Wikileaks: Julian Assange ist frei – Was passiert nun?

RMAG news

In einem Video soll zu sehen sein, wie Wikileaks-Gründer Julian Assange in einen Flieger steigt. Der bekannte Whistleblower ist auf dem Weg in die Freiheit. Das ist bislang bekannt. Fünf Jahre lang saß der Wikileaks-Gründer Julian Assange im britischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh, sieben Jahre suchte er zuvor Schutz in der ecuadorianischen Botschaft in London . Nun soll er sich auf dem Weg nach Australien befinden. Nach Angaben seiner Plattform und seiner Angehörigen ist er freigelassen worden. Das Portal veröffentlichte in der Nacht zum Dienstag bei X ein Video, das zeigen soll, wie der 52-Jährige am Montag am Flughafen Stansted ein Flugzeug besteigt. Die USA hatten bislang seine Auslieferung verlangt, denn der Australier Assange war wegen der Weitergabe von geheimen Militärinformationen angeklagt. Assanges Unterstützer sehen ihn hingegen wegen des Aufdeckens von US-Kriegsverbrechen im Visier der Justiz aus Washington . Bei einer Verurteilung ohne eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft könnten Assange wegen Spionage bis zu 175 Jahre Haft drohen. Wie könnte Assange jetzt also in Freiheit kommen und was ist in den vergangenen Jahren passiert? t-online gibt einen Überblick: Worauf haben sich Justiz und Assange geeinigt? Das US-Justizministerium und der Wikileaks-Gründer haben eine Einigung getroffen. Assange bekennt sich teilweise schuldig, Informationen zur nationalen Verteidigung erlangt und weitergegeben zu haben. Im Gegenzug soll ihm eine weitere Haft in den USA erspart bleiben, wie aus am Montagabend (Ortszeit) veröffentlichten Gerichtsdokumenten des US-Bezirksgerichts für das US-Außengebiet Nördliche Marianen hervorgeht. Ein Gericht muss die Einigung allerdings noch absegnen. Assange soll dort bei einer Anhörung auf der Insel Saipan am Mittwoch um 9.00 Uhr Ortszeit (01.00 Uhr in Deutschland) verurteilt werden. Die Insel befindet sich mitten im Pazifik nördlich von Papua-Neuguinea und östlich der Philippinen . Es ist wahrscheinlich, dass ihm die bereits in englischen Gefängnissen verbüßte Zeit angerechnet wird und er keine neue Haftstrafe antreten muss. Der Anwalt von Assange hat sich bisher noch nicht zu einer Anfrage dazu geäußert. Was wurde Assange vorgeworfen? Wikileaks hatte 2010 Hunderttausende als geheim eingestufte US-Militärdokumente über Washingtons Kriege in Afghanistan und im Irak sowie zahlreiche diplomatische Dokumente veröffentlicht. Die USA warfen dem Australier daraufhin Geheimnisverrat vor. Zahlreiche Unterstützer sehen Julian Assange dagegen als Journalisten, der mutmaßliche Kriegsverbrechen aufgedeckt hat. Assange wurde 2010 in Großbritannien zum ersten Mal aufgrund eines schwedischen Haftbefehls wegen des Vorwurfs eines Sexualverbrechens festgenommen. Der Haftbefehl wurde später fallengelassen. Seither stand Assange zeitweise unter Hausarrest, hielt sich sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London auf und wurde seit 2019 im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh festgehalten. Wo befindet er sich? Assange fliegt derzeit wohl auf dem Weg zur Insel Saipan, auf der am Mittwoch die Anhörung stattfindet. Der Privatflieger, in die er am Londoner Flughafen Stansted eingestiegen ist, soll mittlerweile in Bangkok gelandet sein. Wann und mit welcher Maschine Assange weiterfliegt, ist aktuell unklar. Kommerzielle Flüge brauchen für diese Strecke etwa 27 Stunden mit zwei bis drei Zwischenstopps. Auf seiner Reise wird er von dem australischen Hochkommissar in Großbritannien, Stephen Smith, und dem US-Botschafter Kevin Rudd begleitet. Reaktionen auf seine Freilassung Seine Familie hat sich bereits zu Assanges Freilassung geäußert. Seine Frau Stella Assange schrieb auf der Plattform X: “Julian ist frei!!!!” Christine Assange, seine Mutter, teilte mit: “Ich bin dankbar, dass das Martyrium meines Sohnes endlich ein Ende findet”, zitierte der australische Sender ABC. Das zeige, wie wichtig und mächtig “stille Diplomatie” sei. “Viele haben die Situation meines Sohnes ausgenutzt, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen, daher bin ich den unsichtbaren, hart arbeitenden Menschen dankbar, die Julians Wohlergehen über alles andere gestellt haben”, erklärte Christine Assange weiter. “Die letzten 14 Jahre haben mich als Mutter offensichtlich stark gefordert, daher möchte ich Ihnen im Voraus dafür danken, dass Sie meine Privatsphäre respektieren.” Assanges Vater John Shipton sagte der ABC, alles deute darauf hin, dass sein Sohn nach Australien zurückkehren könne: “Soweit ich es verstehe, wird Julian ein normales Leben mit seiner Familie und seiner Frau Stella führen können.” Shipton dankte allen Unterstützern und speziell dem australischen Premierminister Anthony Albanese. Der australische Premier hat sich ebenfalls geäußert: “Ich habe sehr deutlich gemacht, dass unabhängig von den Ansichten, die die Leute über Julian Assange und seine Aktivitäten haben, der Fall sich schon zu lange hinzieht”, sagte Albanese. “Es gibt nichts zu gewinnen, wenn er weiter inhaftiert bleibt, und wir wollen, dass er nach Australien zurückgebracht wird.”

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