Nach „Schande von Berlin“: Oranje-Trainer wütet, Legende kritisiert Topstar

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Ronald Koeman schonte nach der „Schande“ von Berlin niemanden. Nicht sich selbst, nicht seine Mannschaft. Ob er die Fehler der Niederlande aufzählen könne? „Haben Sie viel Zeit, weil ich kann einige nennen“, sagte der Bondscoach bissig. Als die stolze Fußball-Nation nach der schmerzhaften EM-Pleite gegen Österreich kollektiv in Alarmstimmung verfiel, setzte der verantwortliche Trainer zu einem vernichtenden Urteil an.

„Wir haben nicht gut verteidigt, der Gegner hatte viele Räume, wir waren nicht aggressiv genug“, erklärte Koeman am Dienstagabend nach dem 2:3 gegen die Alpenrepublik, das die favorisierte Elftal auf den letzten Metern in der Gruppe D von der Tabellenspitze noch auf Rang drei abstürzen ließ. Der 61-Jährige monierte zudem „fehlende Leidenschaft“, kurzum: „Wir waren sehr schlecht.“ Den „Knock-out“ wolle man in der nächsten Runde „natürlich nicht. Aber das könnte passieren, wenn wir nicht besser spielen als heute.“

Coach Koeman rechnet mit seinen Holländern ab

Die niederländische Presse ging nicht weniger zimperlich mit dem vermeintlichen Mitfavoriten ins Gericht. Bei sommerlichen Temperaturen habe Oranje im Berliner Olympiastadion „eine kalte Dusche“ erhalten, schrieb „De Telegraaf“, „AD“ nannte das Spiel eine „Schande“.

Holland-Legende Marco van Basten nahm besonders Oranje-Kapitän Virgil van Dijk in die Pflicht. „Er muss das Team mehr führen“, sagte van Basten als TV-Experte. „Er ist der große Anführer im Team und muss das Ganze besser organisieren“, sagte van Basten, der mit der Elftal vor 36 Jahren in Deutschland Europameister wurde.

Van Basten kritisiert van Dijk

Van Basten, der 1988 beim 2:0 im Finale gegen die Sowjetunion ein Traumtor erzielte, hatte van Dijk bereits in der Vergangenheit immer mal wieder kritisiert. Der Abwehrchef des FC Liverpool habe aber keine Reaktion gezeigt. „Das ist etwas enttäuschend, es ist keine Entwicklung zu erkennen“, sagte van Basten.

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Van Dijk selber zeigte sich ebenfalls enttäuscht: „Wenn wir etwas in diesem Turnier erreichen wollen, muss sich schleunigst etwas ändern“, sagte der Kapitän dem TV-Sender NOS. Teamkollege Wout Weghorst sprach von „einem schlechten Tag“ der Niederlande, die oft zu passiv war: „In der ersten Halbzeit waren wir nicht wiederzuerkennen.“

Die Mannschaft müsse sich die Dinge, die schlecht gelaufen seien, „kritisch anschauen“, fügte der Stürmer hinzu. „Aber wir sollten auch nicht zu negativ sein.“ Egal ob Erster oder Dritter: „Das Turnier fängt jetzt erst an.“ (dpa/bv)

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