„Wir lassen Mario nicht fallen!“ HSV-Heimspiel wird zur Vuskovic-Demo

„Wir lassen Mario nicht fallen!“ HSV-Heimspiel wird zur Vuskovic-Demo

Ein 2:1-Sieg in Köln, ein 1:1 gegen Hertha und am dritten Spieltag eine 0:1-Pleite in Hannover: Die Ergebnis- zeigt wie die Formkurve beim HSV aktuell nach unten. Eine entsprechende Reaktion wird an diesem Samstag (13 Uhr) beim nächsten Auftritt im Volkspark gegen Preußen Münster erwartet. Dabei steht allerdings nicht nur der Sport im Vordergrund. Das Doping-Urteil gegen Mario Vuskovic wird das Bild rund um das Heimspiel gegen den Aufsteiger bestimmen. Die Partie wird zur großen Vuskovic-Demo.

Exakt 100 Tage ist Stefan Kuntz an diesem Freitag beim HSV als Sportvorstand im Amt. Sein bislang schwerster Tag war dabei sicher der 97., als am vergangenen Dienstag der internationale Sportgerichtshof in Lausanne (CAS) das Urteil im Doping-Prozess gegen Vuskovic bekannt gab: Bis November 2026, also insgesamt für vier Jahre, wird der Verteidiger gesperrt. In der Begründung heißt es unter anderem, dass „keine mildernden Umstände“ vorlägen, die eine Verkürzung der Sperre möglich machen würden. Die Gegenbeweise des Kroaten waren demnach für den CAS nicht ausreichend.

HSV-Profi Vuskovic reagierte emotional auf Doping-Urteil

„Ich denke, wir leben in einer Welt, in der Wahrheit und Gerechtigkeit nichts mehr bedeuten. Deshalb möchte ich denjenigen eine Botschaft senden, die beschlossen haben, mein ganzes Leben zu gefährden: Ich habe nichts falsch gemacht und werde nicht aufhören zu kämpfen, bis ich meine Unschuld bewiesen habe“, erklärte Vuskovic in einem Instagram-Statement. Mit Blick auf die Zukunft fügte der Kroate hinzu: „Ihr könnt euch sicher sein, dass ich erfolgreich sein werde und stärker denn je zurückkommen werde.“

Die Mitspieler haben sich stets solidarisch mit Vuskovic gezeigt – hier auch mit einem Banner.
imago/Oliver Ruhnke

Die Mitspieler haben sich stets solidarisch mit Vuskovic gezeigt – hier auch mit einem Banner.

Die Unterstützung für ihn beim HSV bleibt ungebrochen. Das wird auch beim Heimspiel gegen Münster wieder sichtbar sein, mit zahlreichen Transparenten und anderen Aktionen ist zu rechnen.

„Das Urteil ist für Mario ein heftiger Schlag. Wir werden ihn nicht fallenlassen“, betonte Kuntz. „Ich habe den Eindruck, dass die schlechte Nachricht einen zusätzlichen Motivationsschub für unsere Mannschaft auslösen könnte. Das Team will für Mario gewinnen und ihm vom Spielfeld aus eine aufmunternde Botschaft senden.“ Sein Vorstandskollege Eric Huwer ergänzte: „Es geht für uns nicht nur um unseren Spieler Mario Vuskovic, sondern vor allem um den Menschen. Und für ihn werden wir auch weiterhin da sein. Mario war, ist und bleibt ein fester Bestandteil unserer HSV-Familie.“ Und Trainer Steffen Baumgart sagte: „Das nimmt hier alle mit. Ich habe Mario als Menschen kennenlernen dürfen und bin beeindruckt, wie er mit der Situation umgeht.“

HSV muss den Fall Vuskovic jetzt sachlich bewerten

Beim HSV muss der Fall am Ende jedoch auch sachlich und ohne Emotionen bewertet werden. Die Entscheidungsträger im Volkspark haben eine Verantwortung dem Klub und allen Anteilseignern gegenüber. Das Doping-Urteil kann da nicht einfach ignoriert werden, auch wenn es weiter große Zweifel gibt.

Tränen der Enttäuschung: Für Mario Vuskovic (hier vor dem DFB-Sportgericht) bricht mit dem Urteil eine Welt zusammen.
picture alliance/dpa

Tränen der Enttäuschung: Für Mario Vuskovic (hier vor dem DFB-Sportgericht) bricht mit dem Urteil eine Welt zusammen.

Aus rechtlicher Sicht ist Vuskovic jetzt ein verurteilter Doping-Sünder. Wie der HSV damit umgeht, muss nun geklärt werden. Eine Auflösung des noch bis 2025 laufenden Vertrages ist möglich. Eine Schadensersatzforderung theoretisch auch. Huwer: „Wir müssen akzeptieren, dass die Berufung von Mario vor dem CAS keinen Erfolg hatte und die Möglichkeit weiterer Rechtsmittel sehr eingeschränkt ist, auch wenn uns das emotional schwerfällt. Es ist alles andere als einfach.“

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Der HSV will dem Kroaten zunächst Zeit geben, um sich selbst mit seinen Anwälten Gedanken über die nächsten Schritte zu machen. Ein Gang vor das Schweizerische Bundesgericht wäre für ihn noch möglich, aber wenig aussichtsreich. Beim Ablauf der Sperre im November 2026 wäre Vuskovic 25 Jahre alt.

„Wir lassen Mario nicht fallen!“ HSV-Heimspiel wird zur Vuskovic-Demo wurde gefunden bei mopo.de

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