Nach „blauen Augen“ durch Absagen: Bayern stellt Ex-HSV-Profi Kompany als Trainer vor

Nach „blauen Augen“ durch Absagen: Bayern stellt Ex-HSV-Profi Kompany als Trainer vor

Es hat deutlich länger gedauert als geplant, bis der deutsche Rekordmeister auf dem Pressepodium in der Münchner Arena einen neuen Trainer präsentierte – mehrere Wunschkandidaten, darunter Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick, hatten dem FC Bayern schließlich abgesagt. Am Donnerstag war es dann aber endlich so weit: Der Verein stellte den neuen Coach Vincent Kompany vor – und der vom Premier-League-Absteiger FC Burnley gekommene Belgier, der bis zum 30. Juni 2027 unterschrieben und Vernehmen nach eine Ablöse von zehn bis zwölf Millionen Euro gekostet hat, sich selbst.

Sportvorstand Max Eberl hofft – und damit dürfte er nicht alleine sein im Verein – nach der Verpflichtung Kompanys auf mehr Stabilität und Zusammenhalt beim FC Bayern. „Das ist für uns eine Chance, ein paar Dinge zurückzurudern und wieder eine Einheit zu werden. Das ist das, was ich mir in Summe vorstelle, dass wir als Club hinter unserem Trainer stehen, unserem Trainer die Unterstützung geben, die er braucht“, sagte der 50-Jährige.

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Der neue Bayern-Trainer selbst möchte sich in aller Ruhe ein Bild von seinen Spielern machen. „Ich werde keine Unterschiede machen, ich möchte nur sehen, welche Spieler am hungrigsten sind, um diesen Verein zu repräsentieren und erfolgreich zu sein“, sagte der Belgier.

Entsprechend hob er keinen Profi aus dem aktuellen Kader hervor. „Ich bin sehr gespannt, mit allen zu arbeiten“, sagte Kompany, der seinen Stil als Trainer damit beschrieb, mit dem Ball „mutig“ und generell „aggressiv“ spielen zu wollen. „Ich bin auf den Straßen von Brüssel groß geworden, habe auf der Straße gespielt“, sagte der 38-Jährige, der während seiner aktiven Karriere als Innenverteidiger viele Erfolge gefeiert hatte. „Ich möchte, dass die Spieler des FC Bayern mutig sind“, sagte er.

„Er war einfach der Fit“: Eberl hat den „Besten“ gefunden

Eberl äußerte, der neue Trainer sei natürlich mit in die Kaderplanung einbezogen. Diese sei „schon einen Schritt weiter, als man denkt“, sagte Eberl, ohne Namen zu nennen. Es gebe zwar „keine Streichlisten“, es gebe aber Spieler, „die es schwerer haben könnten“, fügte der 50-Jährige an. Das werde auch so an die Profis kommuniziert. Nach der ersten Saison ohne Titel seit 2012 war zuletzt über einen großen Umbruch beim Rekordmeister spekuliert worden.

Eberl versuchte zudem mit Vehemenz den Eindruck zu zerstreuen, der neue Trainer sei nur eine Verlegenheitslösung. „Ob man Erster, Zweiter, Dritter ist, ob es eine Rangfolge ist – da wurde sehr viel reininterpretiert, was nicht gestimmt hat.“

Company laut Eberl von Anfang an auf Bayerns Trainer-Liste

Der ebenfalls anwesende Vorstandschef Jan-Christian Dreesen ergänzte: „Manche haben sich gemeldet und abgesagt, mit denen wir nie gesprochen haben.“ Der interne Prozess der langwierigen Suche nach einem Nachfolger für Thomas Tuchel sei „sauber“ abgelaufen, meinte Eberl, der bekannte, auch die Vereins-Granden Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge um Rat gefragt zu haben. Natürlich habe sich der FC Bayern das „ein oder andere blaue Auge geholt, aber wie ich gesagt habe: Das Beste kommt zum Schluss“ – eben Kompany.

Der Belgier habe „von Anfang an auf der ominösen Liste“ der Münchner gestanden, betonte Eberl. Er selbst und Sportdirektor Christoph Freund hätten sich mit dem 38-Jährigen schon zu dessen Anfangszeit als Coach beim RSC Anderlecht beschäftigt. „Die zwei Jahre waren außergewöhnlich, er hat mit dem damals jüngsten Team in Europa für Furore gesorgt und unglaublich attraktiven Fußball gespielt. Das lässt einen erst mal aufhorchen.“ Einzig die mangelnde Erfahrung habe die Bayern ein wenig zweifeln lassen. Aber, ergänzte Eberl: „Wir hätten das Gespräch (mit Kompany) direkt machen müssen, dann wäre die ganze Suche beendet gewesen. Er war einfach der Fit.“

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Der Belgier sei ein junger Trainer, der eine „unfassbare Persönlichkeit“ habe. „Wir als Bayern München können nur erfolgreich sein, wie jeder Club auf der Welt, wenn wir zusammenstehen. Das müssen wir schaffen“, sagte Eberl. Dazu gehöre auch Geschlossenheit in schwierigen Situationen. „Bei Bayern heißt ein Tal eine Niederlage. Da werden wir auch durchgehen zusammen“, sagte Eberl. (dpa/SID/lw)

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