Immobilienkrise in Hamburg: Büromieten sinken, Leerstand nimmt zu

RMAG news

Dass die Pandemie uns gezeigt hat, wie schön Home-Office sein kann, das tut nicht allen gut: Vermieter von Bürogebäuden verzeichnen immer weniger Kunden. Vor allem größere Büros werden unbeliebter. Dadurch sinken auch die Mieten.

Colliers, ein großer Berater in Sachen Büroimmobilien, teilte mit, dass im ersten Halbjahr 2024 195.200 Quadratmeter Bürofläche in Hamburg vermietet waren – 15 Prozent weniger als 2023 und 21 Prozent weniger als im Schnitt der vergangenen zehn Jahre. 4,2 Prozent der Büroflächen stehen in Hamburg jetzt leer.

Hamburg: Immer weniger Interesse an großen Büros

Vor allem die Zahl der großen vermieteten Büroflächen mit mehr als 5000 Quadratmetern nimmt ab: Im ersten Halbjahr 2024 lag sie um 18 Prozent niedriger als 2023. „Wir beobachten intensive Gespräche und Gesuche von Nutzern im Markt. Eine stärkere Erholung wird sich aller Voraussicht nach weiter bis zum Jahresende ziehen. Die bis jetzt ermittelten Werte sollten allerdings nicht eins zu eins mit den Vorkrisenjahren verglichen werden, sondern eher unter Einbezug der momentanen Situation als ein neues ‚Normal‘ verstanden werden“, so Hamburg Colliers.

Stadtplaner Professor Thomas Krüger von der HafenCity Universität erklärte kürzlich im MOPO-Interview, warum viele Büroflächen in Hamburg auch absichtlich unvermietet bleiben: „Wer ein Büro errichtet und dabei ursprünglich mit einer Miete von über 30 Euro pro Quadratmeter kalkuliert hat, der findet jetzt nur noch schwer Abnehmer. Aus Investoren-Sicht macht es dann mehr Sinn, die Flächen leerstehen zu lassen, als sie für billiger zu vermieten. Denn dann müsste der ganze Gebäudewert nach unten korrigiert werden. Da geht es schnell um sehr große Beträge. Deshalb wird lieber gewartet“, sagt er.

Und die Mieten? Die sinken im Schnitt weiter. Laut Colliers um 5,6 Prozent auf 20,20 Euro pro Quadratmeter im Vergleich zum Vorquartal. Die Spitzenmiete dagegen stieg sogar noch: um 1,4 Prozent auf 35 Euro pro Quadratmeter. Und Büros in Top-Lagen werden auch weiterhin gebaut – „weil die Nachfrage für hochklassige Büroflächen eben nach wie vor da ist. Denn auch in wirtschaftlich schwachen Zeiten gibt es Unternehmen, die sich so etwas leisten können und möchten“, so Krüger im MOPO-Interview.

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Und wer mietet eigentlich noch (große) Büros in Hamburg neu an? Unter den Top-3-Abschlüssen, was große Büroflächen betrifft, befinden sich die Eigennutzertransaktion von Strabag, die für sich im Neubau „BORX“ rund 18.000 Quadratmeter nutzen, die Finanzbehörde Hamburg mit rund 15.000 Quadratmetern am Adolphsplatz zur Übergangsnutzung sowie die Polizei Hamburg im Überseering 35 mit 10.000 Quadratmetern, so Colliers. Weiter heißt es: „Ansonsten konnten keine bemerkenswerten Abschlüsse in dieser Größenordnung gezählt werden. Damit sind die Branchen Öffentliche Hand (19 Prozent), Beratungsunternehmen (16 Prozent) sowie Bau und Immobilien (15 Prozent) an der Spitze der Top-Sektoren.“ (prei)

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