Plötzlicher Berater-Wechsel: Was das für die Zukunft eines HSV-Trios bedeutet

Plötzlicher Berater-Wechsel: Was das für die Zukunft eines HSV-Trios bedeutet

Sie alle stehen beim HSV unter Vertrag, sie alle haben ein gültiges Profi-Arbeitspapier bis Ende Juni 2025 und müssen sich Cheftrainer Steffen Baumgart beweisen. Und was ein Hamburger Trio noch eint, ist: Alle drei Spieler werden bald einen neuen Berater an ihrer Seite haben, weil ihr alter eine neue Aufgabe bei einem Nordklub annimmt. Was das für ihre Zukunft bedeutet.

Die Headline, die knapp zwei Wochen alt ist, erscheint auf den ersten Blick weniger spektakulär: „Dr. Dieter Gudel wird zum 1.7. neuer Vorstandsvorsitzender des VfB Lübeck“, titelte der Drittliga-Absteiger am 15. Mai auf seiner Homepage. Im eigentlichen Text steht ferner, dass Gudel „in den kommenden Jahren im operativen Zentrum der Entwicklung des Vereins stehen“ soll, andere Lübecker Verantwortliche äußern ihre Zufriedenheit über die Verpflichtung und auch der neue Vorstandsboss selbst betont seine große Vorfreude.

Dieter Gudel bald nicht mehr Berater, sondern Lübeck-Boss

Und in dem Kommuniqué steht dann auch, dass Gudel seit 2019 der Geschäftsführer der norddeutschen Spielerberatungsagentur „FTC“ ist. Was dort nicht zu lesen ist, ist jedoch: Der 48-Jährige war bis dato auch der Agent von drei HSV-Profis – wird es mit dem Antritt seines neuen Jobs in Lübeck, der mit Interessenskonflikten einherginge, aber nicht mehr sein. Wie die MOPO erfuhr, wird Gudel seine gültige Beraterlizenz von der FIFA angesichts seiner neuen Tätigkeit in der operativen Führung eines Vereins stilllegen.

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Bis dato betreute Gudel neben weiteren Spielern nicht nur Ex-HSV-Juwel Josha Vagnoman (jetzt VfB Stuttgart), sondern auch einige Hamburger Nachwuchstalente sowie die drei Profis Jonas David, Elijah Krahn und Valon Zumberi. Auch Anssi Suhonen wird von der Agentur „FTC“ beraten, allerdings nicht unmittelbar von Gudel. Die Klienten des ehemaligen Leiters der HSV-Nachwuchsabteilung (September 2014 bis Dezember 2018) sind längst über den Jobwechsel ihres Beraters informiert.

Zumberi, David und Krahn bekommen neuen Agenten

Ab Anfang Juli wird er es nicht mehr machen, bis „FTC“ offiziell einen neuen Geschäftsführer präsentiert hat, kümmert sich Gudel aber noch um die Anliegen der HSV-Spieler. Und die sind im Einzelfall durchaus interessant, auch weil Profi-Coach Steffen Baumgart in David und Zumberi zwei neue Spieler kennenlernen wird.

David kehrt von seiner einjährigen Leihe zum FC Hansa Rostock zurück. Im Vorjahr stand gar ein endgültiger Abschied des Verteidigers aus Hamburg im Raum, weil David unter Ex-Trainer Tim Walter kaum noch eine Rolle spielte. Auch deshalb waren die Transfer-Optionen für den 24-Jährigen aber begrenzt, sodass es schließlich auf die Leihe hinauslief. Nach 16 Saisonspielen für Hansa möchte sich David ab dem Vorbereitungsstart nun erst einmal Baumgart präsentieren – genauso wie Zumberi.

Nach Schweiz-Leihe: HSV-Talent Zumberi erregt Interesse

Der 21-Jährige ließ sich im Winter zum Schweizer Zweitligisten FC Schaffhausen verleihen, absolvierte dort – auch wegen einer Verletzung – aber nur neun von zehn verbleibenden Saisonspielen. Nach MOPO-Informationen gibt es dennoch einige Klubs, die sich ernsthaft mit Zumberi befassen und Anfragen hinterlegt haben. Das Ziel des Kapitäns der U21-Nationalmannschaft des Kosovo ist es aber, mit dem HSV in die Vorbereitung zu gehen. Und was Zumberi Hoffnung macht, ist, dass er mit seiner robusten Art zu verteidigen das erfüllt, was Baumgart von seinen Abwehrleuten sehen will.

Dann nicht mehr mit Hilfe von Gudel, aber sollte sich abzeichnen, dass das Eigengewächs unter Baumgart keine Profi-Perspektive hat, dann könnte ein erneuter (Leih-)Wechsel im Laufe der bis zum 2. September andauernden Transferperiode immer noch zum Thema werden. Und die Pläne bei Mittelfeldmann Krahn sehen identisch aus.

David kehrt zum HSV zurück – Gespräche wegen Krahn

Der 20-Jährige debütierte unter Walter im Februar 2022 in der Zweiten Liga und kam bis zum Ende des Vorjahres auf zwölf Pflichtspiel-Einsätze für die Profis. Unter Baumgart aber stand Krahn noch kein einziges Mal im Kader, weshalb er in der Rückrunde, um den Rhythmus beizubehalten, in der Regionalliga auflief. Weiterhin nur für die HSV-U21 zu spielen, ist für den gebürtigen Hamburger nach MOPO-Informationen jedoch keine Option.

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Ob Krahn und sein Management im Sommer eine Leihe oder gar einen festen Wechsel anvisieren, hängt davon ab, welche Perspektive Sportdirektor Claus Costa dem Youngster in einem noch anstehenden Zukunftsgespräch aufzeigt. Der neue Sportvorstand Stefan Kuntz stellte bei seiner Vorstellung in Aussicht, einzelnen HSV-Talenten zum Sprung zu den Profis verhelfen zu wollen. Klar ist zum jetzigen Zeitpunkt aber weder die Zukunft von Krahn noch die von Zumberi und David – nur die von Gudel.

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