Kiez-Party und Demo in der City: St. Paulis spezieller Plan für den Saisonabschluss

Kiez-Party und Demo in der City: St. Paulis spezieller Plan für den Saisonabschluss

Es wird gefeiert. Das steht fest. So oder so. Ungeachtet des noch offenen Aufstiegsrennens macht der FC St. Pauli aus dem diesjährigen Saisonabschluss ein ganz besonderes Event, das sich nicht nur auf den Kiez beschränkt – und viel mehr als nur eine Party ist. Am Pfingstmontag werden Mannschaft und Fans die außergewöhnliche Spielzeit gemeinsam beschließen und hoffentlich den Sprung in die Bundesliga begießen. Der Verein will an diesem Tag aber auch starke politische Botschaften senden. Eine Feier und eine Demo. Es geht um weit mehr als Profifußball. Die MOPO sagt, was der Kiezklub geplant hat, und nennt die Details.

Eine Frage, die viele Fans dieser Tage bewegt, sollte gleich vorab beantwortet werden: Der FC St. Pauli hat keine Feierlichkeiten für Sonntag geplant, sollte die Mannschaft schon an diesem Wochenende den Aufstieg schaffen. Spontane Partystimmung im Stadion wird es im Fall der Fälle geben, aber kein Programm danach auf dem Kiez, an dem das Team teilnimmt und sich den Fans präsentiert.

FC St. Pauli plant großen Party-Tag am Pfingstmontag

Das spart sich St. Pauli für den 20. Mai auf. Denn: Die Saison ist noch nicht vorbei. Zum einen wollen die Kiezkicker nicht nur aufsteigen, sondern dem Vernehmen nach auch Zweitliga-Meister werden. Zum anderen gilt es, im letzten Saisonspiel bei der abstiegsbedrohten SV Wehen Wiesbaden am 19. Mai einen sportlich fairen Wettbewerb zu garantieren.


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Der Pfingstmontag wird dann zum großen braun-weißen Feiertag und Aktionstag. Bereits am frühen Nachmittag soll ein für den Verein wichtiger Teil des Saisonabschlusses nach MOPO-Informationen in der Hamburger Innenstadt, vermutlich auf dem Rathausmarkt, beginnen. Und zwar eine Demonstration.

Der Kiezklub ruft mit gemeinsam mit befreundeten Organisationen zu einer Kundgebung auf, will in der Hamburger City laute und starke Zeichen für Demokratie, gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung jeder Art setzen. In dem Rahmen ist eine Rede des Holocaust-Überlebenden Ivar Buterfas-Frankenthal, der eingefleischter St. Pauli-Fan ist, geplant. Auch die Clubkultur der Hansestadt wird Teil dieser Demo sein und für buntes kulturelles Leben werben.

Große St. Pauli-Feier steigt auf dem Spielbudenplatz

Im Anschluss soll es einen Demonstrations-Zug durch die Innenstadt in Richtung St. Pauli geben – möglicherweise mit weiteren Kundgebungen auf der Strecke. Der Verein befindet sich diesbezügliche noch in Gesprächen mit der Stadt. Nach der Auflösung der Demo geht es zum Feiern auf den Kiez.

Die große Party steigt auf dem Spielbudenplatz – mit Bühne, Beats und den „Boys in Brown“. Die Mannschaft des FC St. Pauli wird dabei sein. Es wird vom Nachmittag bis in den Abend Konzerte von Bands und Künstlern mit St. Pauli-Bezug geben, darunter sollen auch Thees Uhlmann und König Boris (Fettes Brot) sein.

In der Hamburger City wird der FC St. Pauli mit befreundeten Organisationen demonstrieren – womöglich auf dem Rathausmarkt.
IMAGO/Ingo Kutsche

In der Hamburger City wird der FC St. Pauli mit befreundeten Organisationen demonstrieren – womöglich auf dem Rathausmarkt.

Das besondere und für den Gesamtverein des FC St. Pauli bedeutsame Pfingst-Wochenende startet bereits am Samstag, dem 18. Mai. Das letzte Saison-Heimspiel der U23 in der Regionalliga gegen Hannover 96 II soll im großen Rahmen im Millerntorstadion stattfinden.

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Eine Voraussetzung dafür: ein intakter Rasen. Auch deshalb dürfte dem Kiezklub daran gelegen sein, dass es nach dem Schlusspfiff des Heim-Finals der ersten Mannschaft gegen den VfL Osnabrück keinen Platzsturm von Fans gibt und sich niemand Rasenstücke als Souvenir schnappt. Die Mannschaft will – wie nach jedem letzten Heimspiel einer Saison – eine Ehrenrunde im Stadion drehen und sich für den Support der Spielzeit bedanken. Es ist an den Spielern, in den gut 90 Minuten zuvor dafür zu sorgen, dass die Runde nicht artig wird, sondern ekstatisch. Und das gilt auch für den offiziellen Saisonabschluss acht Tage später, für den sich der FC St. Pauli eine Mischung aus Ernsthaftigkeit und Euphorie wünscht.

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