Portugal vor EM-Spiel im Volksparkstadion: Hamburg ist schon jetzt im Ronaldo-Hype

Portugal vor EM-Spiel im Volksparkstadion: Hamburg ist schon jetzt im Ronaldo-Hype

Noch ein Sieg trennt Cristiano Ronaldo von einem Auftritt in Hamburg. Gewinnen seine Portugiesen am Montag gegen Slowenien, würden sie am nächsten Freitag um 21 Uhr im Volksparkstadion auflaufen. Die MOPO hat sich in Hamburgs Portugiesenviertel umgehört, wie groß die Vorfreude auf „CR7“ schon jetzt ist.

José Mestre lässt keinen Zweifel: „Er ist eine Legende, ein großes Idol, der beste Spieler der Welt.“ Mestre sitzt am Mittwoch im Restaurant „Mar Salgado“, um das portugiesische Spiel gegen Georgien in Gelsenkirchen zu verfolgen.

Cristiano Ronaldo und Portugal vor EM-Spiel in Hamburg

„Wir bleiben bis zum Finale im Turnier“, sagt der Mann im „CR7“-Trikot voraus. „Gegen Deutschland!“, ruft ein anderer Gast dazwischen.

Für José Mestre ist Cristiano Ronaldo „eine Legende, der beste Spieler der Welt“.
Andre Matz

Für José Mestre ist Cristiano Ronaldo „eine Legende, der beste Spieler der Welt“.

„Mein Mann ist gerade im Stadion, darum beneide ich ihn“, erzählt Sofia Faria am Nebentisch. Zuletzt sei Ronaldo „nicht mehr so auf sich fixiert“, hat sie beobachtet. Juliao Paulo stimmt ihr zu. „Wir fiebern aber nicht Cristiano Ronaldo hinterher, sondern der Mannschaft“, stellt er klar und scherzt: „Cristiano ist doch nur zur Ablenkung da … Wenn er den Ball hat, zieht er gleich drei Spieler des Gegners auf sich.“

Juliao Paulo (r.) feiert lieber im Portugiesenviertel, Sofia Faria (M.) wäre auch gerne im Stadion dabei.
Andre Matz

Juliao Paulo (r.) feiert lieber im Portugiesenviertel, Sofia Faria (M.) wäre auch gerne im Stadion dabei.

Einige Meter weiter zieht das „Café Sul“ mehr und mehr Gäste auf sich. „Er hat unser kleines Land berühmt gemacht“, sagt Catarina Marques, die gerade Bestellungen vom Sagres-Bier bis zum Tapas-Teller aufnimmt: „Ich wäre begeistert, wenn er nach Hamburg käme, zumal es seine letzte EM sein dürfte.“ Der 39-Jährige würde im Hamburger Viertelfinale auf jeden Fall einem anderen Giganten begegnen: dem Belgier Kevin De Bruyne (33, ManCity) oder dem Franzosen Kylian Mbappé (25, Real Madrid). „Mbappé ist ja auch Fan von CR7“, ist Marques nicht bange.

„Ronaldo hat unser Land berühmt gemacht“: Catarina Marques (l.) und ihre Kollegin Keila aus dem „Café Sul“
Andre Matz

„Ronaldo hat unser Land berühmt gemacht“: Catarina Marques (l.) und ihre Kollegin Keila aus dem „Café Sul“

„Cristiano Ronaldo ist genau wie portugiesischer Wein: je älter, desto besser“, sagt Jessica Torres an einem Tisch im Café Sul: „Er spielt für die Mannschaft, nicht für die Rekorde.“ Ihre Freundin Ana Martins hätte Portugal auch gern im Stadion verfolgt: „Ich habe versucht, Tickets zu ergattern. aber das war entweder unmöglich oder zu teuer.“ Torres kritisiert: „Die Nationalmannschaft spielt im Land, in dem du lebst, und du kannst nicht hingehen.“

Sabina Ilic aus Hamburg kaufte extra Tickets fürs EM-Finale

An einer Kreuzung zeigt Sabina Ilic Handy-Aufnahmen vom Hotel der Portugiesen. „Meine Freunde aus Gelsenkirchen haben vor dem Hotel gecampt“, erzählt sie: „Ein Spiel in Hamburg wäre unsere große Chance, den Gott des Fußballs bei seinem vielleicht letzten Tanz zu erleben.“ 2016 zahlte sie 500 Euro für eine Karte fürs EM-Endspiel, das Ronaldo und Co. in Paris gegen die Franzosen gewannen.

„Gott des Fußballs“: Sabina Ilic, Benji Medar und Gino Grigo (v.l.) sind von Aura und Willen des Stürmers beeindruckt.
Andre Matz

„Gott des Fußballs“: Sabina Ilic, Benji Medar und Gino Grigo (v.l.) sind von Aura und Willen des Stürmers beeindruckt.

„Es ist seine Aura, er bringt Menschen zusammen“, versucht Gino Grigo, das Phänomen „CR7“ zu erklären: „Nach unserem Spiel gegen die Türkei sind viele Türkei-Fans hier vorbeigefahren und haben mit uns gefeiert, obwohl sie verloren hatten.“

Im Restaurant „Mar Salgado“ versammeln sich viele Fans, um Portugals EM-Spiele im Fernsehen zu verfolgen.
Andre Matz

Im Restaurant „Mar Salgado“ versammeln sich viele Fans, um Portugals EM-Spiele im Fernsehen zu verfolgen.

Benji Medar ist vor allem vom Willen Ronaldos beeindruckt: „So einen Star würde ich sehr gerne hier sehen.“ Der Zwölfjährige ist Abwehrspieler beim VfL Lohbrügge. Wie würde er gegen Ronaldo verteidigen? „Man muss schlau sein, wenn man gegen ihn spielt“, sagt Medar.

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Die Georgier sind an diesem Abend recht schlau. Cristiano Ronaldo schießt einen Freistoß mit 130 Sachen vergeblich aufs Tor, sieht wegen Meckerns die Gelbe Karte und wird nach einer guten Stunde ausgewechselt. Portugal verliert 0:2, stand aber schon vorher als Gruppensieger fest. Und was die Aura von „CR7“ betrifft. „Er hat mir vor dem Spiel Glück gewünscht, das hätte ich nie erwartet“, schwärmte Georgiens Star-Torschütze Khvicha Kvaratskhelia danach geradezu von Ronaldo: „Er ist eine große Persönlichkeit, nicht nur auf dem Platz.“ Für die Hamburg nicht mehr weit entfernt ist.

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