Region Stuttgart: Investitionsschwerpunkt der Südwestindustrie bleibt trotz Rückgang

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Stuttgart / Baden-Württemberg. Die Region Stuttgart bleibt trotz eines signifikanten Rückgangs der Investitionen weiterhin ein wichtiger Fokuspunkt für die Industrie in Baden-Württemberg. Das Investitionsvolumen im Bundesland erreichte im Jahr 2023 stolze 13,9 Milliarden Euro.

Von Dirk Meyer (kai)

Nominale Investitionen im Anstieg

Laut dem Statistischen Landesamt stiegen die nominalen Investitionen der baden-württembergischen Industriebetriebe im Jahr 2023 um 1,0 Milliarden Euro, was einer Zunahme von 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass dieser nominale Anstieg teilweise auf signifikante Preissteigerungen zurückzuführen ist. Die Investitionstätigkeit wurde zudem von verschiedenen Faktoren wie steigenden Zinsen, geopolitischen Spannungen und einem schwachen Welthandel beeinflusst.

Rückblick auf die Investitionsentwicklung

Die nominalen Investitionen der Südwestindustrie erlitten 2009 einen Einbruch infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise. Ein Aufschwung setzte ab 2011 ein, flachte jedoch in den folgenden Jahren wieder ab. Erst im Jahr 2015, als die Investitionen auf 11,9 Milliarden Euro stiegen, wurde das Niveau vor der Krise von 2008 (11,3 Milliarden Euro) übertroffen. 2018 wurden mit 14,7 Milliarden Euro die höchsten Investitionen verzeichnet, bevor es im Jahr 2019 zu einem leichten Rückgang auf 14,6 Milliarden Euro kam. Die Corona-Pandemie führte im Jahr 2020 zu einem massiven Einbruch auf 12,0 Milliarden Euro, und die Jahre 2021 und 2022 waren durch steigende Preise und Lieferengpässe geprägt.

Aufteilung der Investitionen

Im Jahr 2023 stiegen die Investitionen in Ausrüstungsgüter wie Maschinen und Betriebsausstattungen auf 12,1 Milliarden Euro, was einen Anteil von 86,6 Prozent an den Gesamtinvestitionen ausmacht. Der Bereich Grundstücke und Bauten verzeichnete ein Volumen von 1,9 Milliarden Euro, mit einem Anstieg von 17,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Branchenspezifische Investitionen

Im Jahr 2023 zeigten zwei Drittel der Industriebranchen einen nominalen Anstieg der Investitionen. Die bedeutendste Branche blieb die „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“, die jedoch einen Rückgang der Investitionen um 58 Millionen Euro auf 3,7 Milliarden Euro erlebte. Ihr Anteil an den gesamten Industrieinvestitionen im Südwesten sank auf 26,4 Prozent. Der Maschinenbau folgte mit einem Investitionsvolumen von 2,4 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 19,8 Prozent entspricht. Die Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und elektronischen Erzeugnissen verzeichnete ein Investitionsvolumen von 1,5 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 30,6 Prozent entspricht.

Regionale Investitionsverteilung

Auf regionaler Ebene stiegen im Jahr 2023 in zehn der zwölf Regionen Baden-Württembergs die nominalen Investitionen im Vergleich zum Vorjahr. Die Region Stuttgart stellte weiterhin den Investitionsschwerpunkt dar, obwohl ihr Anteil an den gesamten Industrieinvestitionen auf 26,2 Prozent (2022: 29,1 Prozent) fiel. In dieser Region gingen die Investitionen um 2,7 Prozent auf insgesamt 3,7 Milliarden Euro zurück. Die Region Heilbronn-Franken zeigte mit einem Investitionsvolumen von 1,7 Milliarden Euro einen signifikanten Anstieg von 25,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Region Neckar-Alb verzeichnete 2023 Investitionen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 15,5 Prozent entspricht.

Insgesamt bleibt die Region Stuttgart trotz einiger Herausforderungen ein zentraler Bereich für industrielle Investitionen in Baden-Württemberg.

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