Mini-Park in brisanter Lage soll nach iranischer Heldin benannt werden

RMAG news

Die bislang namenlose Grünfläche gegenüber der iranischen Botschaft an der Bebellallee (Winterhude) soll zukünftig „Jina-Mahsa-Amini-Park“ heißen. Das haben die demokratischen Parteien im Bezirk Nord in einem gemeinsamen Antrag beschlossen. Die junge Frau war vor zwei Jahren gestorben, nachdem die iranische Sittenpolizei sie wegen eines falsch getragenen Kopftuchs verhaftet und tagelang misshandelt hatte. Zuvor hatte es leichte Unstimmigkeiten zwischen den verzankten Bezirkspolitikern gegeben.

Der Widerstand der kurdischen Iranerin Jina Mahsa Amini und ihr früher Tod mit 22 Jahren lösten im Herbst 2022 im Iran Massenproteste von Frauen aus, die sich gegen die Mullahs erhoben. Das Regime schlug die Protestmärsche brutal nieder. Laut Menschenrechtsgruppen wurden mindestens 500 Menschen im Iran getötet und mehr als 20.000 festgenommen.

Auch in Hamburg gab es eine große Welle der Solidarität für die Frauen im Iran. Auf der Grünanlage gegenüber dem iranischen Konsulat an der Bebelallee trafen sich zahlreiche Exil-Iraner, um gegen das Regime in ihrer Heimat zu protestieren. Heute steht auf der Fläche die Skulptur „Jinas Beet“, die von zwei in Hamburg lebenden Künstlerinnen geschaffen wurde. 

Kunstwerk soll dauerhaft genehmigt werden

Das Kunstwerk, einem Brunnen nachempfunden, aus dem Hände ragen, besteht vorwiegend aus Holz und ist nicht wetterfest. Derzeit muss das Bezirksamt alle sechs Monate eine neue Sondergenehmigung für die Skulptur erteilen. In Zukunft, so der Wille der Bezirkspolitik, soll das Kunstwerk wetterfest aus Bronze gegossen und der Standort dauerhaft genehmigt werden – in Sichtweite der iranischen Botschaftsmitarbeiter.

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Hier soll gemeinsam mit den Künstlerinnen, sowie anderen Vertretern der Protestbewegung eine Gedenktafel sowie eine würdevolle Gedenkveranstaltung mit kulturellem Programm zur Einweihung der Parkanlage entworfen werden. Am Montagabend stimmten alle demokratischen Parteien einem entsprechenden Antrag im Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude der Bezirksversammlung Nord zu.

Zunächst hatte es im politisch total zerstrittenen Bezirk zwei Anträge zu der Umbenennung der kleinen Grünfläche gegeben, einen von den Grünen und einen von SPD, CDU, FDP und Volt, die gerade versuchen, eine Viererkoalition gegen die mächtigen, aber ungeliebten Grünen zu schmieden. Schließlich stimmten aber doch alle Parteien sowie die Linken gemeinsam für den neuen Namen und die Einrichtung einer Gedenkstätte.

Bis der Platz ganz offiziell den Namen von Jina Mahsa Amini trägt, wird es aber noch etwas dauern: Nach der Beantragung einer (Um)benennung durch den Bezirk legt das Bezirksamt dem Staatsarchiv einen schriftlichen Benennungsantrag vor. Erst nachdem das Archiv den Antrag geprüft hat, geht der Vorschlag an den Senat – dort stimmt dann die Senatskommission für die Benennung von Verkehrsflächen über den Vorschlag ab.

Mini-Park in brisanter Lage soll nach iranischer Heldin benannt werden wurde gefunden bei mopo.de

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