Rätsel um Absage: Beliebtes linkes Straßenfest ohne Linke – was steckt dahinter?

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Der Beitrag Linkes Methfesselfest ohne Linke Eimsbüttel – warum? erschien zuerst auf Eimsbütteler Nachrichten.

Das Methfesselfest gibt linkspolitischen Beiträgen eine Bühne. Doch dieses Jahr ist ausgerechnet die Linke Eimsbüttel nicht dabei. Was steckt dahinter?

Das Methfesselfest findet dieses Jahr ohne die Linke Eimsbüttel statt. Ihre Absage für die Veranstaltung am kommenden Wochenende begründen die Sprecher des Bezirksverbands mit fehlenden Kapazitäten und einer gleichzeitig stattfindenden Mitgliederversammlung. Die Veranstalter vermuten noch einen anderen Grund.

Linke Eimsbüttel: Keine Kapazitäten für Methfesselfest

Seit über 25 Jahren findet das Methfesselfest auf dem Else-Rauch-Platz statt. Unter dem Motto „Mit Vergnügen Position beziehen!“ prägen neben musikalischen Beiträgen vor allem politische Reden, Diskussionen und Workshops das Programm. Auf der Webseite heißt es: „Das Fest ohne Kommerz, mit ganz viel Herz – und das schlägt links!“

In den letzten Jahren hat sich auch der Eimsbütteler Bezirksverband der Linken am Fest beteiligt. 2023 gab es beispielsweise einen Programmpunkt zum Thema „Weniger Miete, mehr Leben“. Dieses Jahr sucht man die Linke Eimsbüttel vergebens auf der Programmübersicht. Zwar nimmt Heike Sudmann, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken Hamburg, an einer Diskussionsrunde am Samstagnachmittag teil, nicht aber der Bezirksverband. Auch einen Infostand gibt es nicht.

Laut den Sprechern des Bezirksverbandes hat die Absage vor allem einen Grund: Die Kapazitäten reichen nicht aus. Einerseits, weil der Verband bereits eine Woche zuvor beim Sommerfest der Linken Hamburg dabei sei, andererseits, weil am Samstag, 31. August, eine nicht verschiebbare, parteiinterne Mitgliederversammlung stattfinde.

Spielt Auftritt von BSW-Mitglied eine Rolle?

Die Veranstalter des Methfesselfests bedauern auf Anfrage der Eimsbütteler Nachrichten die Absage der Linken Eimsbüttel. Die offizielle Begründung ist ihnen bekannt. Und doch steht bei ihnen die Vermutung im Raum, dass die Absage noch einen anderen Hintergrund hat. Dabei geht es um den Programmpunkt am Samstag um 16:10 Uhr unter dem Titel „Wie stoppen wir die Rechtsentwicklung?“. Als Rednerin wird unter anderem Żaklin Nastić aufgeführt.

Nastić war einst die Eimsbütteler Direktkandidatin der Linke, verließ die Partei jedoch im Herbst 2023 und wechselte zum Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Der Eimsbütteler Bezirksverband begrüßte diesen Schritt damals und sprach von einer „lange überfälligen Klärung“.

Mitgliederversammlung findet zeitgleich statt: wohl keine Absicht

Dass Nastić‘ Auftritt beim Methfesselfest in einem Zusammenhang mit der Absage der Linken Eimsbüttel steht, weist der Bezirksverband zurück. Ebenso Spekulationen, dass die Versammlung der Linken absichtlich auf das Wochenende, an dem auch das Methfesselfest stattfindet, gelegt wurde.

Stattdessen heißt es in der schriftlichen Stellungnahme des Bezirksverbandes: Auf der Mitgliederversammlung würden die Eimsbütteler die Delegierten für die Landes- und Bundesparteitage sowie die Delegierten für die Landesvertreterversammlung wählen. Diese Wahl müsse nach den Sommerferien und vor Ablauf einer Frist am 13. September stattfinden. Das knappe Zeitfenster und die herausfordernde Suche nach passenden und günstigen Räumen hätten zu dem Termin am 31. August geführt.

Keine Sondermittel von der Bezirksversammlung für das Methfesselfest

Eine Sache bleibt aber, über die die Veranstalter des Methfesselfests nur rätseln können: Sie hatten einen Sondermittelantrag in der Bezirksversammlung Eimsbüttel eingereicht. Der Antrag sei vollständig beim Bezirksamt Eimsbüttel eingegangen, sagte Pressesprecher Kay Becker. Von den Fraktionen der Bezirksversammlung wurde der Antrag nicht aufgegriffen, Gelder entsprechend nicht zur Verfügung gestellt.

Von Mikey Kleinert, Fraktionsvorsitzender der Linken, heißt es dazu: Die Fraktion habe mehrheitlich beschlossen, den Antrag nicht aufzugreifen. Gründe nennt er nicht, auch nicht gegenüber den Veranstaltern. Was Kleinert aber klarstellt: „Eine Distanzierung haben wir nicht beschlossen.“

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