum Durchatmen und Abschalten. Anfahrt: Am Katastrophenweg (heißt echt so) in Holm befindet sich ein Parkplatz. Außerdem gibt es den Parkplatz Eggernkamp/Catharinenhof sowie den Parkplatz Am Sportzentrum/In der Heide. Mit den Öffis: S1 bis Wedel, weiter mit Bus 489, 589 oder 494 nach Holm-Mitte.

Moore: Paradiese für gefährdete Tiere

Wittmoor: Vermoderte Stümpfe längst abgestorbener Birken ragen als Zeugen früherer Entwässerung noch vereinzelt aus dem sumpfig-flachen Moorsee. Seit Langem wachsen hier wieder Torfmoose. Das Wittmoor in Duvenstedt/Lemsahl-Mellingstedt an der Grenze zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein ist ein Beispiel für gelungene Renaturierung. Bereits vor Jahrzehnten wurden hier nach dem Ende des Torfabbaus die Entwässerungsgräben wieder verschlossen und der Wasserspiegel wurde angehoben. Seit 1978 steht das Gebiet unter Naturschutz. Anfahrt: Parkplätze gibt es am Eichelhäherkamp und gegenüber dem Wittmoorstieg. Mit Öffis: Vom S-Bahnhof Poppenbüttel mit der Buslinie 176 oder 276 bis zur Haltestelle Tannenhof.

Das könnte Sie auch interessieren: „Angst um die Alster“: Wie Naturschützer Hamburgs Fluss wieder zum Leben erwecken

Eppendorfer Moor: Das Naturschutzgebiet liegt zwischen der Alsterkrugchaussee und dem Flughafen Hamburg in Groß Borstel an der Grenze zu Eppendorf – und ist das größte innerstädtische Moor Europas! Ein kleines Paradies, mitten in der Stadt. Hier wachsen Pflanzen mit schönen Namen wie Schlankseggen-Ried, Glockenheide-Gesellschaft und Pfeifengras, durch die Lüfte fliegen Eisvögel, Grauschnäpper und Grünspechte. Anfahrt: An der Straße Klotzenmoor befinden sich öffentliche Parkplätze am Straßenrand. Mit Öffis: U1 bis Lattenkamp, dann mit dem Bus 114 bis Orchideenstieg.

Das Eppendorfer Moor ist ein echtes Idyll.
Florian Quandt

Das Eppendorfer Moor ist ein echtes Idyll.

Schnaakenmoor: Dieses Moor befindet sich im Rissener Teil des Klövensteens. Hier gibt es gefährdete Tiere wie Kreuzotter, Moorfrosch und mehr als 100 Arten Schmetterlinge. Wer mit Kindern unterwegs ist, kann anschließend noch den wunderschönen Waldspielplatz besuchen. Anfahrt: Am Klövensteenweg/Ecke Feldweg 83 gibt es in Höhe des Waldspielplatzes einen Parkplatz. Öffentliche Verkehrsmittel: S-Bahnhof Rissen, dann mit Bus 388 bis Rüdigerau.

Heide in Hamburg: Zartlila Blütenpracht und absolute Ruhe

Fischbeker Heide: Die Heide fängt schon in Hamburg an: Hügelige Landschaft, weite offene Flächen, und im Sommer blüht es hier zartlila. In der Fischbeker Heide ist auch der Startpunkt des Heidschnuckenwegs. Wer hier unterwegs ist, hat vor allem eines: totale Ruhe. Anfahrt: Parkplätze gibt es am Scharlbargstieg in Neugraben-Fischbek und an der Straße Scharlbarg. Mit Öffis: S3 bis Neugraben, dann mit Bus 240 bis Fischbeker Heuweg oder Bus 250 bis Fischbeker Heideweg.

Die Fischbeker Heide: Alles so schön lila hier!
IMAGO / imagebroker

Die Fischbeker Heide: Alles so schön lila hier!

Wittenbergener Heide: Ja, Heide gibt es auch nördlich der Elbe – schroffe Abbruchkanten, kleine Binnendünen, weite Elbwiesen und einen beeindruckenden Blick aufs Wasser. Die Wittenbergener Heide ist außerdem einer der letzten Standorte der gefährdeten Schachbrettblume. Bonus: Wer nach einem Spaziergang durch die Heide Lust auf Strand hat, geht einfach ein paar Schritte nach unten (siehe unser Tipp zu Hamburger Stränden). Anfahrt: Einen offiziellen Parkplatz gibt es nicht. Man kann nach einem Parkplatz am Straßenrand des Wittenbergener Wegs Ausschau halten. Mit Öffis: Mit der S-Bahn bis Rissen, dann mit Bus 388 bis Tindsdaler Heideweg. Oder bis S-Bahnhof Blankenese, dann Bus 189 bis Tinsdaler Heideweg. 

Wald: Klettern und wandern in der Stadt

Wohldorfer Wald: Gewusst? Dies ist Hamburgs größtes zusammenhängendes Waldgebiet innerhalb der Stadtgrenzen. Das Naturschutzgebiet im Nordosten der Stadt ist außerdem das älteste Forstrevier Hamburgs – schon seit 1770 ist es offizielles Erholungsgebiet. Hier gibt es sehr alte Bäume, einige Buchen sind älter als 200 Jahr. Man geht hier teils auf hügeligen Wegen. Mit Glück bekommt man Uhus, Eisvögel oder sogar Fischotter zu Gesicht. Anfahrt: Es gibt mehrere Parkplätze, unter anderem am Mühlenteich (Mühlenredder). Mit Öffis: U1 bis Haltestelle Ohlstedt. Von dort kurzer Fußweg zum südlichen Ende des Wohldorfer Waldes.

Das könnte Sie auch interessieren: Neuer Platz in Hamburg mit spektakulärem Blick: Einfach spitze, diese Spitze!

Volksdorfer Wald: Schönes, 92 Hektar großes Waldgebiet im Norden Hamburgs. Höchster Punkt ist der 63,30 Meter hohe Mellenberg, die Spitze einer Endmoräne aus der Weichseleiszeit. Hier kann man nicht nur prima spazieren gehen, sondern auch Bäume erklimmen. Und zwar im Hochseilgarten „Kletterwald Hamburg“ (Meiendorfer Weg 112-128). Im Herbst sind hier viele Pilzsammler unterwegs. Anfahrt: Auf Höhe des Meiendorfer Wegs 87 gibt es einen kleinen Parkplatz. Mit Öffis: U1 bis Meiendorfer Weg.

Im Bergedorfer Gehölz ist es richtig idyllisch.
imago/Christian Ohde

Im Bergedorfer Gehölz ist es richtig idyllisch.

Bergedorfer Gehölz: Man spaziert durch alten Mischwaldbestand, immer an der Bille entlang. Hier wachsen Eichen, Buchen, Fichten, Kiefern und Douglasien. Toll für Kinder ist der schöne Waldspielplatz. Mögliches Ziel eines Spaziergangs: das Bergedorfer Schloss – es ist das einzige, das es in Hamburg gibt. Es beherbergt heute ein Museum. Anfahrt: über den Reinbeker Weg (Parkplatz vorhanden) oder die Hamburger Straße (B207, nahe der Försterei). Hier ist Parken nur in den Seitenstraßen möglich. Mit Öffis: Mit der S2 bis Bergedorf, dann mit Bus 135 bis zum Schlehbuschweg.

Machen Sie mal Hamburg-Urlaub! Wo man sich wie auf Sylt fühlt – und 18 weitere Tipps wurde gefunden bei mopo.de