Nach Urteil: Neuer Anlauf vor Gericht? Jetzt geht es auch um Vuskovic‘ HSV-Vertrag

Nach Urteil: Neuer Anlauf vor Gericht? Jetzt geht es auch um Vuskovic‘ HSV-Vertrag

Es fiel den Profis des HSV am Mittwoch nicht leicht, wieder zur Tagesordnung überzugehen, aber ob sie es nun wollten oder nicht: sie mussten. Einen Tag nachdem Mario Vuskovic aus allen Wolken fiel und vom CAS wegen Epo-Dopings bis November 2026 gesperrt worden war, bereiteten sich seine Kollegen auf das anstehende Heimspiel gegen Preußen Münster vor (Samstag, 13 Uhr, live bei Sky). Bis zuletzt hatten sie auf einen Freispruch und das rasche Comeback Vuskovic’ gehofft, nun aber stellt sich die Frage: Wird der Kroate jemals wieder für den HSV auflaufen? Und hat er überhaupt noch irgendeine Chance, gegen das Urteil vorzugehen?

Die Schockstarre, die sich am Dienstag breit machte, ist mittlerweile tiefer Ernüchterung gewichen. Auch bei den Fans des HSV, die sich am Mittwoch in den Volkspark aufgemacht hatten, war Vuskovic das vorherrschende Thema. Es fand sich keiner, der nicht von der Unschuld des 22-Jährigen überzeugt ist, was natürlich in HSV-Kreisen normal ist. Das Problem ist nur: Die, die von Vuskovic‘ Unschuld hätten überzeugt sein müssen, haben eine andere Auffassung.

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Nachdem die drei zuständigen CAS-Richter Lars Hilliger (Dänemark), Luigi Fumagalli (Italien) und Jeffrey Benz (England) zu der Auffassung gelangten, der seit Ende 2022 bereits gesperrte Abwehrspieler habe keine Argumente geliefert, die mildernde Umstände in Betracht gezogen hätten, wurde die Sperre – wie es die Statuten bei Dopingvergehen vorsehen – auf vier Jahre ausgeweitet. Der HSV wies darauf hin, dass der Kroate und seine Anwälte das schriftlich eingegangene Urteil prüfen werden und bat „um Verständnis, dass dies einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Im Nachgang werden der HSV und Vuskovic in den internen Diskurs gehen, die neue Sachlage bewerten und dann das weitere Vorgehen besprechen.“

Die Anwälte von HSV-Profi Vuskovic beraten sich

Wann und wie es weiter geht – völlig offen. Vuskovic‘ Anwälte Joachim Rain, Tomislav Kasalo und Paul Greene sowie HSV-Justiziar Phillip Winter werden den Schriftsatz genauestens überprüfen. Die Hoffnung: Formelle Fehler könnten zu einer Beschwerde vor dem Schweizer Bundesgericht führen. Ein Fall, der schon vor Monaten als mögliche letzte Patrone galt, der aber selbst in Vuskovic‘ Umfeld als wenig aussichtsreich eingestuft wurde.

Die Eltern des Abwehrspielers sollen über das nun gefällte Urteil sogar so entsetzt gewesen sein, dass sie einen Gang vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg in Erwägung ziehen. Allerdings würde es wohl Jahre dauern, bis der Fall dort behandelt werden könnte.

Darf Vuskovic weiterhin beim HSV unter Vertrag stehen?

Für Vuskovic ergibt sich nicht nur wegen seiner sportlichen Auszeit eine fürchterliche Situation. Bislang bezog der Junioren-Nationalspieler, dessen HSV-Vertrag im Sommer 2025 endet, trotz seiner Sperre noch immer ein Gehalt von seinem Verein. Der HSV steht nun allerdings vor der Beantwortung schwierigster Fragen: Behält der Kontrakt mit dem jetzt offiziell als Dopingsünder geltenden Profi rein rechtlich noch seine Gültigkeit? Darf Vuskovic überhaupt noch Gehalt vom HSV beziehen? Fragen, die der Verein – der seinem Spieler grundsätzlich weiterhin den Rücken stärken möchte – juristisch überprüfen lassen muss und dies auch tun wird. Im schlimmsten Fall könnte das so talentierte Abwehrtalent in Kürze vertragslos sein. Ein Horrorszenario, das sich auch beim HSV niemand vorstellen möchte.

HSV-Kollege Jatta spendet Vuskovic Trost

Vuskovic selbst äußerte sich bislang noch nicht zu dem CAS-Urteil, erhielt dem Vernehmen nach aber Hunderte privater Nachrichten. „Bleib stark, mein Freund“, schrieb etwa HSV-Kollege Bakery Jatta bei Instagram. „Wir sind bei Dir!“

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Ein Wort aus berufenem Munde. Jatta, der jahrelang verdächtigt wurde, unter falscher Identität nach Deutschland eingewandert zu sein, weiß, wie es ist, als Mensch durch die Hölle zu gehen. Das Verfahren gegen ihn wurde im März 2023 eingestellt. Ende gut, alles gut. Ein Zustand, den sich Vuskovic für sich mehr als alles andere wünscht.

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