Hamburgs Kaviar-Newcomer: Per Express-Versand auf die Luxus-Yachten

Hamburgs Kaviar-Newcomer: Per Express-Versand auf die Luxus-Yachten

Wenn sein Handy klingelt, muss es oft schnell gehen: Arwin Kouhestani Farouji aus St. Georg hat ein Kaviar-Business. Er verschickt die Spezialität an Gourmets, Sterneköche, Superreiche. Letztere lassen sie sich schon mal kiloweise direkt auf ihre Yacht an der Côte d’Azur schicken – per Express, natürlich. Wie das Geschäft mit dem „Schwarzen Gold“ läuft, warum Kaviar überhaupt so teuer ist, und welche kuriosen Sonderwünsche den 29-Jährigen schon erreicht haben.

„Kaviar lügt nicht“, sagt Arwin Kouhestani Farouji. „Es ist ein rohes Produkt. Du machst die Dose auf und weißt sofort, ob er gut ist oder schlecht.“ Und seine Kunden wollen nur das Beste.

Der 29-Jährige importiert Kaviar in großen Mengen aus China, Polen, Bulgarien und dem Iran. In Hamburg füllt er ihn in kleinere Dosen um. Und verkauft ihn weiter – nach Griechenland, Frankreich, Spanien, Italien, Monaco, Belgien. An Großhändler, Sterneköche, Superreiche, aber auch „Menschen, die sich zu besonderen Anlässen einfach etwas gönnen wollen, vor allem zu Weihnachten oder Silvester.“

Kaviar-Versand: Aus der HafenCity an die Côte d’Azur

Zehn Gramm gibt es ab 15 Euro. „Der teuerste Kaviar ist der Beluga, zehn Gramm kosten 40 Euro“, sagt Farouji. „Diese Störe können erst mit 16 oder 18 Jahren Kaviar in sich tragen. Sie müssen also sehr lange auf den Farmen gehalten werden.“ Guter Kaviar habe ein schönes großes Korn mit goldener Farbe und ein mildes Aroma. „Er darf nicht fischig und nicht salzig schmecken.“

Nur wenige Spezialwünsche schlägt Farouji seinen Kunden aus. „Einer fragte mal, ob wir den Kaviar zusätzlich noch vergolden können, also mit Blattgold umwickeln.“ Der 29-Jährige lacht. „Aber das haben wir nun nicht im Angebot.“

Vom Beluga-Stör stammt der teuerste Kaviar.
imago/ITAR-TASS

Vom Beluga-Stör stammt der teuerste Kaviar.

Vor vier Jahren hat Farouji mit seinem Geschäftspartner Lars Langhein das Unternehmen „Classic Caspian Caviar“ gegründet. „Meine Familie kommt aus dem Nordiran, dort gehört Kaviar zur Tradition“, sagt er. Der Iran sei mit China einer der größten Produzenten für Zucht-Kaviar. Als Freunde Farouji bitten, ihnen die Spezialität aus dem Iran zu besorgen, entwickelt er die Geschäftsidee. Sein Partner lebt in Monaco, knüpft dort wertvolle Kontakte zur High Society.

Den Kaviar füllt Arwin Kouhestani Farouji in der HafenCity um.
Florian Quandt

Den Kaviar füllt Arwin Kouhestani Farouji in der HafenCity um.

Pro Jahr verkaufen die Unternehmer Kaviar „im Tonnen-Bereich.“ Kleine Sterneküchen bestellen etwa ein Kilo Kaviar im Monat. „Es kommt aber auch vor, dass Privatleute an der Côte d’Azur eine Yacht chartern und fünf Kilo Kaviar für ihre Party ordern. Da wird im großen Stil eingekauft“, erzählt Farouji.

Dann rotiert der 29-Jährige in seinen sterilen Räumlichkeiten im „Foodlab“ in der HafenCity. Der Kaviar wird per UPS als Express verschickt. „Wenn ich das Paket bis 19 Uhr wegbringe, ist es in Europa am nächsten Tag bis 12 Uhr zugestellt. Gekühlt in den Styroporboxen hält der Kaviar sich aber bis zu drei Tage“, so Arwin Kouhestani Farouji.

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Die Störe – sie werden bis zu sechs Meter lang – werden für den Kaviar geschlachtet. „Es gab mal Versuche, die Eier am lebenden Tier auszumassieren, aber das überleben die Störe nicht“, so Farouji. „Ein Tier extra für ein Produkt zu schlachten, ist natürlich nicht besonders tierfreundlich. Aber ich lege Wert darauf, dass die Störe bestmöglich aufwachsen. Sie leben in riesigen Außenbecken, ähnlich künstlich angelegten Seen. Und es ist immer mehr im Kommen, dass das Stör-Fleisch auch gegessen wird.“ Kaviar dürfe nur noch von Farmen stammen. „Fänge aus der freien Wildbahn sind verboten.“

Hamburgs Kaviar-Newcomer: Per Express-Versand auf die Luxus-Yachten wurde gefunden bei mopo.de

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