Das Rätsel um den Tod von Martje B.: Wurde die 21-Jährige ermordet?

Das Rätsel um den Tod von Martje B.: Wurde die 21-Jährige ermordet?

Die Ungewissheit wich nach nur wenigen Stunden einer schrecklichen Erkenntnis: Martje B. ist tot. Sie war am Freitag vermisst gemeldet, in der darauffolgenden Nacht dann von einer Spaziergängerin gefunden worden – in einem verlassenen Waldstück bei Niebüll (Kreis Nordfriesland), alles deute auf einen Tötungsdelikt hin, sagt die Polizei.

Um 8 Uhr verließ die 21-Jährige ihr Apartment. Mit ihrer Familie hatte sie ausgemacht, dass sie sich melden werde, sobald sie fertig ist. Für ihre Familie bestand zu diesem Zeitpunkt noch kein Grund zur Sorge, galt Martje B. doch als stets zuverlässig.

Als sie sich nicht meldete, machte sich die Familie Sorgen

Ihr Ziel: der Marschenpark westlich von Niebüll; ein aufgeschütteter Park samt Rückhaltebecken, der gleichermaßen von Spaziergängern wie Sportlern genutzt wird.

Sie habe dort Sport machen wollen, soll sie laut Polizei ihrer Familie gesagt haben. Möglich ist auch, dass sie in dem benachbarten Naturbad schwimmen wollte. Denn B. galt als herausragende Schwimmerin, gewann als Jugendliche die deutsche Meisterschaft in ihrer Altersklasse und schwamm bei diversen Wettbewerben sogar für ihr Bundesland Schleswig-Holstein. Zuletzt soll sie als Gärtnerin gearbeitet haben.

Doch als sich die junge Frau am Nachmittag noch immer nicht zurückgemeldet hatte, sie auch nicht in der Wohnung auftauchte, informierte die Familie die Polizei. Sie wurde vermisst gemeldet, die Beamten leiteten ein Verfahren ein, suchten nach ihr. Doch weder im direkten Umfeld ihrer Wohnanlage noch anderswo schien sie auffindbar zu sein.

Der Marschenpark von oben. Möglich ist es auch, dass die 21-Jährige in dem Naturbad schwimmen gehen wollte.
Polizei

Der Marschenpark von oben. Möglich ist es auch, dass die 21-Jährige in dem Naturbad schwimmen gehen wollte.

Um 2.15 Uhr ging dann ein Anruf bei der Polizei ein, abgegeben wurde er von einer Spaziergängerin. Sie sei gerade mit ihrem Hund spazieren gewesen, da habe sie eine Leiche entdeckt. Die Polizisten fanden kurz darauf, auf einem schmalen Trampelpfad in einem am Marschenpark angrenzenden Wald, die Leiche der 21-jährigen Martje B. Schon rein äußerlich habe es deutliche Anzeichen auf ein Tötungsdelikt gegeben, sagte ein Beamter, dass schwere Gewalt an ihr ausgeübt wurde, sei offensichtlich gewesen.

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Auch offiziell gab die Polizei bekannt: „Aufgrund der Auffindesituation und der durchgeführten Obduktion wird von einem Tötungsdelikt ausgegangen“, so ein Sprecher. Ob der Fundort aber auch tatsächlich der Tatort ist, sei derzeit noch unklar. Die Mordkommission habe die Arbeiten in dem Fall übernommen. Überprüft wird auch ein Fahrad, das am Tatort gefunden wurde.

Im Bereich des Tatortes wurden Blumen und Kerzen abgelegt.
Daniel Friederichs

Im Bereich des Tatortes wurden Blumen und Kerzen abgelegt.

Der Waldboden, auf dem ihre Leiche lag, war bereits gelockert – wollte der Täter sie vergraben? Unklar, aber auch dieser Spur gehe man nach, versicherte der Polizeisprecher. Bisher habe man noch keinen konkreten Verdächtigen ausgemacht.

Man bitte auch daher alle, die sich am vergangenen Freitag zwischen 8 bis 12 Uhr im Bereich des Marschenparks, dem Naturbad Wehle und auf dem Fußweg, der parallel zum Wehlen-Graben verläuft, aufgehalten haben, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Auch aufgenommenes Videomaterial solle gesichert und zur Verfügung gestellt werden. Entsprechende Hinweise an: Tel. 0461 484 0. (dg)

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