Treffpunkt von HSV-Fans: Hamburger Kult-Kneipe schließt nach 37 Jahren – die Gründe

Treffpunkt von HSV-Fans: Hamburger Kult-Kneipe schließt nach 37 Jahren – die Gründe

Fast vier Jahrzehnte lang versorgte Heike Plätke die Harburger mit frischgezapftem Bier und 80er-Hits – doch am Samstag ist Schluss: Nach 37 Jahren am Zapfhahn, davon 34 Jahren als Eigentümerin, schließt sie das „Blabla“ in der Seevepassage nahe dem Phoenix-Center. Die Kneipe war vor allem als Kult-Treffpunkt von HSV-Fans bekannt.

„Ich gehe auf jeden Fall mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagt die 56-Jährige im Gespräch mit der MOPO. „Aber ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt, aufzuhören. Die Gegend hat sich sehr verändert in den letzten Jahren. Rund ums Phoenix-Center ist ja ständig was los.“

Hamburg-Harburg: Kneipe „Blabla“ schließt für immer

Sie meint die zunehmende Kriminalität in dieser Ecke Harburgs. Während die Stammgäste ihr weiterhin die Treue gehalten hätten, sei die Laufkundschaft immer weniger geworden. „Viele sagen, ich würde ja gerne kommen, aber ich gehe nicht mehr so gerne durch die Fußgängerzone.“


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Auch die Pandemie war für Heike Plätke ein Grund, sich umzuorientieren. „Corona hat einiges dazu beigetragen, dass ich den Entschluss gefasst habe“, sagt sie. „Man musste einfach zu viel Energie reinstecken.“

Ab Samstag ist das „Blabla“ an der Seevepassage Geschichte.
Marius Roeer

Ab Samstag ist das „Blabla“ an der Seevepassage Geschichte.

Im Oktober 1989 hatte sie den Laden von ihrem Vorgänger übernommen – da war sie gerade mal 21 Jahre alt. Zuvor hatte sie dort als Aushilfskellnerin gearbeitet.

Große Abschiedsparty am Samstagabend

Nun will sie sich mit ihrem Ehemann Torsten, einst ihr Gast und nun ihr Co-Wirt, erstmal eine Auszeit gönnen – mindestens zwei Monate. Und dann? „Ich hab ein Angebot für eine andere Gaststätte in Harburg“, verrät sie, „aber da ist noch gar nichts entschieden.“ Es könnte auch ein völliger Neuanfang außerhalb der Gastronomie sein – ausschließen will Plätke nichts.

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Vorher gibt’s aber noch mal eine zünftige Abschiedsparty. Zum EM-Achtelfinale Deutschland gegen Dänemark im Fernsehen haben sich schon viele alte Stammgäste angekündigt. Auf ein allerletztes Bier, bevor das „Blabla“ Geschichte ist.

Wehmut hat Plätke nicht. „Wenn eine Tür zugeht, geht eine andere Tür auf“, sagt sie. „Ich bin gespannt, was mich erwartet.“

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