Ab nach Ottensen: Hier schlemmt Hamburg wie Gott in Frankreich

Ab nach Ottensen: Hier schlemmt Hamburg wie Gott in Frankreich

Die Welt schaut auf die Olympischen Spiele in Paris. Wer nicht unbedingt hinfahren kann, das französische Lebensgefühl aber spüren möchte, muss bloß durch Ottensen streifen. Der Stadtteil hat sich zu einem Zentrum für Frankreich-Liebhaber entwickelt – jedenfalls kulinarisch. Hier gibt es feine Macarons, ein Nobelrestaurant mit Michelin-Stern und viele kleine Cafés.

Vor knapp einem Jahr eröffnete das „La Maison D’Avignon“ an der Arnoldstraße 2. Mathias Mercier ist hier zugleich Koch, Sommelier und Inhaber. Zuvor arbeitete er für das „Petit Amour“, das ebenfalls in Ottensen liegt. Die Spezialität ist die „Bouillabaisse“, eine Fischsuppe, die in mehreren Gängen serviert wird. Sie kostet 65 Euro pro Person und muss vorbestellt werden.

„Ottensen ist ein frankophil geprägter Stadtteil“

„Wir haben eine sehr südfranzösisch geprägte Küche“, sagt Mercier. „Ottensen ist ein frankophil geprägter Stadtteil. Ich kannte das Viertel gut, da lag es nahe, hier das Restaurant zu eröffnen.“ Auf einen Michelin-Stern, wie ihn sein früherer Arbeitgeber im „Petit Amour“ hat, hat er es nicht abgesehen. Mercier ist aber stolz, wie sich sein Restaurant bereits innerhalb eines Jahres etabliert hat.

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Und er ist in guter Gesellschaft. Mehrere Cafés und Läden mit französischem Einschlag sind fußläufig erreichbar. Wie die „Patisserie Madeleine“ (Keplerstraße 36 und Holländische Reihe 21) mit gleich zwei Filialen, wobei der Standort in der Keplerstraße 36 ein richtiges Café ist, während in der Holländischen Reihe 21 vor allem auf Straßenverkauf gesetzt wird. Das Café in der Keplerstraße war früher eine Wohnung. Der Altbau-Wohnzimmer-Charme ist noch immer erkennbar. Im Sommer lässt sich wunderbar auch draußen essen. Nebenan ist ein netter kleiner Spielplatz.

Mathias Mercier serviert eine südfranzösisch geprägte Küche – und guten Wein.
Florian Quandt

Mathias Mercier serviert eine südfranzösisch geprägte Küche – und guten Wein.

Gebacken wird auch am Ende der Ottenser Hauptstraße. Erst kürzlich hat in der Hausnummer 63 eine Filiale der Kette „Café Bistro Montmartre“ eröffnet. Es liegt einen Steinwurf vom Kemal-Altun-Platz entfernt. Das Stammhaus wurde 1953 in dem Künstler-Stadtteil von Paris gegründet und von dort quer durch Europa exportiert.

Ein echter Boulanger backt bei „Die Patisserie“

Schon etwas länger in Ottensen ist die „Die Pâtisserie“ in der Bahrenfelder Straße 231. Hier backt ein echter Boulanger, ein französischer Bäcker. Pierre Ouvrard besuchte die „Ferrandi Paris“, eine Schule für feines Gebäck in der französischen Hauptstadt. Bekannt ist der Laden für seine authentischen Baguettes, sündhaft leckere (und nicht gerade günstige) Tartlets, Croissants und herzhafte Quiches.

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In Ottensen in der Kleinen Rainstraße 1 gibt es das „Eclair au Café“. Es war das erste von heute neun Cafés unter dem Namen in Hamburg. Auf der Karte stehen französisches Frühstück, Kaffee und jeden Tag frischgebackene Croissants. Gegessen wird in gemütlicher Atmosphäre, die Backwaren gibt es aber auch zum Mitnehmen.

Pikantes bei „Crème de la Crêpe“

Jean Brard (32), Inhaber des La Crème de la Crêpe in Ottensen verkaufte während Corona französische Genießerboxen.
Florian Quandt

Jean Brard (32), Inhaber des La Crème de la Crêpe in Ottensen verkaufte während Corona französische Genießerboxen.

Einmal Crêpe mit Zimt und Zucker, bitte? Bei „Crème de la Crêpe“ an der Erzbergerstraße 14 gibt es viel mehr als das. Crêpes gibt es hier in süß und in pikant, sogar vegane Crêpes sind im Angebot. Zum Beispiel „La Bernard“ mit veganem Käse, Spinat, Tomaten, Pinienkernen und Feldsalat für 11,90 Euro. Wer möchte, kann es auch mitnehmen. Ab und an bietet Inhaber Jean Brard auch original französisches Raclette an. Tipp: Unbedingt die Cidre probieren!

„Petit Amour“ – ausgezeichnet mit Michelin-Stern

Das „Petit Amour“ (Spritzenplatz 11) gehört zu den besten Adressen der Stadt – garniert mit einem Michelin-Stern. Auf der Karte steht unter anderem Kaviar mit Buchweizenwaffel für 43 Euro. Das Menü kostet 149 Euro – die Weinbegleitung exklusive.

Jessica Gienk (41), Geschäftsführerin von „Jö Makrönchen“
Florian Quandt

Jessica Gienk (41), Geschäftsführerin von „Jö Makrönchen“

Bei „Jö Makrönchen“ in der Friedensallee 6 wird es süß und ehrlicherweise tricksen wir an dieser Stelle etwas, denn hier gibt es zwar Macarons, allerdings nach Schweizer Tradition, wie Geschäftsführerin Jessica Gienk (41) betont.„Wer Macarons aus Frankreich mag, wird aber auch unsere Makrönchen lieben.“ Gienk: „Unsere Spezialität ist Macaron-Eis. Das gibt es nur bei uns. Es ist sogar glutenfrei und vegan.“ Anders als die Makrönchen, die enthalten nämlich Eier und Milch. „Jö Makrönchen“ feierte im vergangenen Jahr sein zehnjähriges Jubiläum.

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