Finale mit Pfiffen: Warum Frankreich diesen US-Basketball-Star hasst

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Wenn tausende Franzosen pfeifen und buhen, als hätte er die Tricolore mit Füßen getreten, fühlt es sich für Joel Embiid wie eine warme Umarmung an. „Viele Leute denken“, sagte der Superstar der US-Basketballer, „es sei Hass; ich sehe es als Liebe und Respekt.“ Na, wenn das so ist! Im elektrisierenden Olympia-Finale gegen die stolze Grande Nation, die sich geschlossen von ihm verprellt sieht, kann sich Embiid sicher sein, nur so mit „Zuneigung“ überschüttet zu werden.

Doch mit den zu erwartenden Pfiffen kann der 30-Jährige leben, wenn er den USA an der Seite des großen LeBron James zum fünften Mal in Folge olympisches Gold gewinnt. „Wenn ich kein guter Basketballspieler wäre, würde ich nicht so behandelt werden. Ich sehe mich selbst als gesegnet. Ich habe schon Schlimmeres gesehen“, sagte Embiid, dem der wohlbekannte Gegner um NBA-Supertalent Victor Wembanyama keine große Angst einjagt: „Ich liebe Frankreich, aber ich mache mir keine Sorgen um sie.“

Embiid wollte für Kamerun spielen

Es wirkt wie eine Fügung des Schicksals, dass der Star-Center der Philadelphia 76ers am Samstag (21.30 Uhr/ARD und Eurosport) in der Bercy Arena von Paris ausgerechnet gegen den Gastgeber um die Goldmedaille spielt. Gegen das Land, dem Embiid lange Hoffnungen gemacht hatte – ehe er sich dann doch für die USA entschied. Dafür wird er seit der Gruppenphase in Lille schonungslos ausgebuht.

Am liebsten, das sagte Embiid vor vielen Jahren einmal der französischen Zeitung „L’Equipe“, hätte er sogar für sein Geburtsland Kamerun gespielt. Dies gestaltete sich damals jedoch aufgrund finanzieller und organisatorischer Probleme schwierig. Die USA, das Land, in dem Embiid seit seinem 16. Lebensjahr lebt und in dem auch sein Sohn geboren wurde, waren natürlich immer eine Option. Aber eben auch Frankreich. Und lange schien diese Spur heiß.

Diaw: „Joel sagte, dass er für Frankreich spielen wolle“

Von Seiten des französischen Verband hieß es, Embiid habe während der NBA-Saison 2021/2022, den Wunsch geäußert, für den dreimaligen Olympia-Silbermedaillengewinner aufzulaufen. „Joel kam zu uns und sagte, dass er internationalen Basketball spielen wolle, dass er gewinnen wolle, dass er für Frankreich spielen wolle und gewinnen wolle“, sagte Generaldirektor Boris Diaw dem Portal The Athletic. Obwohl Embiid nie in Frankreich lebte, bemühte sich der Verband um einen französischen Pass, den er im Sommer 2022 auch erhielt.

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Nur wenige Monate später nahm Embiid jedoch auch die US-Staatsbürgerschaft an – und ebnete damit den Weg für seine Entscheidung im Oktober 2023: In der NBA-Saison 2022/2023, die ein überragender Embiid als MVP beendet hatte, war der US-Verband an ihn herangetreten und wollte ihn von einem Start bei Olympia in „Stars and Stripes“ überzeugen. Embiid, so sagt er heute, habe sich „einfach wohler gefühlt als auf der anderen Seite.“
Und das hören sie in Frankreich nun einmal gar nicht gerne.

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