„Widersprüche am spannendsten“: Das zeigt die neue Serie um Karl Lagerfeld

„Widersprüche am spannendsten“: Das zeigt die neue Serie um Karl Lagerfeld

„Becoming Karl Lagerfeld“ zeigt mit Liebe zum Detail die Anfänge des legendären Hamburger Modezars in Paris. Schauspieler Daniel Brühl hat selbst Hunderte Modeskizzen gezeichnet – und schwärmt für einen Kollegen.

Weißer Zopf, hoher Hemdkragen, dunkle Sonnenbrille: Die meisten dürften den vor fünf Jahren gestorbenen Modeschöpfer Karl Lagerfeld mit seinem ikonischen Look kennen. Doch wie schaffte er den Aufstieg zu einem der gefragtesten Designer der Welt?

Serie „Becoming Karl Lagerfeld“: Ab Freitag auf Disney Plus

Die sechsteilige Serie „Becoming Karl Lagerfeld“ mit Daniel Brühl in der Hauptrolle zeigt mit viel Liebe zum Detail, wie der 1933 in Hamburg geborene Modezar in den 70er Jahren in Paris seine ersten Erfolge feiert. Es geht um Rivalitäten, Liebeskummer und Marlene Dietrich. Ab Freitag, 7. Juni, ist die sechsteilige Serie beim Streamingdienst Disney+ abrufbar.


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Lagerfeld – langjähriger Chefdesigner der Modemarke Chanel – stilisierte sich zu einer Kunstfigur und einem Rätsel. Er verbrachte sein Leben damit, sich zwischen Wahrheit und Lüge immer wieder neu zu erfinden – so nährte er zum Beispiel Zweifel an seinem Alter und seiner Herkunft. Vor allem deshalb wollte Brühl („Im Westen nichts Neues“, „Good Bye, Lenin!“) die Rolle spielen, wie der 45-Jährige sagt: „Das ist genau das, was mir diesen Kitzel gibt, was mich elektrisiert. Ich finde, bei Menschen sind die Widersprüche und die Pole immer am spannendsten.“ 

Brühl: Lagerfelds Widersprüche geben mir den Kitzel

Er wollte Lagerfeld emotional aufbrechen, auch seine Verletzlichkeiten zeigen. „Die Figur Karl Lagerfeld ist wie ein 1000- oder 10.000-Teile-Puzzle, das ich bis jetzt noch nicht zu Ende gelegt habe“, sagt Brühl, der in Berlin lebt. 

Daniel Brühl spielt in der Serie „Becoming Karl Lagerfeld“ den berühmten Hamburger Modezaren.
picture alliance / ZUMAPRESS.com | Alberto Terenghi

Daniel Brühl spielt in der Serie „Becoming Karl Lagerfeld“ den berühmten Hamburger Modezaren.

Der Deutsche Lagerfeld stand für Pariser Chic und Eleganz. Er bestimmte mehr als ein halbes Jahrhundert lang die Mode mit und entdeckte Topmodels wie Claudia Schiffer. „Becoming Karl Lagerfeld“ widmet sich seinem Durchbruch zwischen 1972 und 1981 in der französischen Hauptstadt – etwa, wie er künstlerischer Direktor bei der Luxusmarke Chloé wird. In den sechs Folgen begegnet Lagerfeld prominenten Zeitgenossen, darunter der Künstler Andy Warhol und Paloma Picasso, die Tochter des berühmten Malers Picasso. 

Auch die deutsche Hollywood-Ikone Marlene Dietrich (gespielt von Sunnyi Melles) tritt in der Miniserie auf.

Ausgefallene Kostüme, tolle Chemie und 700 eigene Modeskizzen

Die Serie wurde von Raphaëlle Bacqués Biografie „Kaiser Karl“ inspiriert und ist nicht nur für Mode-Fans sehenswert. Visuell besticht sie vor allem durch ausgefallene Kostüme und der Chemie zwischen Lagerfeld und seinem Partner Jacques de Bascher (Théodore Pellerin). Brühl verkörpert den Designer als stets diszipliniert und ehrgeizig, aber auch als verletzlich und einen Menschen, der seine Gefühle nicht so leicht zeigen kann. 

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Lagerfeld wohnt mit seiner strengen Mutter zusammen und lässt sich ungern von seiner Arbeit ablenken. Ein echter Kontrast ist die turbulente Liebesgeschichte mit Jacques de Bascher, der Lagerfelds einzige große Liebe gewesen sein soll – aber auch eine Affäre mit dem Luxusdesigner und Lagerfelds Rivalen Yves Saint Laurent hatte.

So bereitete sich Daniel Brühl auf die Rolle als Lagerfeld vor

Die Chemie zu seinem Schauspielkollegen Pellerin sei „die halbe Miete“ gewesen, betont Brühl. „Mit ihm habe ich dann wirklich getanzt am Ende, wir sind dann wirklich echt abgehoben und es führte so weit, dass ich zu meiner Frau gesagt habe: „Verzeihung, aber ich bin jetzt verknallt in den Mann.“ Und meine Frau meinte: „Den finde ich aber cool, das ist in Ordnung.““

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Zur Vorbereitung auf die Rolle habe er Biografien gelesen, sich viel in Lagerfelds ehemaligem Wohnviertel in Paris bewegt und auch selbst gezeichnet. „Als Kind konnte ich relativ gut zeichnen. Ich habe dann um die 700 eigene Zeichnungen angefertigt und einige aufgehoben, von denen ich dachte, die wären eine gute Kollektion.“ (dpa/mp)

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