Mehr als 40 Spieler im Kader: Die wirre Personalpolitik des FC Chelsea

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Es ist nicht einfach, den Überblick zu behalten. Man weiß ja nie, wen sie beim FC Chelsea gerade wieder kaufen oder verkaufen oder verleihen wollen. Stand Mittwochmittag jedenfalls hatten 42 Spieler einen gültigen Vertrag beim Klub aus der englischen Premier League, andere behaupten, es seien 43. Nicht eingerechnet ist Joao Felix, der für rund 50 Millionen Euro Ablöse von Atletico Madrid kommt. Dabei haben sie gar keinen Platz mehr für ihn.

Ob nun 42, 43 oder 44: Der FC Chelsea selbst macht seine eigene Rechnung auf. Stand Mittwochmittag listete der Klub 33 Spieler für die erste Mannschaft auf seiner Website auf, elf weitere mit einem gültigen Vertrag sind demnach derzeit verliehen. Macht also insgesamt 44 – darunter sind allein zehn Torhüter. Aber: Nicht eingerechnet ist so prominentes Personal wie Kepa Arrizabalaga, noch immer der teuerste Torhüter der Geschichte, oder Romelu Lukaku.

Carragher: „Wo soll der sich umziehen?“

Im Internet, wo Bilder vom überfüllten Fitnessraum des FC Chelsea kursieren, machen sie sich mittlerweile lustig über den monströsen Kader – mit „Memes” von einem vierstöckigen Mannschaftsbus oder von Team-Besprechungen, bei denen sich Spieler zu Menschentürmen aufhäufen. Jamie Carragher, einst englischer Nationalspieler und nun TV-Experte, fragte sich vorab: Falls jetzt auch noch Joao Felix komme, „wo soll der sich umziehen?” Und er betonte: „Das meine ich todernst.”

Der Mann, der für all das die Verantwortung trägt, heißt Todd Boehly. Er ist schon Mehrheitseigentümer der Dodgers (Baseball) oder der Lakers (Basketball) aus Los Angeles, er leitet zudem das Konsortium Clearlake, das seit Sommer 2022 Besitzer des FC Chelsea ist. Seitdem hat Boehly scheinbar willkürlich 39 Spieler verpflichtet – für eine Gesamtsumme von umgerechnet mehr als 1,3 Milliarden Euro. So nebenbei verschliss er fünf Trainer.

Sterling nicht mal im Kader

Seit Saisonbeginn schlägt sich nun Enzo Maresca, nach der Trennung von Mauricio Pochettino für knapp zwölf Millionen Euro vom Premier-League-Aufsteiger Leicester City abgelöst, mit diesem XXXL-Kader herum. Das führt zu Härtefällen. Beim 0:2 zum Saisonauftakt gegen Meister Manchester City, wo er vor zwei Jahren noch Pep Guardiola assistierte, sah Maresca etwa für Nationalspieler Raheem Sterling keine Verwendung: Er stand nicht mal im Spieltagskader.

Neun Spieler hatte Chelsea in diesem Sommer bereits geholt, Felix ist nun der zehnte. Er soll einen Vertrag über sechs Jahre plus Option für ein weiteres unterschreiben. Er wäre nicht der einzige mit einem derartigen Rentenpapier. Cole Palmer, Nationalspieler, verpflichtete sich im vergangenen Sommer bis Juni 2033. Er soll mittlerweile schon wieder auf der Verkaufsliste stehen, ebenso wie Sterling, Lukaku oder Nationalspieler Ben Chilwell.

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„Chelsea muss aufhören, Spieler zu kaufen. Und die Spieler müssen aufhören, bei Chelsea zu unterschreiben”, ereifert sich der ehemalige Liverpooler Profi Carragher, der zudem sagt: Er könne nun wirklich nicht verstehen, „wie man als Spieler einen Sieben-Jahres-Vertrag unterschreiben kann”. Aus Boehlys Sicht ergeben lange Verträge durchaus Sinn: Er kann das Gehalt über Jahre strecken – und sie wieder verkaufen, wenn sie zu teuer werden. (sid/bv)

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