Vor Pfiffen der Köln-Fans: HSV-Joker Selke hatte „extreme Schmerzen“

Vor Pfiffen der Köln-Fans: HSV-Joker Selke hatte „extreme Schmerzen“

Er wurde nicht gefeiert, als er das erste mal in einem HSV-Trikot einen Fußballplatz betrat. Stattdessen musste Davie Selke ein gellendes Pfeifkonzert über sich ergehen lassen, als er in der ersten Minute der Nachspielzeit eingewechselt wurde. Die Fans des 1. FC Köln, die ob des Spielstands von 1:2 ohnehin schon frustriert waren und die Auftaktpleite kommen sahen, hießen den Stürmer nicht herzlich willkommen an alter Wirkungsstätte. Am Ende lachte aber kein „Effzeh“-Anhänger, sondern Selke. Und er reagierte mit Worten auf die Pfiffe.

Selke umarmte Levin Öztunali, dann ein paar andere seiner neuen Kollegen. Und dann war Matchwinner Ransford Königsdörffer an der Reihe. „Ransi hat super fleißig gespielt“, lobte der 29-Jährige seinen Sturmpartner. „Er ist für uns mit seiner Schnelligkeit eine absolute Waffe.“ Es war die entscheidende aus HSV-Sicht beim 2:1-Sieg in Köln.

Selke feierte als Joker sein HSV-Debüt beim Ex-Klub Köln

In Abwesenheit von Robert Glatzel (Sehnenreizung) und vor den Augen von Selke, der auf der Bank auf sein HSV-Debüt wartete, beantwortete Königsdörffer im Alleingang die unter der Woche aufgekommene Frage, wer ohne das Top-Duo denn nun die HSV-Tore schießen solle.

Selkes Debüt-Treffer lässt noch auf sich warten, er hatte in den letzten, zittrigen Minuten vor allem defensiv mitzuhelfen. „Wir haben viel weggemacht und hinten gehalten“, lobte Selke die Abwehrleistung seiner Kollegen. „Kompliment. Verdienter Sieg.“ In seinem ehemaligen Wohnzimmer.

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Vor seinem Wechsel zum HSV hatte Selke erklärt, dass er sich eine Zukunft beim FC hätte vorstellen können. Sein Vertrag beim Absteiger galt aber nur für die Bundesliga, der Angreifer ließ zunächst eine Frist zur Verlängerung verstreichen. Dann wollte er doch, die Köln-Bosse aber nicht mehr. Der Zukunftspoker wurde zur Schlammschlacht, ausgetragen in der Öffentlichkeit, mit gegenseitigen Schuldzuweisungen.

Wohl darum gab es bei der Rückkehr ins RheinEnergieStadion nun Pfiffe. „Es ändert nichts an meiner Haltung gegenüber dem FC und den Leuten“, sah Selke die Fan-Geräusche jedoch gelassen. „Ich habe große Sympathien für den Klub, auch wenn sie mich auspfeifen.“

Selke sieht Pfiffe gelassen – und ist froh über „heilen Fuß“

Er hätte eineinhalb schöne Jahre in Köln gehabt. „Und wenn sie dann meinen, pfeifen zu müssen, ist das für mich in Ordnung“, meinte Selke und schien mit seiner Wortwahl deeskalieren zu wollen. Doch auch eine kleine Spitze konnte er sich nicht verkneifen: „Sie finden es wahrscheinlich schade, dass ich nicht mehr hier spiele, und das ist auch ihr gutes Recht.“

Der neue HSV-Torjäger freute sich schlicht über den Sieg mit seinem neuen Team. Und darüber, dass sein in der Vorsaison gebrochener Fuß seine HSV-Premiere ermöglichte – im für ihn sehr besonderen Auftaktspiel.

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„Der Fuß ist heil“, frohlockte Selke und zeigte sich erleichtert, denn: „Ich habe gestern im Hotel noch extreme Magenprobleme gehabt, deshalb wurde die Zeit dann noch etwas weniger.“ Er erklärt: „Das war alles abgesprochen. Ich bin sehr froh, dass ich trotzdem noch fit geworden bin. Das sah gestern noch nicht so aus. Deshalb bin ich jetzt sehr happy für die ersten Minuten für den HSV.“

Selbst, wenn die ersten Momente von Pfiffen begleitet wurden.

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