Nach Skandal zum 7. Oktober: Schüler sollen „terroristisches Handeln erkennen“

RMAG news

Die Empfehlung aus dem Hamburger Institut für Lehrerbildung sorgte sogar im Ausland für Schlagzeilen: Anlässlich des Jahrestages des Hamas-Massakers am 7. Oktober sollten Lehrer auf „große Gesten wie Schweigeminuten, Aufforderungen zur Trauer oder Empathie“ verzichten. Ein Einknicken gegenüber islamistischen Schülern warfen Kritiker den Autoren des Schreibens vor. Nun haben Hamburgs Schulen Post vom Landesschulrat bekommen, der die Ratschläge des Instituts „korrigieren“ möchte. Wenn es um die Einstellung mancher Schüler zum Thema geht, hat er aber keine großen Hoffnung.

Der Newsletter des Instituts, das der Schulbehörde unterstellt ist, enthalte „Empfehlungen und Hinweise, die die Schulbehörde nicht teilt und die ich mit diesem Schreiben einordnen und korrigieren möchte“, schreibt der Hamburger Landesschulrat Thorsten Altenburg-Hack an die Schulleitungen. „Es ist keinesfalls die Absicht der Schulbehörde, das Gedenken an die Opfer des Überfalls auf Israel zu unterbinden. Dieser Opfer kann und soll gedacht werden. Ebenso kann und soll Aller gedacht werden, die in den dem Überfall folgenden kriegerischen Auseinandersetzungen Leben, Gesundheit und Heimat verloren haben.“

Streit um Gedenken an Opfer des Hamas-Angriffs

Altenburg-Hack verweist auf die Bildungspläne, die Hinweise geben, wie der Schulfrieden auch angesichts der gesellschaftlichen Polarisierung gewahrt werden kann. Lehrkräfte sollten mit überprüfbarem Faktenwissen den Narrativen auf Social Media entgegentreten und ihre Schülerinnen und Schüler „befähigen, terroristisches Handeln als solches zu erkennen und zu benennen.“

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Gleichzeitig zeigt sich Hamburgs höchster pädagogischer Beamte realistisch: Es sei „eine zu hohe Erwartung“ anzunehmen, dass die bei vielen Jugendlichen emotionale Wahrnehmung des Nahost-Konfliktes „vollständig auf eine rationale Ebene“ zurückgeführt werden könne. Es gelte „empathisch“ mit den Gefühlen der Schülerinnen und Schüler umzugehen, Bekundungen zwar zuzulassen, dabei aber Grenzen zu setzen – eine „anspruchsvolle Aufgabe.“

Nach Skandal zum 7. Oktober: Schüler sollen „terroristisches Handeln erkennen“ wurde gefunden bei mopo.de

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