Ukrainische Elitesoldaten sollen eine russisch besetzte Insel gestürmt haben. Im April hatte es einen ähnlichen Versuch gegeben. Nach den überraschenden ukrainischen Vorstößen auf russisches Gebiet in der Region Kursk soll Kiew noch eine weitere Attacke vollzogen haben. Dabei geht es um die Tendra-Nehrung, eine etwa 65 Kilometer lange und 1,8 Kilometer breite Insel in der Region Cherson. Sie liegt nahe der Küste im Schwarzen Meer. Der ukrainische Geheimdienst soll laut einem Bericht des US-Magazins “Newsweek” mit der Spezialeinheit “Artan” am Mittwoch auf die unbewohnte Sandbank vorgerückt sein. Man habe russische Soldaten getötet und ihre Ausrüstung sowie Befestigungsanlagen zerstört, meldete der Militärgeheimdienst DIU auf Telegram. Der ehemalige Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Gerashshenko, veröffentlichte auf der Plattform X ein Video, das den Angriff zeigen soll. Die Nehrung ist eigentlich Teil des Festlandes, wird aber von Wasser umspült. Die ukrainischen Truppen sollen nach der Attacke die Nehrung wieder verlassen haben. Ziel der Aktion war offenbar, den russischen Stützpunkt dort auszuschalten. Auf ukrainischer Seite habe es nach Angaben aus Kiew keine Opfer gegeben. Russland widersprach der Darstellung aus Kiew. Man habe “Saboteure” zurückgeschlagen, die mit Hochgeschwindigkeitsbooten die Insel angegriffen hatten, so der russische Gouverneur Wladimir Saldo. Schon im April hatte es einen Versuch ukrainischer Truppen gegeben, auf die Insel vorzurücken. Nach russischen Angaben war dieser aber zurückgeschlagen worden. Dabei seien viele Ukrainer ums Leben gekommen, ein hochrangiger Offizier der ukrainischen Spezialkräfte sei festgenommen worden.
