St. Pauli und die Stürmer: Mit wem Trainer Blessin plant – und mit wem nicht

St. Pauli und die Stürmer: Mit wem Trainer Blessin plant – und mit wem nicht

Von einem Problem zu sprechen, würde die Sache unnötig dramatisieren. Optimierungsbedarf herrscht dennoch, wenn es um die Stürmer-Situation beim FC St. Pauli geht. Dies betrifft weniger bis gar nicht die offensiven Außenpositionen, sondern ausschließlich das, was im Fußball gemeinhin als „Neuner“ bekannt ist und früher mal Mittelstürmer hieß.

Ein ebensolcher ist Johannes Eggestein nicht, will er auch gar nicht sein. Der 26-Jährige, in der Aufstiegssaison unter Fabian Hürzeler in der Angriffsmitte einer Dreierreihe zu Hause und wichtiger Faktor für den Spielstil des Ex-Coaches, hat seine Stärken zwar im Zentrum. Aber eher als jemand, der als Bindeglied für das Kombinationsspiel freie Räume besetzt, den Mitspielern durch seine Wege und sein Spielverständnis ebenjene beschert und trotzdem hier und da torgefährlich wird (neun Treffer in der Saison 2023/24). Eggestein wird auch bei Alexander Blessin eine gute Rolle spielen, doch dahinter wird es dünn.

Blessin plant bei St. Pauli mit zwei Spitzen

Sehr gerne, verrät der neue Trainer, agiere er in einem System mit zwei Spitzen. Ein klarer Zielspieler und einer, „der um ihn herumschwimmt“. Eggestein könnte man die Schwimmer-Rolle zukommen lassen, fehlt noch der Zielspieler. Und da ist Andreas Albers Stand jetzt der einzige Profi, der dieser Definition entspricht. Der Vertrag mit dem Dänen wurde bekanntlich verlängert, aber St. Pauli wird nicht mit dem 34-Jährigen als Neuner Nummer eins in die Saison gehen.


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Zurzeit ist Albers allerdings konkurrenzlos, weil sich der einzige Rivale im aktuellen Kader selbst ins Aus geschossen hat. Maurides (30) hatte schon in der Endphase der Vorsaison Albers in der internen Hierarchie an sich vorbeiziehen lassen, um nun vollends den Anschluss zu verlieren. Weil er unfit aus dem Urlaub zurückkam, stand er noch keine Minute auf dem Trainingsplatz, muss Versäumtes nachholen und sich vermutlich einen neuen Klub suchen. Dass der Brasilianer in eineinhalb Jahren St. Pauli noch ohne Treffer dasteht, ist nicht eben ein Argument dafür, Gnade vor Recht ergehen zu lassen.

Maurides keine Konkurrenz für Albers

Diesbezüglich hat sich Simon Zoller nie etwas zuschulden kommen lassen. „Er hat extrem viel Pech gehabt“, sagt Blessin zur Verletzungshistorie des 33-Jährigen, seitdem dieser beim Kiezklub ist. „Ich glaube, da müssen wir ihm die Zeit geben, dass er sich davon auskuriert.“ Was dann am Ende dabei herauskomme, das müsse man mal sehen. „Dass er die Qualitäten hat, auch in der Box, steht außer Frage. Aber er muss halt fit sein.“ Heißt im Klartext: Seriös planen kann Braun-Weiß nicht mit Zoller, der eher Bonus wäre denn fixes Kaderpuzzleteil, so er denn gesund bleibt.

Blessin über Zoller: „Extrem viel Pech gehabt“

Ergo läuft die Fahndung auf Hochtouren nach einem Spielertypen, den eigentlich jeder Erstligist der Welt gern bei sich wüsste: groß gewachsen, physisch stark, technisch versiert, gutes Tempo und fortwährende Torgefahr. Aber weil es noch früh am Tage ist, gibt sich Blessin gelassen. „Da rauchen die Köpfe gerade schon, was wir für Möglichkeiten haben“, ließ der 51-Jährige wissen. „Da wird sich auch noch etwas tun.“

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Bestens aufgestellt ist der Neuling hingegen bereits auf den Halbpositionen und den Außenbahnen. Mit Elias Saad (24), Oladapo Afolayan (26), Scott Banks (22), Connor Metcalfe (24), Danel Sinani (27) und Erik Ahlstrand (22) gibt es gleich ein halbes Dutzend vielversprechender Akteure, die wahlweise Eigenschaften wie Speed, Spielverständnis oder technische Fertigkeiten mitbringen, um St. Paulis Offensivspiel auch in der Bundesliga flexibel gestalten zu können.

St. Pauli und die Stürmer: Mit wem Trainer Blessin plant – und mit wem nicht wurde gefunden bei mopo.de

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