Tränen nach Penalty-Drama: Kein einziger drin – deutsche Hockey-Frauen raus

RMAG news

Nach dem Aus flossen Tränen, viele und lange. Deutschlands Hockey-Frauen waren untröstlich. Schlimmer, bitterer und schmerzhafter kann man nicht ausscheiden aus dem olympischen Hockeyturnier. Im Viertelfinale unterlagen die deutschen Frauen Argentinien nach Penalty-Shoot-out mit 1:3 (0:0, 1:1). Dabei vergaben sie ihre ersten vier Penaltys, hatten auch die späte 1:9-Führung 95 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit hergegeben. Danach: Schweigen.

Angreiferin Jette Fleschütz weinte bitterlich, Linnea Weidemann sackte in sich zusammen, Viktoria Huse lag auf dem Rücken und hatte die Hände vors Gesicht geschlagen. Die meisten kauerten auf dem blauen Spielfeld. Tränen bei fast allen Spielerinnen. Und auch auf den Tribünen, bei Familien und Freunden der „Danas“ und vielen deutschen Fans.

Hockey-Frauen unterliegen Argentinien im Viertelfinale

Das Drama in Worte fassen wollte keine der Spielerinnen, sie konnten es vielleicht auch nicht. Sie kamen nicht wie üblich und eigentlich auch vorgeschrieben durch die Mixed Zone des Yvey-du-Manoir Stadions, nahmen einen Hinterausgang in die Kabine, während die Gegnerinnen im Interview-Bereich mehr feierten als Fragen zu beantworten, begleitet von den Jubel-Gesängen ihrer sich dort drängelnden Fans.

Nach einer Viertelstunde kam ein Mitglied des DHB-Presseteams und teilte den wartenden deutschen Pressevertretern mit, dass keine Spielerin mehr in die Mixed Zone kommen werden.

Bundestrainer Altenburg: „Das nervt tierisch“

Der Bundestrainer redete – und war bedient. „Ziel nicht erreicht“, waren die ersten Worte von Valentin Altenburg. „Wir wollten das Halbfinale mit einer sehr guten Leistung klarmachen. Daran hat uns auch die Chancenauswertung gehindert. Gleichzeitig haben wir Kleiningkeiten, die heute den Unterschied gemacht haben, nicht besser machen können. Das nervt tierisch. Deswegen bin ich auch mit dem Ergebnis sehr unzufrieden.“

Das Tor zum Halbfinale hatte weit aufgestanden, nachdem Viktoria Huse vom Club an der Alster – eine von sieben Hambuegerinnen im Team – Deutschland im vierten Viertel der umkämpften und ausgeglichenen Partie per Siebenmeter in Führung gebracht hatte (57.). Zuvor war Jette bei einem tollen Solo von der argentinischen Torfrau rüde gefoult worden. Doch nur eine Minute später glich Argentinien per Strafecke aus.

Alle deutschen Spielerinnen scheitern im Penalty-Schießen

Im Penalty-Drama scheiterten die Danas an ihren Nerven und der gegnerischen Keeperin. Nacheinander vergaben Weidemann, Huse, Anne Schröder und Sonja Zimmermann. Den Argentinierinnen reichten zwei verwandelte Penaltys zum Sieg.

Wieder war Argentinien Endstation in der K.o.-Runde eines großen Turniers. Wie im Halbfinale der WM 2022 (2:4 nach Penaltyschießen) und im olympischen Viertelfinale in Tokio 2021 (0:3). Angstgegner.

Heimflug statt Halbfinale und Medaillenchance. Das tut weh. Wie Altenburg seine Hockey-Mädels wieder aufrichten könne, wurde er gefragt. „Erstmal, indem ich bei ihnen bin. Und dann werden wir einen gemeinsamen Weg finden. Das wird aber Arbeit sein.“

Tränen nach Penalty-Drama: Kein einziger drin – deutsche Hockey-Frauen raus wurde gefunden bei mopo.de

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