Eine öde Sandfläche, umgeben von schäbig aussehenden Gebäuderückseiten: Wer das Foto oben betrachtet, der denkt wahrscheinlich an vernachlässigte Viertel in Cottbus oder Castrop-Rauxel. Weit gefehlt. Wir befinden uns mitten in Hamburgs City, genauer gesagt am Gänsemarkt. Zu verdanken haben wir die Brachfläche, auf der einmal die Gänsemarkt-Passage stand, dem Pleite-Investor René Benko. Doch nun gibt es Hoffnung auf einen Baubeginn.
2019 hatte Benkos Firma Signa die Einkaufspassage für angeblich 118 Millionen Euro gekauft. Und schon bald wurde angekündigt, man wolle abreißen und für 250 Millionen Euro bis 2025 ein neues Einkaufscenter und Büros errichten.
Gänsemarkt: HanseMerkur hat das Grundstück gekauft
Ende 2022 begann der Abbruch. Doch 2023 geriet Benko in die Krise, und seitdem geschah nichts auf dem Areal.
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Benkos Finanzier bei diesem Immobiliendeal war die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Auch die große Hamburger Versicherung HanseMerkur war mit einigen Millionen beteiligt. Nach MOPO-Informationen hat das Unternehmen mit Sitz am Dammtor die Immobilie inzwischen aus der Signa-Insolvenzmasse komplett übernommen.
IMAGO/Funke Foto Services
Der Hamburger Gänsemarkt aus der Vogelperspektive. Auf der linken Seite ist die Brachfläche.
Was die Versicherer damit vorhaben, ist unklar. Unternehmenssprecherin Birte Ayhan-Lange: „Zum jetzigen Zeitpunkt möchten wir uns nicht dazu äußern.” Gut möglich, dass sie das Gebäude nach Benkos Plänen fertig bauen. Die Baugenehmigung vom Bezirksamt Mitte liegt ja vor.
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Und René Benko? Der könnte es bald mit unfreundlichen Wüstensöhnen zu tun bekommen. Nach Informationen der „Bild am Sonntag“ hat der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman (38) rund eine Milliarde Euro bei Benkos „Signa“ versenkt. Scheich Jaber Al Thani aus Katar gab 300 Millionen Euro. Beide Herren sind dafür bekannt, dass sie solche hohen Verluste durchaus persönlich nehmen.
Wüste im Herzen der City: Neue Hoffnung für die Brachfläche wurde gefunden bei mopo.de
