Kalifat-Demo in Hamburg: Das ist der Islamist, über den ganz Deutschland spricht

Kalifat-Demo in Hamburg: Das ist der Islamist, über den ganz Deutschland spricht

Es ist extrem dreist: Islamisten missbrauchen das Demonstrationsrecht, um das Land, in dem sie leben, als „Wertediktatur“ zu diffamieren, dem deutschen Staat und den Medien zu drohen und den Sturz des Systems zu fordern. Die Demo am vergangenen Samstag auf dem Steindamm in St. Georg hat bundesweit für Empörung gesorgt. Es ist dieser Mann, über den nun das ganze Land spricht: der Hamburger Student und Pseudo-Imam Joe Adade Boateng aus Neuallermöhe, der Veranstalter der Kundgebung. Woher kommt sein Hass? Was treibt ihn an? Und wer sind seine Anhänger, die er gegen die deutsche Gesellschaft aufstachelt? Spannend ist: Der Druck auf ihn ist mittlerweile offenbar so groß, dass er in einem entscheidenden Punkt plötzlich deutlich leisere Töne anschlägt.

Nach MOPO-Informationen ist er 25 Jahre alt, lebt in Neuallermöhe, ist Lehramtsstudent und hat einen deutschen Pass. 1998 wurde er in der Bundesrepublik geboren. Seine Mutter ist Deutsche, sein Vater stammt aus Ghana.

Der Islamisten-Influencer: Raheem Boateng aus Hamburg ist das Gesicht von „Muslim Interaktiv“ im Internet. Er postet beinahe täglich Videos auf TikTok.
TikTok

Der Islamisten-Influencer: Raheem Boateng aus Hamburg ist das Gesicht von „Muslim Interaktiv“ im Internet. Er postet beinahe täglich Videos auf TikTok.

2020 trat Jo Adade Boateng, der sich selbst den islamischen Namen „Raheem Boateng“ verpasst hat, erstmals in Erscheinung. Damals gründeten er und einige Gleichgesinnte in Hamburg die Gruppe „Muslim Interaktiv“ (MI) – als Reaktion auf die fremdenfeindlichen Anschläge von Hanau. Seither beobachtet der Verfassungsschutz die Gruppe  – denn sie wird als gesichert extremistisch eingestuft. Im Herbst vergangenes Jahres kam es am Rande einer unangemeldeten Demo zu gewalttätigen Ausschreitungen: Drei Polizeibeamte wurden verletzt. Daraufhin wurde die Wohnung von Raheem Boateng in Neuallermöhe durchsucht.

Das macht „Muslim Interaktiv“ so gefährlich

Was „Muslim Interaktiv“ so gefährlich macht? Die Gruppe operiert fast ausschließlich auf Social Media, verbreitet ihre Propaganda dort äußerst professionell und erreicht so insbesondere junge Muslime und radikalisiert sie: Anhänger sind vor allem Angehörige der dritten Einwanderergeneration – Männer, die 15, 18, 20, 25 Jahre alt und in Deutschland geboren sind und gut Deutsch sprechen. Viele der MI-Anhänger haben vermutlich sogar einen deutschen Pass.

Sie skandieren: „Stürzt die Wertediktatur!“ – sie meinen Deutschland.
Olaf Wunder

Sie skandieren: „Stürzt die Wertediktatur!“ – sie meinen Deutschland.

Boateng – gutaussehend, durchtrainiert, modern gekleidet – ist zum Aushängeschild von „Muslim Interaktiv“ avanciert: Als islamistischer Influencer verbreitet er beinahe täglich neue Propaganda-Videos via TikTok. Kernaussage von allem, was er von sich gibt: In Deutschland würden Muslime verfolgt und unterdrückt und müssten sich wehren.

Wenn der „schlafende Riese erwacht“, werde der Westen sein blaues Wunder erleben

Genau diese Töne wurden auch am Samstag auf der Demo angeschlagen: Wenn deutsche Politiker von Integration sprächen, meinten sie in Wahrheit „Assimilation“. Den Muslimen solle die Identität genommen werden. „Wir fordern das Recht auf eine eigene muslimische Lebensweise!“, so ein Redner. Anschließend brüllten die 1100 versammelten Anhänger im Chor: „Stürzt die Wertediktatur“.

Führungszirkel von „Muslim Interaktiv“ am Samstag am Steindamm. Raheem Boateng (25, M.) aus Neuallermöhe schaut dem Fotografen direkt in die Linse.
Olaf Wunder

Führungszirkel von „Muslim Interaktiv“ am Samstag am Steindamm. Raheem Boateng (25, M.) aus Neuallermöhe schaut dem Fotografen direkt in die Linse.

Ganz unverhohlen wurden auch Drohungen ausgestoßen: Wenn erst das Kalifat errichtet, „der schlafende Riese erwacht“ sei, dann werde der Westen sein blaues Wunder erleben. Daraufhin brachen die Anhänger in Jubel und Geschrei aus.

Trotz aller Hetze und aller Kampfansagen – Boateng und seine Mitstreiter waren am Samstag immerhin so vorsichtig, keine offen antisemitischen oder antiisraelischen Parolen auszustoßen. Zwar trugen viele Demonstranten Plakate mit der Aufschrift „Kalifat ist die Lösung“ vor sich her. Aber Boateng ruderte in diesem Punkt zurück. Es sei das Ziel von „Muslim Interaktiv“, ein solches Kalifat in der islamischen Welt zu errichten, nicht aber in Deutschland.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) fordert seit November das Verbot

Woher plötzlich diese Zurückhaltung? Boateng & Co. wissen genau, dass das Fortbestehen von „Muslim Interaktiv“ am seidenen Faden hängt. Ganz bewusst vermieden sie Aussagen, die die Sicherheitsbehörden zum Anlass nehmen könnten, gegen die Gruppe vorzugehen. Bereits seit November vergangenen Jahres fordert NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) das Verbot von „Muslim Interaktiv“ und von zwei ähnlich operierenden Organisationen, die „Generation Islam“ und „Realität Islam“ heißen. Es ist davon auszugehen, dass das Bundesinnenministerium sofort zuschlagen wird, sobald es eine Handhabe gibt.

In allen politischen Lagern im Bundestag werden nun Stimmen laut, die fordern, dass aus der Demo am Samstag unverzüglich Konsequenzen gezogen werden sollten. „Ein Ausländer, dessen Aufenthalt die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Deutschland gefährdet, kann ausgewiesen werden“, so FDP-Fraktionsvize Konstantin Kuhle im Interview mit der „Welt“. Wer bei einer Demonstration die Abschaffung von Grundrechten wie der Pressefreiheit fordere, erfülle diese Voraussetzung, sagte Kuhle weiter. Wenn möglich, müssten die zuständigen Behörden eine solche Ausweisung auf den Weg bringen.

Der Aufdruck auf diesem Hoody zeigt, was „Muslim Interaktiv“ will: ein Kalifat, in dem die Scharia, das Gottesrecht, gilt.
Olaf Wunder

Der Aufdruck auf diesem Hoody zeigt, was „Muslim Interaktiv“ will: ein Kalifat, in dem die Scharia, das Gottesrecht, gilt.

Lamya Kaddor, die innenpolitische Sprecherin der Grünen, macht darauf aufmerksam, dass „Muslim Interaktiv“ der verbotenen islamistischen Organisation Hizb ut-Tahrir nahestehe und schon seit langem für die Einführung eines Kalifats werbe. Kaddor spricht sich für ein schnelles Verbot der Gruppe aus. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sei aufgerufen, „ein Vereinsverbot so schnell wie möglich umzusetzen“, so die Grünen-Politikerin.

Polizeipräsident Falk Schnabel: „Werden Plakate und Transparente genau prüfen“

Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Alexander Throm (CDU), nennt die Demonstration von Samstag eine „Schande“. Wer gegen Deutschland als angebliche „Wertediktatur“ hetze und nach einem Kalifat rufe, „der hat bei uns nichts zu suchen und muss das Land so schnell wie möglich verlassen“.

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CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sagt: „Weltweit werden viele Millionen Menschen von islamistischen Regimen brutal unterdrückt und fliehen oft genug auch davor ins freie Europa. Umso skandalöser ist es, dass in Hamburg schon wieder Hass-Demonstranten für ein Kalifat auf die Straße gehen – trotz vollmundiger Ankündigungen von Innenministerin Faeser, dass so etwas nicht toleriert werde“, sagt er der „Bild am Sonntag“. Der Rechtsstaat müsse sich „endlich zur Wehr setzen und Stärke zeigen“.

Andry Grote: „Schaulaufen von Islamisten ist unerträglich und widert mich an“

Hamburgs Polizeipräsident Falk Schnabel hat am Montag im ZDF-Morgenmagazin angekündigt, dass die einzelnen Parolen und Transparente vom vergangenen Samstag jetzt ganz genau auf ihre strafrechtliche Relevanz hin überprüft würden. „Fakt ist aber auch, dass unser Grundgesetz nun mal mit dem Blick auf die Versammlungs- und auch Meinungsfreiheit auch extremistische Meinungskundgebungen zulässt“, so Falk Schnabel.

Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) äußert sich zu der Demo vom Samstag wie folgt: „Ein solches Schaulaufen von Islamisten ist unerträglich und widert mich an.“ So zitiert ihn die „Bild“. Es sei rechtlich nicht möglich gewesen, die Demo zu untersagen. Das habe die Versammlungsbehörde klar ausgeschlossen, so Grote.

Kalifat-Demo in Hamburg: Das ist der Islamist, über den ganz Deutschland spricht wurde gefunden bei mopo.de

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