Taylor Swift in Hamburg: Nach wenigen Minuten fließen Tränen – was war das denn?

Taylor Swift in Hamburg: Nach wenigen Minuten fließen Tränen – was war das denn?

Das Gefühl nach dem Hamburg-Auftakt von Taylor Swift im Volksparkstadion: fix und fertig. Vielleicht kleben die Haare am Kopf (bei Swift selbst auch), definitiv ist da aber die Gewissheit: Das war völlig unerwartet ergreifend. Zunächst nämlich stand die Autorin dieser Zeilen noch recht abgeklärt inmitten von 50.000 Swifties. Doch dann ballerte die Show der 34-Jährigen rein wie ein Drogenrausch ohne illegale Substanzen. Mehr als drei Stunden lang. Schlecht für die Gehörgänge. Gut für die Seele.

Kurz bevor Taylor Swift auf die Bühne kommt, schallt Lady Gagas „Applause“ aus den Boxen. Der gewiefte Swiftie weiß wohl: Gleich geht‘s los. Kreischen. Um 19.30 Uhr erscheinen große digitale Zeiger. Die letzten zweieinhalb Minuten werden runtergezählt. 

Taylor Swift im silbernen Glitzerbody

Und dann ist sie da: In silbernem Glitzerbody. „Miss Americana & the Heartbreak Prince“. Taylor Swift, die übrigens mal so eben Elvis Presley mit ihren Wochen auf Platz eins der Billboard-Albumcharts für Solokünstler abgelöst hat (ja: Elvis!), steht im Regen, sagt: „Hi, my name is Taylor“. Als wäre sie grad mit Muffins zur Abschlussparty gekommen. Und nicht als Milliardärin auf die Bühne im Volksparkstadion.

Da ist sie endlich! Taylor Swift hat die Bühne in Hamburg betreten.
Sebastian Madej

Da ist sie endlich! Taylor Swift hat die Bühne in Hamburg betreten.

Es sind erst wenige Minuten der Show vergangen, als die 34-Jährige zum ersten Mal zu ihren Fans spricht. Sie habe das Glück, hier heute mit ihnen im Regen zu tanzen. „How lucky am I!“ Was für ein Glück. Dann kommt der berühmte Zeigefinger in Richtung Fans. Erste Tränen. 

Die Swifties haben sich rausgeputzt. Natürlich am Start: Glitzer, pinke Cowboyhüte, Armbänder. Einige Fans sind ganz aus den USA angereist, weil die Tickets dort so teuer sind, dass Flug und Show in Hamburg günstiger kommen. Jetzt stehen sie im Regen und sind trotzdem glücklich. 

Show ist bis ins Letzte durchchoreografiert

Fast wirkt es, als würde der Regen der bis ins Letzte durchchoreografierten Tour ein wenig den Lack abwaschen. In gutem Sinne! Swift tanzt im Regen, als hätte sie keine sauteuren Glitzerstiefel an den Füßen. Sondern als wäre sie barfuß am Strand. Um acht ist der größte Popstar des Planeten pitschnass.

Taylor Swift ist ordentlich nass geworden.
Sebastian Madej

Taylor Swift ist ordentlich nass geworden.

So oder so ist die Show reduzierter als gedacht. Kein Trapezgeschwinge. Ordentliche Effekte gibt es natürlich trotzdem: Es qualmt, es schneit, Flammen lodern – und dann guckt man kurz weg und plötzlich steht ein Wald mit Waldhütte auf der Bühne. Huch? 

Irgendwann steht Swift auch ganz alleine auf der Bühne. Nur sie und ihre Gitarre. Vielleicht ist es das, was die Nähe schafft, über die so viel geschrieben wurde.

Überraschungssong in Hamburg: Teardrops On My Guitar“

Die Milliardenmaschinerie hinter dem größten Popstar des Universums: für den Moment vergessen. So auch beim Überraschungssong: „Teardrops on my Guitar.“ Bis das T-Shirt draußen dann doch wieder 45 Euro kostet. Tränen auf meiner Geldbörse. 

Taylor Swift mit ihren Tänzern.
Sebastian Madej

Taylor Swift mit ihren Tänzern.

Für die hohen Ticketpreise wird allerdings abgeliefert: Swift wirkt auch nach drei Stunden noch fit. Angeblich soll sie als Vorbereitung die gesamte Setlist auf dem Laufband gesungen haben – täglich! Wären dann 21 Stunden Gesangsjogging pro Woche. Aber auch das ist eben Taylor Swift: Der absolute Gegenpol zum versoffenen Rockstar.

Wo Stars ihrer Kragenweite in der Vergangenheit gern Drogen-Exzesse feierten, tanzt Taylor Swift mit der Fitness eines Kleinkinds nach dem Mittagsschlaf. The Times, they are a changing, um es mit Bob Dylan zu sagen. 

Alles, was Taylor Swift sagt, wird bejubelt

Apropos: Hamburger sind ja gern mal ein bisschen steif, wenn es ums Mitmachen geht bei Konzerten. Nicht heute. Es ist wirklich schietegal, was Taylor Swift sagt. Alles wird bejubelt. Die „Rainshow“, die sie inmitten von bunten Ponchos feiert. „You will think about this and the memorys we make.“ Taylor Swift, die Erinnerungen schafft. Von diesem Konzert werden viele wohl noch Jahre erzählen.

Die Sängerin zeigte coole Posen.
Sebastian Madej

Die Sängerin zeigte coole Posen.

Im Volksparkstadion fliegen Herzen, dann erleuchten Tausende Handylampen das Volksparkstadion. Oder die LED-Armbänder, die jeder am Eingang bekommen hat. Der Applaus nach „Champagne Problems“ am Klavier: So laut, dass es wirklich wirklich weh tut. 

Taylor Swift, das ist Kunst

Bei „Don‘t blame me“ zeigt Taylor Swift, was ihre Stimme kann. Das ist nicht nur Popstar-Megashow. Das ist Kunst. An anderer Stelle geht die Stimme etwas in der echt lauten Grundbeschallung unter.

Das könnte Sie auch interessieren: Die Größte aller Zeiten? 18 überraschende Fakten über Superstar Taylor Swift

Die Eras Tour ist eine Reise durch eine Karriere der Superlative. Viele, die hier heute Abend mit Tränen in den Augen mitsingen, sind quasi mit Taylor Swift aufgewachsen. 18 Jahre, elf Alben, jedes davon gehört zu einer „Ära“ – das passende Outfit inklusive. „Ära“ –  das klingt nach Geschichtsbüchern. 

16 verschiedene Outfits trägt sie bei der Show in Hamburg.
Sebastian Madej

16 verschiedene Outfits trägt sie bei der Show in Hamburg.

Was soll danach eigentlich noch kommen? Vielleicht heiratet Taylor Swift bald ihren Freund und Footballstar Travis Kelce. Vielleicht singt sie dann über Familiennachmittage auf der Veranda. „Ich weiß erst wirklich, was Sommer bedeutet, seit ich grillen kann“, soll sie mal gesagt haben. Und spätestens bei dem Satz ist doch klar: Die nächste Ära muss kommen. Und sie wird kommen. 

Am Ende der Hamburg-Show gibt es Glitzer. Und eine Verbeugung.

Taylor Swift in Hamburg: Nach wenigen Minuten fließen Tränen – was war das denn? wurde gefunden bei mopo.de

Please follow and like us:
Pin Share