Warten auf den ersten Neuzugang: Wie die Transferlisten der HSV-Bosse aussehen

Warten auf den ersten Neuzugang: Wie die Transferlisten der HSV-Bosse aussehen

Auf Stefan Kuntz und Claus Costa wartet die heiße Phase des Jahres. Die Personalien sind durchgesprochen und die Prioritäten definiert. Und auch wenn der Transfersommer noch lang ist und die EM noch vielen Stars die Chance bietet, sich in den Fokus zu spielen, sind die Transferlisten des HSV bereits angefertigt. Wie sie im Detail aussehen.

Mit Ausnahme der festen Verpflichtung von Leihgabe Lukasz Poreba und der Vertragsverlängerung mit Keeper-Urgestein Tom Mickel hat der HSV seit dem Saisonende noch keinen weiteren Vollzug gemeldet. Der erste externe Sommer-Neuzugang lässt auf sich warten – und zeichnet sich auch noch nicht ab. Nach MOPO-Informationen war bis zum Beginn des Wochenendes keine Personalie so heiß, als dass sie kurzfristig in Verbindung mit einem offiziellen Deal die Aufmerksamkeit der Fans erregen könnte.

Nach Poreba: Beim HSV steht kurzfristig kein Transfer an

Was aber nicht heißen soll, dass Sportvorstand Kuntz und Sportdirektor Costa die Wechselperiode unvorbereitet und die kommenden Wochen zurückhaltend beobachten. „Wir schauen, was wir proaktiv angehen“, kündigte Costa im MOPO-Interview an. Und er, Kuntz sowie die Mitarbeiter im Scoutingbereich nutzen dabei spezielle Listen.


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So komplex das Thema Scouting, das Aufspüren, Finden und Verpflichten von Spielern zunächst erscheint, so simpler Methoden bedient sich der HSV im Zuge dessen. Die Devise, die auch Costa benennt: „Wir müssen für alle Eventualitäten Lösungen haben.“ Und deshalb gibt es im Verein auch verschiedene Listen, die nach Spielerprofilen getrennt sind und auf denen jeweils getrennt nach Positionen die Top-Kandidaten sowie mögliche Transfer-Alternativen enthalten sind.

Im HSV-Scouting werden die Kandidaten speziell geordnet

Die Bereiche, in denen der HSV nach Spielern sucht, sind selbstredend immer vom aktuellen Kader sowie den Wünschen und Vorstellungen des Trainers abhängig. Und sie lassen sich im Volkspark, wenn man es überhaupt darauf herunterbrechen kann, in etwa mit einer Hand abzählen. Zunächst geht es um Talente – natürlich um die aus dem eigenen Nachwuchs, aber auch um die Top-Talente auf dem nationalen und internationalen Markt, die innerhalb von ein bis zwei Jahren den Sprung zu den HSV-Profis machen und Druck auf die etablierten Kräfte ausüben könnten.

Ein weiteres Regal, aus dem sich die HSV-Bosse bei Bedarf bedienen wollen (metaphorisch ausgedrückt), bezieht sich auf verlässliche Spieler, bei denen keine spektakuläre Entwicklung mehr zu erwarten ist – die aber vom individuellen Leistungsstand her auf ihrem Höhepunkt sind und bei denen man sofort weiß, was man bei einer Verpflichtung bekommen würde. Außerdem beobachtet und klassifiziert der HSV intern entwicklungsfähige Spieler, die schon auf einem sehr guten Niveau spielen, die aber noch Verbesserungspotenzial besitzen. Zwei Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit bezüglich dieser Liste: die beim HSV gereiften Ludovit Reis oder Miro Muheim.

Bei Glatzels Abgang bräuchte der HSV einen Top-Ersatz

Und schließlich existieren auch Verzeichnisse mit Profis, die als 1A-Lösungen gelten, die dementsprechend auch am teuersten sind, die den HSV aber in der Spitze verstärken können und sollen, sobald ein Bedarf entsteht. Sollte sich beispielsweise Robert Glatzel für das Ziehen seiner Ausstiegsklausel entscheiden, sich also verabschieden, würden sich Hamburgs Bosse womöglich in diesen Sphären umschauen. Denn jemand wie der Torschützenkönig der abgelaufenen Saison dürfte nur mit besagter 1A-Lösung zu ersetzen sein, um keinen spürbaren Qualitätsverlust im Kader zu verzeichnen.

Ein Stammspieler? Ein Ergänzungsspieler? Ein Herausforder? Ein Talent? Wer möglicherweise kommt, hängt auch beim HSV stets davon ab, wer möglicherweise geht. Deshalb sagt Costa ja auch: „Wir müssen für alle Eventualitäten eine Lösung haben.“ Auf jeder Position. Damit die Bosse schnellstmöglich reagieren können.

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