Pastor aus dem Norden wegen Volksverhetzung vor Gericht

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Wie weit geht Religionsfreiheit? Mit dieser Frage muss sich das Landgericht Bremen erneut beschäftigen.

Der Bremer Pastor Olaf Latzel steht wieder vor Gericht. Der Prozess wegen Volksverhetzung beginnt am Mittwoch um 10 Uhr vor dem Landgericht Bremen. Der Fall muss noch einmal verhandelt werden, da das Hanseatische Oberlandesgericht ein Urteil vom Mai 2022 aufgehoben hatte.

Pastor soll sich abfällig über Homosexuelle geäußert haben

Dem Pastor der St. Martini-Gemeinde in Bremen wurden Äußerungen während eines Eheseminars im Oktober 2019 zum Verhängnis. Er soll abfällig über Homosexuelle gesprochen haben. Die Aussagen, für die er sich später entschuldigt haben soll, gelangten als Audiodatei online. 

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Das Amtsgericht Bremen hatte Latzel im November 2020 wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 8100 Euro verurteilt. In einem Berufungsprozess sprach ihn das Landgericht frei. Nach Einschätzung des Gerichts habe er nicht zu Hass angestachelt und die Äußerungen seien von der Religions- und Meinungsfreiheit gedeckt gewesen. 

Kritik am Urteil – Verfahren wird wieder aufgenommen

Das Oberlandesgericht kam zu einer anderen Auffassung: Das Urteil sei zu knapp und lückenhaft, kritisierten die Richter im Februar 2023. Die Religionsfreiheit komme an ihre Grenzen, wenn die Menschenwürde betroffen sei. 

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Nun beginnt das Verfahren von vorn: Zeugen werden noch einmal geladen und Beweise erneut bewertet. Ein Urteil könnte Mitte September fallen. (dpa/mp)

Pastor aus dem Norden wegen Volksverhetzung vor Gericht wurde gefunden bei mopo.de

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