SPD-Generalsekretär Miersch: Dürfen Schröder nicht Schwarz und Weiß sehen

RMAG news

Matthias Miersch soll neuer Generalsekretär der SPD werden. Bei seiner Antrittsrede warb der Niedersachse für eine “differenzierte Sicht” auf Altkanzler Schröder. Bei seiner Vorstellung als kommissarischer Generalsekretär der SPD hat Matthias Miersch auch lobende Worte für Altkanzler Gerhard Schröder gefunden. Als ihn eine Reporterin auf einer Pressekonferenz am Dienstag im Willy-Brandt-Haus in Berlin nach seinem Umgang mit Gerhard Schröder fragte, plädierte Miersch für eine “differenzierte Sicht” auf den Mann, der von 1998 bis 2005 Bundeskanzler war. “Wir sind an einem Punkt, an dem wir als Gesellschaft nicht zu sehr in Schwarz und Weiß denken”, sagte Miersch. Er teile Schröders Positionen zu Putin, zur Ukraine und dem russischen Angriffskrieg in keiner Weise und wünsche sich dahingehend auch weiterhin deutlichere Worte aus der Partei, “aber ich will auch nicht verschweigen, dass er als Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland sehr viel für dieses Land gemacht hat”, so Miersch weiter. Er lobte Schröders außenpolitischen Verdienst, Deutschland aus dem Irak-Krieg von 2003 herausgehalten zu haben, betonte aber auch die innenpolitischen Verdienste des Altkanzlers. “Dinge wie ein Ganztagsschulprogramm oder das Erneuerbare-Energien-Gesetz, all diese Dinge sind unter seiner Kanzlerschaft entstanden”. Miersch wünsche sich auch weiterhin ein “sachliches Miteinander”. Miersch gilt als enger Vertrauter von Parteichef Klingbeil Miersch gehört dem linken Flügel der Partei an und gilt als ausgewiesener Experte in Sachen Umweltpolitik. Experten sehen ihn seit Jahren als Kandidaten für ein hohes Parteiamt. Bislang blieb er allerdings Vizefraktionschef und Co-Sprecher der Parlamentarischen Linken in der SPD. Kritisch sieht seinen Sprung auf den Posten des Generalsekretärs der konservative “Seeheimer Kreis” in der Partei, für den Miersch zu sehr den linken Flügel der Partei repräsentiert. Wichtig könnte vor allem Mierschs Rolle im Bundeswahlkampf werden. Der Niedersache gilt als loyal gegenüber Bundeskanzler Scholz und als Vertrauter des Parteivorsitzenden Klingbeil. Für den dürfte es wichtig sein, mit Miersch einen vertrauenswürdigen Genossen auf dem Posten des Leiters der Wahlkampagne sitzen zu haben.

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