Ole Specht: „Streaming-Anbieter haben zum Wertverlust von Musik stark beigetragen“

RMAG news

Tonbandgerät-Sänger Ole Specht über Veränderungen im Leben sowie der Musik und die Bedeutung des neuen Band-Albums.

„Wie ist die Lage?“, unser (fast) täglicher Podcast in Kooperation mit der Gute Leude Fabrik, spürt aktuellen Fragen nach. Hier kommen prominente Lenkerinnen und unbekannte Denker zu Wort. Die Auswahl von PR-Profi Lars Meier ist rein subjektiv, aber immer spannend und überraschend. Die heutige Folge mit dem Musiker Ole Specht wird präsentiert von den BMW Niederlassungen Hamburg. Den Podcast gibt es in voller Länge auf den üblichen Kanälen und um 12 Uhr bei ahoy radio.

Lars Meier: Lieber Ole, morgen, am 11. Oktober, erscheint euer neues Album „Ein anderes Leben“. Wofür steht das Wort „anders“ in eurem Albumtitel?

Ole Specht: Es geht um die Veränderungen, die alle Bandmitglieder in den letzten Jahren durchlebt und wahrgenommen haben. Als wir anfingen, Musik zu machen, haben die meisten unserer Freunde studiert und hatten einen ähnlichen Lebensstil wie wir. Inzwischen gehen die Lebensweisen immer weiter auseinander und plötzlich verstehen einige nicht mehr, warum wir immer noch Musiker sind. Es kommen Fragen wie `Was? Du machst noch Musik? Und wann kümmerst du dich um die deine Rente?´ Diese Veränderung ist ein Thema, das uns als Band in den letzten Jahren ziemlich beschäftigt hat.

Welche Veränderungen nimmst du bei der Kultur wahr? Hat sie weniger Einfluss auf unser Leben als noch vor einigen Jahren? 

Grundsätzlich finde ich, dass sie noch immer eine wichtige Rolle für alle Menschen spielt. Ich kenne niemanden, der nicht mindestens einmal am Tag Musik hört oder abends mal einen Film oder eine Serie guckt. Allerdings hat sich deren Bedeutung verändert, weil viele Angebote mittlerweile immer und überall verfügbar sind. Durch die großen Streaming-Anbieter hat beispielsweise Musik enorm an Wert verloren.

In eurem eigenen Podcast „Sommer ohne Wolken“ habt ihr ja sehr viele bandinterne Sachen besprochen und eure persönlichen Meinungen ausgetauscht. Fiel es dir von Anfang an leicht, so offen zu sprechen?

Das war kein Problem für mich. Die Ursprungsidee hinter dem Format war, ein Begleitmedium für die Band und unsere Musik zu schaffen, in dem man alle zwei Wochen detaillierter hören kann, was bei uns gerade so los ist. Daneben war der Podcast auch eine Möglichkeit, den Songs von uns einen Raum zu geben, die wir vorher nie veröffentlicht haben. Das hat total Spaß gemacht.

Die ganze Folge gibt es hier zum Nachhören. In der Rubrik „Nice oder Scheiß“ kritisiert Ole Specht das fehlende politische Engagement für den Erhalt wichtiger Kulturstätten für die Musik in Hamburg.

Folge 866 (Mittwoch, 09.10.) mit Ole Specht

„Wie ist die Lage?“, unser fast täglicher Podcast, spürt tagesaktuellen Fragen nach. Seit 2020 kommen prominente Lenker und unbekannte Denker knapp 15 Minuten zu Wort. Die Auswahl ist rein subjektiv, aber immer spannend und überraschend. Lars Meier, Chef der Kommunikationsagentur Gute Leude Fabrik, ruft fast täglich Barkeeper, Bäckerinnen, Bürgermeister oder andere Leude aus Hamburg an. Den ganzen Podcast gibt’s da, wo es Podcasts gibt.

Ole Specht: „Streaming-Anbieter haben zum Wertverlust von Musik stark beigetragen“ wurde gefunden bei mopo.de

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