Todes-Drama um den kleinen Arian: Warum wurde er erst so spät gefunden?

Todes-Drama um den kleinen Arian: Warum wurde er erst so spät gefunden?

Mehr als zwei Monate war der sechs Jahre alte Arian aus Elm, einem Ortsteil von Bremervörde, vermisst. Am Montag fand ein Bauer auf seinem Feld die Leiche eines Jungen, nicht weit von Arians Elternhaus entfernt, am Donnerstag bestätigte die Polizei dann: bei dem toten Kind handelt es sich um Arian. Das Feld war bereits vor dem Leichenfund von Beamten und Helfern abgesucht worden. Es stellen sich nun viele Fragen: Warum wurde Arian erst jetzt gefunden? Wie gehen die Ermittlungen weiter? Und wird die Arbeit der Ermittlungsbehörden nun intern überprüft?

Warum wurde der Junge nicht vorher gefunden?

Der Junge wurde auf einem Feld in der Gemeinde Estorf (Landkreis Stade) entdeckt – hier hatten Helfer das Kind bereits zuvor gesucht. Warum sie Arian damals nicht gefunden haben? Das könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zweifelsfrei beantworten, sagt Marvin Teschke, Kommissar der zuständigen Polizeiinspektion Rotenburg, zur MOPO. Man wolle keine Thesen aufstellen und nicht spekulieren. Der Polizei sei es ein großes Anliegen, die Betonung „auf die hervorragende und bedingungslose Arbeit aller Einsatz- und Hilfskräfte zu legen, statt diese mit möglichen Schuldzuweisungen zu diskreditieren“. Alle hätten wirklich alles getan, was sie konnten, um Arian wohlauf nach Hause zu bringen. „Diese Leistung und Zusammenhalt möchten wir bestmöglich würdigen.“

Wieso wird die Todesursache nicht kommuniziert?

Der Auftrag zur Sektion des Leichnams sei durch die zuständige Staatsanwaltschaft Stade ergangen. Daher obliege ihr auch die Kommunikation etwaiger Ergebnisse. „Die Staatsanwaltschaft hat klar kommuniziert, dass zum Schutze höchster Persönlichkeitsrechte keinerlei Angaben zur Todesursache gemacht werden können“, sagt Teschke. Für die Polizei gebe es keine Hinweise für ein Fremdverschulden. Woran Arian starb, bleibt unbekannt.

28. April, sechs Tage nach dem Verschwinden des Kindes: Einsatzkräfte suchen ein Feld nach Arian ab.
picture alliance/dpa/Bodo Marks

28. April, sechs Tage nach dem Verschwinden des Kindes: Einsatzkräfte suchen ein Feld nach Arian ab.

Gehen die Ermittlungen weiter?

Nein. Diese sind mit der zeitnahen Auflösung der Ermittlungsgruppe „Arian“ abgeschlossen. Für die Polizei und die Staatsanwaltschaft sind die Ermittlungen in dem Fall beendet.

Wird die Arbeit der Sicherheitsbehörden überprüft?

„Wir können sagen, dass polizeiliche Einsatzlagen grundsätzlich intern nachbereitet werden, um Erkenntnisse für zukünftige Anlässe daraus gewinnen zu können“, sagt Kommissar Teschke. Er wolle aber erneut betonen, dass die Polizei „beeindruckt“ ist von allen Menschen, „die Tag und Nacht, bis zur Erschöpfungsgrenze“ nach Arian gesucht haben. Der Zusammenhalt sei besonders gewesen. „Nun mit dem Finger öffentlich auf einzelne Suchende zu zeigen, halten wir für respektlos und das falsche Signal gegenüber denen, die vor Ort gewesen sind.“

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