Spanier geben uns klare Ansagen – und spielen Schere, Stein, Papier auf dem Platz

Spanier geben uns klare Ansagen – und spielen Schere, Stein, Papier auf dem Platz

Georgien stellt Spanien im Achtelfinale lange vor Probleme, führt sogar. Am Ende setzt sich der Favorit durch. Mit den Iberern machte Deutschland bei großen Turnieren zuletzt schlechte Erfahrungen.

Früher Schock, starke Reaktion: Spanien hat den EM-Viertelfinalkracher gegen Deutschland perfekt gemacht und Überraschungsteam Georgien aus dem Turnier geworfen. Die Mannschaft von Trainer Luis de la Fuente besiegte den krassen Außenseiter am Sonntag im Achtelfinale nach einem Rückstand noch mit 4:1 (1:1). Nun kommt es am Freitag in Stuttgart zum mit Spannung erwarteten Kräftemessen mit dem Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann. „Lasst Deutschland erzittern“, titelte die Marca bereits.

Rodri, Fabián Ruiz, Nico Williams und Dani Olmo treffen für Spanien

Rodri (39. Minute), Fabián Ruiz (51.), Nico Williams (75.) und Dani Olmo (83.) erzielten vor 42.233 Zuschauern in Köln die Tore für die Spanier, die auch das vierte Spiel bei der Europameisterschaft gewannen. Georgien war durch ein Eigentor von Robin Le Normand (18.) in Führung gegangen und kämpfte leidenschaftlich. Am Ende setzten sich die fußballerisch überlegenen Spanier jedoch verdient durch.


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In entscheidenden Turnierspielen sind die Iberer in diesem Jahrtausend so etwas wie der deutsche Angstgegner. 2008 unterlag die DFB-Elf im EM-Endspiel mit 0:1. Zwei Jahre später verlor Deutschland im WM-Halbfinale in Südafrika mit dem gleichen Ergebnis. Das 1:1 in der Vorrunde bei der WM in Katar 2022 war letztendlich auch zu wenig für die deutsche Mannschaft.

Eigentor von Le Normand sorgt für Georgiens Führung

Im regnerischen Köln übernahm Spanien sofort die Initiative und machte von der ersten Minute an Druck. Die Furia Roja drängte die Georgier weit zurück und erspielte sich früh Chancen. Ein erster Abschluss von Pedri stellte Georgiens Torwart Giorgi Mamardashvili noch nicht vor Probleme. Bei einem Kopfball von Le Normand musste der 23-Jährige erstmals seine ganze Klasse zeigen. Früh war klar: Der Torwart des FC Valencia würde noch viel Arbeit bekommen.

Zunächst machte sich jedoch Le Normand unfreiwillig zum Hauptdarsteller. Eine Flanke von Otar Kakabadze beförderte der Innenverteidiger im Zweikampf mit Khvicha Kvaratskhelia ins eigene Netz – es war das erste Gegentor Spaniens bei dieser Europameisterschaft. Die rund 20.000 georgischen Fans rasteten vor Freude aus. Ihr per Banner verkündetes Motto des Abends „Believe“ verfestigte sich: Georgien glaubte an das Fußballwunder.

Mamardashvili macht erneut ein überragendes Spiel

Zwar hatte Spanien auch nach dem unerwarteten Rückschlag deutlich mehr vom Spiel. Gegen die gut sortierte Fünferkette der Georgier fanden aber auch die beiden jungen Superdribbler Lamine Yamal (16), der noch so jung ist, dass er in der Verlängerung nicht hätte eingesetzt werden dürfen, und Nico Williams (21) erst einmal kaum ein Durchkommen. Und wenn es ihnen oder einem ihrer Teamkollegen doch mal gelang, erledigte Mamardashvili seinen Job exzellent.

In der 39. Minute war der Torwart aber machtlos. Der Flachschuss von Rodri nach Vorlage von Williams von der Strafraumgrenze zum Ausgleich war zu platziert. Das 1:1 gab den Spaniern Auftrieb. Die zweite Hälfte begann jedoch mit einem Schreckmoment. Fast hätte Kvaratskhelia Torwart Unai Simón mit einem Geniestreich überrumpelt. Sein Schuss aus der eigenen Hälfte flog jedoch etwa einen halben Meter am Tor vorbei.

Yamal und Williams spielen Schere, Stein, Papier

Dann belohnten sich die Spanier für ihre Überlegenheit. Einen Yamal-Freistoß parierte Mamardashvili noch gut, beim Kopfball von Ruiz aus kurzer Distanz hatte er keine Abwehrmöglichkeit. Der Titelkandidat ließ den Ball nun gut laufen und machte es in der Schlussphase deutlich. Williams und der eingewechselte Leipziger Dani Olmo bauten den Vorsprung aus.

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Spanien siegte abgezockt und feierte auch so. Völlig unbekümmert spielten die Jungstars Yamal und Williams nach dem Schlusspfiff Schere, Stein, Papier auf dem Platz – wohl darum, wer den ersten Schluck aus der Trinkflasche nehmen durfte. Bleibt zu hoffen, dass sich die Furia Roja am Gastgeber vielleicht doch verschluckt. Es wird in jedem Fall für das DFB-Team die bislang größte Herausforderung der EM.

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„Deutschland wird auf jeden Fall schwierig“, sagte der erneut bärenstarke Williams, „aber wir haben eine wunderbare Mannschaft, wenn wir so weiterspielen, werden wir gewinnen.“ Regisseur Rodri sagte: „Ich denke, dass Deutschland nicht so glücklich darüber sein wird, dass sie gegen uns spielen müssen. Wir werden alles geben und ich denke, dass wir gewinnen.“ (dpa/sid/mp)

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