Was verdient eigentlich eine Bestatterin? Eine junge Hamburgerin verrät es

RMAG news

Über Geld spricht man nicht? Oh doch! Wir machen jede Woche mit Menschen aus Hamburg den Kassensturz. In dieser Woche erzählt eine Bestatterin in Ausbildung (25) von ihrem Verdienst.

Wenn ein Mensch stirbt, dann gibt es total viel Papierkram. Renten und Versicherungen abmelden, E-Mails beantworten, Rechnungen schreiben. Das zählt alles zu meinem Beruf als Bestatterin in Ausbildung. Aber eigentlich arbeite ich am liebsten mit Menschen. Also mit Verstorbenen. Und natürlich Hinterbliebenen.

„Ein sensibler Umgang ist wichtig“

Ich bin mitten in meiner Ausbildung. Regulär dauert diese drei Jahre, man lernt dabei alle Arbeitsbereiche meines Berufs kennen. Mittlerweile betreue ich eigene Sterbefälle. Wir holen die Verstorbenen an ihrem Sterbeort ab, darauf folgt die „hygienische Versorgung“, die Toten werden also gereinigt. Dann kommt die Trauerfeier, bei etwa zwei Drittel die Einäscherung, die Beerdigung und der besagte Papierkram.

Nicht alle Menschen sterben unter gewöhnlichen Umständen, wir bekommen auch schlimme Todesfälle mit. Deshalb ist ein leichter aber sensibler Umgang mit dem Tod entscheidend. Wichtig ist: Wer mit schrecklichen Todesfällen nicht klarkommt, zum Beispiel wenn Kinder sterben, der kann meinem Beruf trotzdem nachgehen. Man muss sich dann im Team unterstützen und klar zu kommunizieren, wenn ein Fall zu viel ist.

„Alles, was mit dem Tod zu tun hat, interessiert mich“

Alles, was mit dem Tod zu tun hat, interessiert mich. Ich mache diesen Beruf, weil ich möchte, dass die Selbstbestimmung von Menschen nach ihrem Tod nicht aufhört. Ihre Beerdigung soll so sein, wie sie es sich gewünscht hätten. Dass die Wünsche der Angehörigen respektiert werden, ist aber genauso wichtig.

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Die meisten haben keine speziellen Wünsche. Es geht eher um Details: Welche Musik wird auf der Trauerfeier gespielt, wer hält die Reden und so weiter.

„Meine Eltern zahlen meine Miete“

Ich habe Abitur und ein abgeschlossenes Studium. Ich arbeite 40 Stunden pro Woche und verdiene 625 Euro brutto im Monat. Ich bekomme ein Deutschland-Ticket und die Fahrtkosten zu meiner Berufsschule erstattet. Für jeden Tag in der Berufsschule bekomme ich nochmal 28 Euro, insgesamt für 91 Tage. Im Jahr sind das insgesamt 10.048 Euro brutto im Jahr. Als fertig ausgebildete Kraft verdient man laut Agentur für Arbeit im Schnitt 3026 Euro.

Ich komme mit meinem Lohn nur aus, weil meine Eltern meine Miete bezahlen. Ich kann verstehen, dass man am Beginn einer Ausbildung noch keinen großen Nutzen für das Unternehmen hat, aber mit der Zeit lernt man viel dazu und dann ist die Arbeit auch mehr wert.

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