Neues Hotel an der Alster: Das plant der Eigentümer im Ex-US-Konsulat

Neues Hotel an der Alster: Das plant der Eigentümer im Ex-US-Konsulat

Das ehemalige US-Konsulat ist eines der markantesten Gebäude am Alsterufer. Die Amerikaner sind schon vor einiger Zeit ausgezogen, die Architektur-Perle wurde an einen Investor verkauft – der will hier in Top-Lage ein Luxus-Hotel eröffnen. Das sind seine Pläne.

72 Jahre lang war die weiße Jugendstilvilla an der Straße Alsterufer in Rotherbaum der Sitz der diplomatischen Vertretung der USA. Seit knapp zwei Jahren logiert sie nun im Amundsen-Haus in der HafenCity.

Hamburg: Luxus-Hotel an der Alster geplant

Der Verkauf des schicken Gebäudes verlief zäh. Doch im Februar schlug dann der Münchner Unternehmer Max Schlereth zu. Der 52-Jährige will hier ein neues Luxus-Hotel eröffnen. „An diesem Standort schaffen wir etwas ganz Besonderes“, so Schlereth gegenüber dem „Abendblatt“.

Das „The Jefferson“ – so der Name des geplanten Hotels – soll das 20. Haus der „Living-Hotels“-Gruppe werden. 80 oder 90 Zimmer soll es haben. In einem Neubau soll ein Wellnessbereich mit Pool entstehen – hierfür wird ein schmuckloser Anbau abgerissen. Im ehemaligen Ballsaal mit imposanten Marmorsäulen soll ein edles Rippchen-Restaurant entstehen. Dieses Gastro-Konzept hat Schlereth schon in München und Bonn umgesetzt.

Die Räume im Erdgeschoss mit Alsterblick eigneten sich gut für einen Frühstücks- oder Bar-Bereich, erzählt der 52-Jährige dem „Abendblatt“. Vielleicht entsteht die Bar aber auch in der zweiten Etage – dort befindet sich nämlich ein gläserner Innenhof.

Investor will mit „The Jefferson“ in „obersten Hotelliga der Stadt mitspielen“

Max Schlereth will mit dem „The Jefferson“ in der „obersten Hotelliga der Stadt mitspielen“. Den anderen Luxus-Hotels „Atlantic“, „Vier Jahreszeiten“ und vor allem dem „Fontenay“, das nur gut 300 Meter weiter nördlich liegt, dürften die neuen Pläne so gar nicht schmecken – doch Schlereth sieht sich nicht als Konkurrenz, „sondern als eine Bereicherung“.

Das Gebäude hat eine düstere Vergangenheit: Das Objekt bestand ursprünglich aus zwei Villen. Hausnummer Alsterufer 27 wurde 1882 für den Kaufmann Gustav Michaelsen errichtet und Nummer 28 für den Geschäftsmann Julius Ree. Beide Gebäude waren durch einen Torbogen verbunden. Nach der Machtergreifung 1933 hatten die Nazis schnell ein Auge auf die Villen geworfen. Sie ließen beide Häuser baulich vereinigen und richteten hier 1934 das „Gauhaus“ als Sitz des Gauleiters Karl Kaufmann ein.

Nazi-Gauleiter Karl Kaufmann (1900-1969) residierte ab 1934 im späteren US-Konsulat.
hfr

Nazi-Gauleiter Karl Kaufmann (1900-1969) residierte ab 1934 im späteren US-Konsulat.

Den Krieg überstand das Nazi-Hauptquartier ohne größere Schäden. Doch bei den Umbauarbeiten durch die Amerikaner wurde 1955 Brisantes entdeckt. Bauarbeiter legten sechs Betonsockel frei und diese enthielten je eine 30-Kilogramm-Sprengladung, die über Fernzünder hätte in die Luft gejagt werden können.

Das könnte Sie auch interessieren: Hickhack an der Außenalster: Was am Ex-Konsulat nun passieren soll

Einen Eröffnungstermin für das „The Jefferson“ gibt es noch nicht. Schlereth rechnet damit, dass das Hotel frühestens im Jahr 2028 den Betrieb aufnehmen wird. (mp)

Neues Hotel an der Alster: Das plant der Eigentümer im Ex-US-Konsulat wurde gefunden bei mopo.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert