Untreue! Harte Strafen für Bezirksamt-Mitarbeiter

RMAG news

Nach sechs Jahren ist in diesem Jahr endlich ein umfangreiches Verfahren gegen Mitarbeiter des Bezirksamts Eimsbüttel beendet worden. Zwei ehemalige Angestellte des Amtes akzeptierten einen Strafbefehl über eine Haftstrafe von zwölf Monaten auf Bewährung.

Klaus B. (Name geändert) war im Bezirksamt als durchsetzungsstarker „Macher“ bekannt und gut vernetzt. Der Fachamtsleiter verantwortete unter anderem Umgestaltungen des Grindelhofs, der Osterstraße oder der Bismarckstraße. Er nahm an Bürgerforen teil und verteidigte wortreich Entscheidungen des Amtes. Der Ingenieur galt am Sitz des Bezirksamts in einem der Grindelhochhäuser als anerkannter Fachmann und untadeliger Mitarbeiter.  

Razzia im Eimsbütteler Amt

Das änderte sich abrupt im Mai 2018, da rückte das für Amtsdelikte zuständige Dezernat Interne Ermittlungen (DIE) am Grindelberg an. Diverse Büroräume, aber auch Privatwohnungen von sieben Mitarbeitern wurden durchsucht. Sie standen im Verdacht, über einen längeren Zeitraum dienstlich beschaffte Dinge rein privat genutzt zu haben. Es ging unter anderem um E-Bikes und Kameras.

Ende Dezember 2020 waren die Ermittlungen beendet. Fünf Verfahren wurden danach unter anderem wegen „geringer Schuld“ eingestellt. Doch gegen Klaus B. und einen Untergebenen blieb es bei den Vorwürfen. Nach längerem juristischem Tauziehen akzeptierte Klaus B. Ende 2023 einen Strafbefehl über eine Bewährungsstrafe von zwölf Monaten wegen Untreue. Er hatte unter anderem Kamerazubehör, ein Spektiv-Teleskop und Fahrradkleidung im Gesamtwert von 5139 Euro dienstlich beschafft, aber rein privat genutzt. Sein Kollege erhielt ebenfalls wegen Untreue einen Strafbefehl über zwölf Monate auf Bewährung. Er hat diesen erst in diesem Jahr akzeptiert. Beide Männer gelten damit als vorbestraft. 

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Der inzwischen 69-jährige Klaus B. arbeitet jetzt in einem Architekturbüro. Da er kein Beamter war, sondern Angestellter, sind seine Rentenansprüche von der Verurteilung nicht berührt.  

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