Großrazzia im Problemviertel: Polizei erklärt diese Straße zur Chefsache

Großrazzia im Problemviertel: Polizei erklärt diese Straße zur Chefsache

Gewaltexzesse, Drogenkriminalität und illegales Glücksspiel: Das Phoenix-Viertel im Stadtteil Harburg sorgt in den letzten Jahren hauptsächlich mit Polizeimeldungen für Schlagzeilen – so wie am Dienstag, als ein Mann auf offener Straße niedergeschossen wurde. Einen Tag später stürmten zahlreiche Beamte mehrere Geschäfte. Mit dabei: der Polizeichef.

Erst am Dienstag waren auf der Hauptverkehrsader des Phoenix-Viertels, der Wilstorfer Straße, einmal mehr Schüsse gefallen. Einem 23-Jährigen wurde gezielt in den Oberschenkel geschossen, er kam wohl nur durch einen glücklichen Zufall mit dem Leben davon. Der Täter flüchtete mit einem Komplizen auf einem E-Scooter, die Polizei fahndet nach ihm.

Razzia im Phoenix-Viertel: Polizeipräsident ist dabei

Nur einen Tag später rückte die Polizei erneut mit einem Großaufgebot an – diesmal zum Hausbesuch mit viel Symbolcharakter. Denn am Mittwochabend war auch Falk Schnabel dabei. Der Polizeipräsident machte sich ein Bild von der Situation an der Wilstorfer Straße.

Das angeschossene Opfer wurde am Dienstag, 27. August, auf der Straße behandelt.
André Lenthe

Das angeschossene Opfer wurde am Dienstag, 27. August, auf der Straße behandelt.

Die Großrazzia an Harburgs Problemstraße war bereits seit Längerem geplant, sie hatte nichts zu tun mit den Schüssen am Vortag. Bei der Durchsuchung von vier Läden fanden die rund 25 Einsatzkräfte unter anderem illegale Glücksspielautomaten. Auch Personen, die mutmaßlich illegal in Deutschland sind, wurden entdeckt.

Razzia an der Wilstorfer Straße – mehrere Geschäfte gestürmt

Die Wilstorfer Straße, die direkt am Phoenix Center vorbeiführt, ist als Kriminalitätshochburg inzwischen in ganz Hamburg bekannt. Im Jahr 2020 kam es, genau am gleichen Ort wie am Dienstag, ebenfalls zu einer Schießerei – bis heute ohne Folgen für die Beteiligten. Wie die Staatsanwaltschaft auf MOPO-Anfrage erklärte, gibt es bis heute keine Haftbefehle oder eine Anklage. Die beiden Gruppen, die damals wild über die Fahrbahn ballerten, sind auf freiem Fuß.

Polizeichef Falk Schnabel macht sich ein Bild von der Situation an der Wilstorfer Straße.
Sebastian Peters

Polizeichef Falk Schnabel macht sich ein Bild von der Situation an der Wilstorfer Straße.

Von 2020 bis heute kam es im Phoenix-Viertel immer wieder zu Gewaltausbrüchen und anderen illegalen Aktivitäten. Mit wiederholten Durchsuchungen von Kneipen, Shishabars und Kulturvereinen sollen die teils illegalen Strukturen zerschlagen werden – mit bislang überschaubarem Erfolg.

Immer wieder werden unerlaubte Glücksspielautomaten oder Drogen sichergestellt. Manche Läden mussten daraufhin für immer ihre Türen schließen. Einer der Inhaber soll inzwischen bereits in Haft sitzen – wegen des Handels mit Drogen.

Großrazzia im Problemviertel: Polizei erklärt diese Straße zur Chefsache wurde gefunden bei mopo.de

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