Weiterer Hamburger (36) nach Raubüberfall auf Großbäckerei angeklagt

Weiterer Hamburger (36) nach Raubüberfall auf Großbäckerei angeklagt

Im April 2023 überfielen Unbekannte die Großbäckerei Junge in Lübeck und erbeuteten rund 217.000 Euro. Vier Männer wurden bereits Anfang des Jahres vom Landgericht zu teils langen Haftstrafen verurteilt. Ab Freitag steht ein weiterer mutmaßlicher Komplize vor Gericht.

Die Lübecker Staatsanwaltschaft wirft dem 36-Jährigen aus Hamburg schweren Raub vor. Auch er soll am 12. April 2023 am Raubüberfall auf die Produktionshalle der Großbäckerei Junge am Roggenhorster Weg beteiligt gewesen sein. An jenem Mittwochmorgen überwältigten drei maskierte Männer gegen 11.30 Uhr einen Geldtransporteur, der gerade dabei war, Geldtaschen mit Hartgeld aus dem Tresor in der Produktionshalle der Großbäckerei Junge zu leeren. Im vergangenen Jahr schilderte er während des Prozesses vor dem Landgericht Lübeck den Tathergang: „Ich hockte gerade vor dem offenen Tresor, als drei Männer in die Halle stürmten und mich zu Boden stießen“, sagte er. „Dann haben sie mir die Waffe abgenommen und mir befohlen, mit dem Gesicht zum Boden liegen zu bleiben und mich nicht zu bewegen.“ Die Täter seien schnell gewesen und hätten genau gewusst, was sie taten. „Die kannten sich aus.“

Täter erbeuteten in Bäckerei mehr als 200.000 Euro

Nach dem Raub flüchteten die Männer mit 217.395,80 Euro Beute in einem weißen Kastenwagen von Ford. Trotz der hohen Beute dürften sich die Männer im Nachhinein geärgert haben, denn am Tag zuvor wären fast doppelt so viel Einnahmen im Tresor gewesen. „Wegen der Osterfeiertage“, wie der Geschäftsführer der Bäckerei vor Gericht aussagte.

Mit diesem Kastenwagen waren die Täter zunächst geflüchtet. Sie ließen ihn in Tatortnähe zurück und stiegen in ein anderes Auto um.
picture alliance/dpa | Volker Gerstmann

Mit diesem Kastenwagen waren die Täter zunächst geflüchtet. Sie ließen ihn in Tatortnähe zurück und stiegen in ein anderes Auto um.

Zwei Wochen nach der Tat, am 25. April 2023, nahm die Polizei dann zunächst drei Verdächtige fest. Ein weiterer stellte sich am 16. Mai freiwillig den Beamten. Im November vergangenen Jahres startete der Prozess gegen die vier Hamburger, wobei der 28-Jährige und der 35-Jährige vor Gericht als die Drahtzieher der Tat galten. Der Jüngere bekam daher eine Strafe von siebeneinhalb Jahren, während der Ältere zu acht Jahren Gefängnis mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt wurde. Die beiden 24-jährigen Mitangeklagten wurden jeweils wegen Beihilfe zum schweren Raub zu einer Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten, beziehungsweise zwei Jahren und neun Monaten verurteilt.

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Am Freitag startet nun ein weiterer Prozess vor der Großen Strafkammer. Der 36-Jährige mutmaßliche Komplize der Verurteilten befindet sich seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft. Inwiefern er an der Tat beteiligt war, muss dann vor dem Landgericht geklärt werden.

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