Er wäre fast gestorben: Die bewegende Geschichte von Towers-Star Aljami Durham

Er wäre fast gestorben: Die bewegende Geschichte von Towers-Star Aljami Durham

Auch gegen Crailsheim leuchtete es wieder auf, das Lächeln, das ihn auszeichnet. Aljami Durham, Topscorer der Veolia Towers Hamburg, war gegen den Tabellenvorletzten am Dienstag einmal mehr der Sieggarant seines Teams. 19 Punkte steuerte er zum 94:88-Erfolg bei, der die Tür zu den Play-Ins weit aufgestoßen hat. Grund zur guten Laune scheint der 25-Jährige aber ohnehin immer zu haben, wie bei seinem Gespräch mit der MOPO deutlich wird. „Ich habe eine zweite Chance bekommen. Auf dieser Erde leben zu dürfen, ist ein Geschenk“, sagt Durham. Klingt nach typisch amerikanischem Pathos. In seinem Fall aber steckt eine ernste Geschichte dahinter.

In der Kleinstadt Lilburn im US-Bundesstaat Georgia musste der kleine Al in den ersten Wochen seines Lebens hart darum kämpfen, am Leben zu bleiben. Er war als Frühchen zur Welt gekommen, hatte nur ein paar hundert Gramm gewogen. „Zu wissen, dass ich fast nicht überlebt hätte, lässt mich jeden Tag alles geben“, erklärt Durham sichtlich bewegt. „Auf und neben dem Platz. Das ist mein Ansatz fürs Leben.“

Towers-Profi Aljami Durham will „jeden Tag alles geben“

Alles geben. Das hatte auch im Sommer für ihn gegolten. Nach seiner College-Zeit hatte Durham in der vergangenen Saison seine ersten Europa-Erfahrungen in Griechenland und Schottland gemacht. Bevor die Towers ihn verpflichteten, hielt sich Durham in einem teuren Vorbereitungscamp fit. Er zahlte es aus eigener Tasche. Eine Investition, die sich gelohnt hat. Für beide Seiten, den Spieler und den Verein. Vor der Saison waren die Veolia Towers von Experten auf Platz 14 gerankt worden, erinnert sich Durham: „Niemand hat an uns geglaubt. Das hat uns angespornt und unser Feuer entfacht.“


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Die Teilnahme an den Play-Ins, der Qualifikation für die Playoffs, ist nach dem Sieg gegen Crailsheim zum Greifen nah. Mit zwei Siegen in den beiden letzten Saisonspielen gegen Tübingen und Göttingen, zwei Teams aus dem Tabellenkeller, wäre man sicher dabei.

Mit 15,2 Punkten im Schnitt ist Durham der beste Hamburger Werfer. Ligaweit gehört er zu den Top 20. Er wolle „der beste Basketball-Spieler werden, der ich sein kann“, sagt der 1,93-Meter-Mann. Und: „Perfektion gibt es nicht.“ Aber er werde weiter hart arbeiten, um sich seinem Ziel zu nähern. „So hart wie es geht.“

Durham: Zwischen Familie, Basketball und Mode-Label

Stark machen den Familienmenschen auch die Gedanken an seine drei jüngeren Geschwister, seine Eltern und seinen Husky Ace, der aktuell auch in der Heimat weilt. Aber, „wo auch immer es als nächstes hingeht, dann nehme ich ihn mit“, sagt Durham. Das Leben als Basketball-Profi in Europa, es ist mit stetigen Wechseln verbunden. Ob der Guard in Hamburg bleibt, ist offen.

Hund Ace auf dem Instagram-Account von Durham.

Einflüsse aus Deutschland werde er aber auf jeden Fall mitnehmen. Menschliche, sportliche, musikalische. „Mir gefällt deutsche Musik“, sagt der Hip-Hop-Fan, der eigentlich auf die Rapper Drake und Future steht. „Die Jungs haben mir ein bisschen was gezeigt. Luciano zum Beispiel.“

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Einen noch größeren Stellenwert in seinem Leben nimmt die Mode ein. Durham hat sogar ein eigenes Label („Real Is Rare“), um das sich vor allem sein Bruder kümmert. „Er macht einen grandiosen Job“, sagt der Vorkämpfer der Towers, der vor besonderen Wochen steht. „Meine Familie wird mich hier bald besuchen“, erklärt er. Sie könnten ihm noch einen Extra-Push geben. Vor dem nächsten Ziel. Den Playoffs.

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