Erster „Secret Pack”-Automat in Hamburg – und mehr geheime Standorte

Erster „Secret Pack”-Automat in Hamburg – und mehr geheime Standorte

Überraschungen auf Knopfdruck: „Secret Pack-Automaten“ enthalten kleine Pakete mit unbekanntem Inhalt und sind aktuell der Trend auf TikTok. Die Päckchen stammen aus Versandretouren und können vom Handyhalter bis zum Smartphone alles enthalten. Jetzt steht der erste dieser Automaten in Hamburg – die MOPO hat ihn ausprobiert, den Betreiber gefragt, wie er an die Pakete kommt und exklusiv erfahren, welche neuen Standorte nahe Hamburg es ab nächster Woche gibt.

„Von einer Duschbrause bis zum Gucci-Gürtel mit Zertifikat war schon alles dabei“, sagt Vincent Wolff vom jungen Start-Up „Secret Pack Hamburg”. Den Automaten in Hamburg gibt es erst seit einer Woche. In anderen Städten wie Nürnberg und Würzburg sorgen sie schon jetzt für einen großen Hype.

Das Prinzip ist ein bisschen wie „Lose-Ziehen” auf dem Dom: Entweder es gibt einen wertvollen Hauptgewinn oder einen günstigeren Trostpreis. In TikTok-Videos zeigen aufgeregte Jugendliche, was sie so aus den Automaten fischen.

Hier steht der erste „Secret Pack”-Automat in Hamburg

Der erste Automat in Hamburg steht an der „Esso”-Tankstelle an der Ahrensburger Straße (Wandsbek). Von außen sieht er aus wie ein Getränkeautomat – nur eben mit Paketen statt Cola und Co. Sortiert sind die Pakete preislich nicht nach ihrem Wert, sondern nach ihrer Größe. Ein Kleines kostet sieben Euro, die Größeren zehn Euro.

Die Spannung steigt: Wir rätseln anhand der Verpackung, was sich wohl darin verbergen könnte. Schließlich entscheiden wir uns für zwei Pakete für jeweils zehn Euro, eine weiße Tüte und einen braunen Umschlag. Gleich wollen wir sie öffnen. Aber woher kommen die Sachen eigentlich?

So funktioniert das Paket-System

„Wir kaufen den Automaten und die Pakete bei einem Zwischenhändler, der einen Exklusivvertrag mit einem Versanddienstleister hat“, erklärt Wolff das System. Der Rest klingt noch etwas provisorisch: Zu Hause schwärzt Wolff anschließend mit Hilfe von Freunden und Familie die Adressen – manchmal von bis zu 500 Paketen pro Tag.

Vor Ort untersucht die MOPO den Inhalt der Pakete.
Florian Quandt

Vor Ort untersucht die MOPO den Inhalt der Pakete.

Es klappt offensichtlich auch noch nicht perfekt. Auf dem ersten Paket, dass wir öffnen wollen, ist die Adresse zwar geschwärzt aber noch deutlich lesbar. Der Inhalt fühlt sich weich an. „Klamotten”, denken wir sofort und schauen hinein. Tatsächlich kommt ein dunkelgrünes Kleid mit Plisseerock zum Vorschein. Ganz nett, qualitativ aber eher im untersten Preissegment.

„Secret Packs”: Ein lukratives Geschäft für die Betreiber

Während wir neben dem Automaten stehen, kommt Tayeb Esserrahk (45) mit seinem Sohn Jonas (5) und seiner Ex-Frau Mariana (44) vorbei. „Wir haben hier schon öfter etwas rausgezogen, mal war es ein Pikachu-Stofftier für Jonas, mal waren es Ohrringe. Es ist immer spannend“, sagt er. Heute kommt ein glitzernder Strohhut zum Vorschein.

Tayeb Esserrakh (45) mit Sohn Jonas (5) und Ex-Frau Mariana (44) war schon öfter an dem Automaten.
Florian Quandt

Tayeb Esserrakh (45) mit Sohn Jonas (5) und Ex-Frau Mariana (44) war schon öfter an dem Automaten.

Wir setzen jetzt unsere Hoffnung auf das zweite Paket, den braunen Umschlag, der sich fester anfühlt. Der Inhalt entpuppt sich als ein paar aufblasbare Schwimmflügel und einen Wasserball für Kinder. Online finden wir beides jeweils für um die 2,99 Euro. Da haben wir etwas Verlust gemacht.

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Für die Betreiber der Automaten ist das Geschäft allerdings lukrativ. Sie kaufen die Pakete für wenig Geld ein und verkaufen sie für etwas mehr weiter. Pro Tag muss allein der Automat in Hamburg fünf bis sechsmal neu befüllt werden und 20-50 Pakete passen hinein. Heißt: Bis zu 300 verkaufte Pakete pro Tag und etwa 3000 Euro.

Ein dunkelgrünes Kleid, aufblasbare Schwimmflügel und ein Wasserball waren in den Paketen.
Florian Quandt

Ein dunkelgrünes Kleid, aufblasbare Schwimmflügel und ein Wasserball waren in den Paketen.

„Ich möchte keine Zahlen nennen, aber man verdient schon sehr sehr gut“, sagt Wolff. „Es hängt aber auch sehr vom Wetter ab.“ Seinen Hauptjob als Webentwickler macht er jetzt nebenher.

Exklusiv: Neues Standorte im Hamburger Umland

Bald soll es noch weitere Automaten in Hamburg und dem Umland geben. „Wir haben im Moment aber einen Lieferengpass für die Automaten in Europa. Es dauert zwischen zehn bis 20 Wochen, weil jeder einen Automaten haben möchte“, sagt Wolff. Bis dahin werden die „Secret Packs” auch in Verkaufskörben an Tankstellen angeboten. Ab Montag (22. Juli) gibt es zwei neue Standorte:

Esso-Tankstelle Besenberg 15, 29451 DannenbergEsso-Tankstelle Hamburger Str. 54, 21465 Reinbek

Unser Fazit: Ein kurzweiliger Spaß, der ein hohes Suchtpotenzial hat, weil man immer darauf hofft, dass im nächsten Paket etwas Wertvolles stecken könnte. Auf die schlecht geschwärzten Pakete angesprochen, sagt Wolff, dass er sich die Sache noch einmal genauer ansehen wird: „Wir testen noch verschiedene Methoden mit Edding und Sprühfarbe.“

Erster „Secret Pack”-Automat in Hamburg – und mehr geheime Standorte wurde gefunden bei mopo.de

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